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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.07.2010, 15:59   #1
männlich Mecki
 
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Standard Kritiker

Über den Kritiker beim Lesen einer Interpretation

Der Kritiker, der kein Künstler ist,
wird den Künstler nie verstehen,
er sieht des Lebens Schönheit nicht
Beim Entstehen und Vergehen.

Er wandelt nicht auf ihren Spuren,
Wird sich nie in ihr verlieren
Im Vereine mit Auguren
Nervenenden nur vibrieren.

Der Schönheit All ist ihm verschlossen
Er wäscht den Pelz und scheut die Nässe
Genießen heißt es mit Genossen
Er fürchtet Schläge in die Fresse.
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Alt 23.07.2010, 18:17   #2
Thing
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Halli Hallo, Mecki -

ein wahres Wort, jedoch nicht wahrlich kühl gesprochen....

Ich mach mal den kleinen Kritikus(s):

- - -

Der Kritiker, der kein Künstler ist,(der selbst kein...)
wird den Künstler nie verstehen,
er sieht des Lebens Schönheit nicht
Beim Entstehen und Vergehen. Nicht Entstehen, nicht Vergehen..?)

Er wandelt nicht auf ihren Spuren,
Wird sich nie in ihr verlieren (wird nie in Schönheit sich verlieren...?)
Im Vereine mit Auguren (im Verein mit blindgeborenen Auguren.)
Nervenenden nur vibrieren. (Diese Zeile scheint mir mißglückt zu sein)

Der Schönheit All ist ihm verschlossen (bleibt statt "ist" ?)
Er wäscht den Pelz und scheut die Nässe (feinst sprichwörtlich! Aber passend?)
Genießen heißt es mit Genossen (die auch befehdet werden!)
Er fürchtet Schläge in die Fresse. (Er fürchtet selbst den Fluch der Presse...?).


Gut gemacht!
Hab selbst mal die Kritiküsse auf die Schippe genommen.


Daumen hoch bis auf die kleinen Vorbehalte.


Thing
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Alt 23.07.2010, 18:58   #3
männlich Mecki
 
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Alter: 74
Beiträge: 19

Standard Kritiker

Hallo Thing,

vielen Dank für deine einfühlsame Kritik.
Ich selbst habe bei dir versucht, ähnlich einfühlsam zu kritisieren, aber das Thema mit den Gespenstern kann ich leider nicht so nachfühlen. Vielleicht kann ich mich revanchieren, aber I am a bloody beginner, ein "greenhorn" auf diesem Gebiet.

Ich bedanke mich.

Mecki
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Alt 23.07.2010, 19:11   #4
Thing
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Halli Hallo Mecki,

Du bist kein blutiger Anfänger, es sei denn, Du wärest mit künstlerischer Ader zur Welt gekommen.
"Greenhorn" beim Schießen schon gar nicht!

Mach nur weiter so!
Mich kannst Du locken....


Thing


(der auch Unspöttisches geschrieben hat)
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Alt 23.07.2010, 23:38   #5
weiblich Aquaria
 
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Nö, Mecki, wie Anfängergeschreibsel sieht das hier echt nicht aus. Schön gemacht! Wenn wir schon beim Thema sind, werd ich jetzt mal den Kritikus kritisieren, er möge mir vergeben...

Zitat:
Der Kritiker, der kein Künstler ist,(der selbst kein...)
Beide Versionen haben mit fünf Hebungen (betonten Silben) eine zuviel und machen die Metrik kaputt.

Der Kritiker, der selbst kein Künstler ist
x X x X x X x X x X


Metrisch sauber wäre z. B.:

Der Kritiker kein Künstler ist
x X x X x X x X

Hier ist es nicht nur nicht besser, sondern schlechter:

Im Vereine mit Auguren
X x X x X x X x

Metrisch nichts dran auszusetzen, vier Hebungen.

(im Verein mit blindgeborenen Auguren.)
XxXxXxXxXxXx

Oh, oh, wohl eher nicht...

Kritik darf keinen Schaden bringen,
der Rhythmus soll hier nicht verklingen!

Jetzt tauch ich lieber ab,
Aquaria
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Alt 24.07.2010, 00:00   #6
weiblich Ilka-Maria
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Willkommen, Mecki.

Zitat:
Der Kritiker, der kein Künstler ist,
wird den Künstler nie verstehen,
er sieht des Lebens Schönheit nicht
Beim Entstehen und Vergehen.
Mit dieser Aussage habe ich Schwierigkeiten, denn sie ist mir zu allgemein und zu dogmatisch. Muß z.B. ein Theaterkritiker selbst in der Lage sein, Stücke zu schreiben, Dialoge zu entwerfen, die Schauspielerei zu beherrschen, Regieanweisungen zu geben, die Kulissen zu malen, Kostüme zu schneidern usw., um als Kritiker akzeptiert zu sein? Ist Marcel Reich-Ranicki als Literaturkritiker nicht ernst zu nehmen, weil er selbst nie fiktionale Literatur geschrieben hat? Versteht Siegfried Kracauer Drehbuchautoren, Filmregisseure und Kameraleute deswegen nicht, weil er selbst nie einen Film gedreht hat? Kann ein Kritiker Schönheit deshalb nicht erkennen, weil er sie nicht selbst erzeugt hat?

Eine andere Frage ist, ob Künstler überhaupt verstanden werden wollen. Für die "wahren" Künstler trifft das vielleicht zu, wenn man der Philosophin Ayn Rand glauben möchte (ich meine damit den Architekten in ihrem Roman "The Fountain Head", der seine avantgardistische Überzeugung nicht für Geld an den biederen Zeitgeschmack verraten will). Aber was ist mit denjenigen Künstlern, die darauf angewiesen sind, durch Auftragsarbeiten im Kulturbetrieb ihren Lebensunterhalt zu verdienen, um ihre Familien ernähren zu können? Für die stellt sich die Frage gar nicht, ob ihr "Werk" verstanden wird, denn es ist ja nicht authentisch und die Rezeption deshalb für sie völlig unwichtig. Es muß dem Auftraggeber gefallen, sonst nichts. Heißt das dann aber im Umkehrschluß, daß ein Mensch, der sich derart "vergewaltigen" läßt, kein Künstler ist? Weil er nämlich Kunst "herstellt" statt "(er)schafft"?

Wenn man dann noch das Zitat von Joseph Beuys einwirft: "Jeder Mensch ist ein Künstler ... ", dann hat man wirklich Dikussionsstoff.

Und wenn dann noch die Künstler aus Neid und im Konkurrenzkampf übereinander herfallen, sich gegenseitig schlecht machen und mit Dreck beschmeißen, dann ist das Sprengstoff reinster Güte. Hat es immer schon gegeben.

Leider kann ich den Fortgang Deines Gedichts nicht bewerten, weil ich über diese erste Strophe gestolpert bin. Mir standen gleich tausend Fragen vor Augen.

Trotzdem: Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, und mir selbst wünsche ich, noch mehr von Dir zu lesen.

Grüße aus Hessen,
Ilka-M.
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Alt 24.07.2010, 00:23   #7
Thing
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Hihihihi -

da kommt ein hochgelahrter Kommentar, der den Kritikern halbwegs Gleiches abverlangt wie den Künstlern.

Ich muß kein Baumeister sein, um die Schönheit einer Kathedrale zu erkennen.
Ich muß kein Bildhauer sein, um die Schönheit eines Praxiteles zu erkennen und zu rühmen.
Ich muß kein Maler sein, um Caravaggio Dank zu sagen.
Ich muß kein Glasbearbeiter sein, wenn ich vor Gallé in die Knie sinke..
Ich muß kein Schriftsteller sein, um zu sehen, ob ich Kunst oder Schund beurteile.

Und was belieben zu sein "fiktionale Literatur"?
Er hat Literatur geschrieben. Basta.

Ich erlaube mir als "Nichtmeister" weiterhin ungeixte oder unixbare Gedichte als gut oder schön zu bezeichnen.
Allgemeingültigkeit existiert nicht.

Der künstlerisch-künstliche Fett-Stuhl von Beuys ist samz seinem Hut Vergangenheit - "jeder Mensch ist ein Künstler"*
Im Gegensatz zu vielen andren Kommentaren bleibe ich bei meiner Meinung:

Schön ist, was dem Leser gefällt. M i r als Leser gefällt.

Thing


*so auch dieser!

@ Ilka-Maria:

Das bezieht sich nicht auf das Gedicht.
Meine Ruhezeiten bestimme ich selbst, diesbezüglich bedarf ich Deiner (Rat)Schläge nicht.
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Alt 24.07.2010, 00:32   #8
weiblich Ilka-Maria
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Thing, Du solltest schlafen gehen.
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Alt 24.07.2010, 00:34   #9
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Zitat:
Ich erlaube mir als "Nichtmeister" weiterhin ungeixte oder unixbare Gedichte als gut oder schön zu bezeichnen.
Aber ja! Aber nicht geixte entxen.

Ich x mich jetzt ins Bett. Guts Xle,

A.
Aquaria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2010, 00:49   #10
Thing
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Liebe Aquaria,

ich ixe prinzipiell nicht, ich lasse einfach die Melodie eines Gedichtes auf mich zukommen. Wirken.
Ich bin kein Metrum-Fex, kein Form-Fanatiker.

Aber ich traue mir zu, Schund von Qualität zu unterscheiden.

Wer Schund (in meinen Augen!) lobt und unterstützt, ist bei mir sowieso
unter der Meßlatte.

Dazu gehören zwei verbandelte Herzen.


Nixxx für un gut .. ungut .. Ungut..

Thing

(ohne fanclub)


Lieber Mecki!

Bedauernswert, daß dies ausgerechnet auf Deinem schönen Rücken (Gedicht) ausgetragenn wurde.
Das hat das Gedicht nicht verdient!
Verzeih!

Aber so grob können hier manchmal die Bräuche sein.

Laß Dich nicht beirren!

Thing
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Alt 24.07.2010, 00:51   #11
weiblich Ilka-Maria
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Tja, Thing, Dir kommt es nur darauf an, was Dir gefällt - aber Du bist ja auch kein professioneller Kritiker, nur einer in diesem kleinen, unwichtigem Forum, da ist es sowieso egal. Das ändert aber nichts daran, daß sich die wirklich guten Kritiker durch Studium, Rezeption, Vergleich und jahrelange Erfahrung ihr Podest erschaffen haben und durchaus verstehen, worüber sie schreiben und mit Künstlern in freundschaftlichen Verbindungen stehen, ohne jemals selbst in den Sektor schaffend eingetreten zu sein.

Persönliches Gefallen eines Forumsmitglieds an irgendetwas ist im übrigen kein Qualitätssiegel. Insofern hoffe ich, daß meine Meinung auch nicht als Maßstab angelegt wird. Meine Meinung ist eine Meinung, sonst nichts.
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Alt 24.07.2010, 01:01   #12
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Zitat:
Aber ich traue mir zu, Schund von Qualität zu unterscheiden.
Ich dir auch, genauso wie Ilka und mir selbst. Hab ja jetzt mehrfach gesagt, worum es mir ging.

Zitat:
Wer Schund (in meinen Augen!) lobt und unterstützt, ist bei mir sowieso
unter der Meßlatte.

Dazu gehören zwei verbandelte Herzen.
Versteh ich nicht. Fühle mich nicht angesprochen. Lobe keinen Schund, Ilka auch nicht, soweit ich lese/gelesen habe.
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Alt 24.07.2010, 01:12   #13
Thing
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Halli Hallo Aquaria -

da galt doch nicht D i r !

D e i n e Gedichte lese ich mit Genuß, selbst wenn ich sie nicht immer verstehe.

Thing

@ I-M:

nää, gsd gehts hier noch nicht um Orden, Kränze oder Siegel, sondern lediglich um kleine User-Meinungen, die in solch geweihten Kreisen nicht zählen. Fragt sich, warum erhabene Größen sich zu einem Forum herablassen.
Wo sie doch potente Literaten und Kritiker als Ein- und Ausgänger haben!

So nachdrücklich, wie ich meinen Standpunkt in Sachen Poesie verteidige, so wenig interessiert mich Dein Hinweis auf Deine "Beziehungen".
Mit ihnen schlafe wohl, es ist an der Zeit!

@ Ursprungsdichter:

Und immer wieder auf Deinem Gedicht(e)-Rücken!
Verzeih!

Thing
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Alt 24.07.2010, 07:34   #14
männlich Mecki
 
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Standard Kritiker

Hallo Ilka,

Texte sollen fragen aufwerfen, dann sind sie gelungen. Zum "Kritiker" meine ich,
er sitzt im Kämmerlein, während der Künstler den Kopf hinhält und Erfahrungen macht, die lebensgefährlich sein können, sonst käme er nicht an seinen Stoff heran. Was soll sonst das Wortgeklimpere, wenn es nicht eindringliche Aufrufe sind, Appelle zum Mitmachen und das spricht an, ob ich dann folgen kann? aber ich fühle mich aufgerufen.
Es sind nicht die gezählten Tage
Es sind die Tage, die zählen und wenn ich dabei auf die Schnauze kriege.
Und somit kann jeder Künstler sein und von seinen Heldentaten singen.

Auch dir eine gute Nacht. Gefährtin im Geiste.
Mecki
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Alt 24.07.2010, 10:40   #15
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
So nachdrücklich, wie ich meinen Standpunkt in Sachen Poesie verteidige, so wenig interessiert mich Dein Hinweis auf Deine "Beziehungen".
Thing, Du hast eine arme reiche Phantasie. Ein Hinweis auf eine "Beziehung" in Verbindung mit meiner Person existiert nicht, es gibt nämlich keine, und das habe ich auch nicht behauptet.

Mecki, ich habe zwar Fragen gestellt, aber inhaltlich kann ich trotz Deiner Antwort Deinem Beitrag nicht folgen. Er ist ein einziges Vorurteil und deshalb für mich nicht akzeptabel. Künstler wollen die Welt nicht anderen verständlich machen, sondern sie wollen sie selbst verstehen und sich in ihr ausdrücken.

Auch sitzen Kritiker nicht im stillen Kämmerlein, denn dort würde sie niemand wahrnehmen - also bliebe ihre Kritik ungehört, ungeschrieben und ungelesen und sie dürften sich gar nicht "Kritiker" nennen. Wahre Kritiker setzen sich vielmehr mit Kunst akribisch auseinander und haben einen Fundus an Fachwissen, wobei sie durchaus so professionell sind, den Focus zunächst auf die Kunst statt auf den Künstler zu richten, statt sich persönlich beeinflussen zu lassen.

Mir geht es nicht um die sprachliche Qualität Deines Beitrags, sondern um die Aussage, die ich für nicht nachweisbar halte. Das ist meine Meinung und muß Deine Sicht auf dieses Thema keineswegs ändern, denn irgendwas muß Dich ja zu Deinem Gedicht inspiriert haben. Mich würde interessieren, was das war.

Liebe Grüße
Ilka-M.
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