Die Bekehrung eines Erotomanen

[Heinz]

Willst du, du Schlingel, so spricht mein Gewissen,
immer nur reden von schwellenden Brüsten und Küssen,
mir den Genuss an gereimten Gedichten verleiden?
Fang endlich an, dieses Thema zu meiden!

Sag es mir deutlich, du Freundin des Reinen und Schönen,
schaffe mir Klarheit und nenn mir die künftigen Themen
meiner Gedichte von morgen - ich will mich bequemen,
Leser und -innen mit sauberen Versen ab jetzt zu verwöhnen.

Altersgerecht und gesättigt von Weisheit
sollen die neuesten Verse geprägt sein!
Wähle ein Genre, das endlich von Eros befreit.
Trage mit Würde den Lorbeer samt Heiligenschein!

Wertvoll schein dein Rat zu sein und gern
folge ich mit Freude deiner Bitte.
Sex und Eros seien meinen Versen fern.
Wahres und Moral bestimmen Ziel und Mitte
meiner Werke, dienen will ich nur der holden Sitte!

Der Worte sind genug gewechselt,
nun lass mich endlich Taten sehn!
Du hast so manchen hübschen Vers gedrechselt,
und viele fand ich wirklich schön.
Dass du verstehst, den Pegasus zu zäumen,
ist mir bekannt. Versuche nun, Poete, sonder Säumen
den Gipfel des Parnassos zu besteigen
und tanze mit den Musen einen Festtagsreigen!

[Ex-Ralfchen]

hhhhhhhhhhh....megaherrlich. habe heute die gänsehäusigen brüstchen und harten nippel meiner geliebten gestreichelt und betappst und alle lyrik vergessen, was nicht schwer ist wenn man die neuen schwachsinneuere hier auch nur mit Zeile eins fluchtartig verläßt.

[Heinz]

Liebes Ralfchen,
das Gedicht geht auf die Mahnung einer lieben Freundin ein, die mir rät, mit dem Bedichten weiblicher Rundungen aufzuhören und mich entsprechend meines Alters in Weisheit zu üben. Du kannst Dir vorstellen, dass dieses Gedicht nur die Vorrede zu einem (hoffentlich gelungenem) Zyklus wird, bei dem ich immer Heines "Hohelied" im Kopf habe. Und genau damit ist mein Widerspruch begründet, dass es Dir an Lyrik gebricht, wenn Du es nicht beim Ausspähen der reizenden Hügel belässt, sondern handgreiflich wirst.
"Des Weibes Leib ist ein Gedicht,..." - mehr sag ich dazu einfach nicht. Denn was da geschieht ist Lyrik vom Feinsten.
Sei geknuddelt!
Heinz

[DieSilbermöwe]

Hallo Heinz,

ich hoffe, du hörst weder heute noch in Zukunft auf diese Freundin, es wäre verdammt schade, wenn du weibliche Rundungen nicht mehr so schön wie hier bedichten würdest.

Hier ist ein kleiner Tippfehler:.

.Wertvoll schein dein Rat zu sein und gern
flge ich mit Freude deiner Bitte.

LG DieSilbermöwe

[Heinz]

Liebe Silbermöwe,
Dein Kommentar ist für mich sehr hilfreich und wird schwer wiegen, wenn ich an meine nächsten Werklein heran gehe. Vielen Dank für die Entdeckung des Tippfehlers!!
Liebe Grüße,
Heinz

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Heinz

Liebe Silbermöwe,
Dein Kommentar ist für mich sehr hilfreich und wird schwer wiegen, wenn ich an meine nächsten Werklein heran gehe.

Es ist immer gut auf Frauen zu hören, egal ob sie schlechte Texte schreiben oder gute ihre Instinkte sind einfach besser.

[Heinz]

Du hast wie meistens Recht.
Heinz

[Ex-Ralfchen]

Naja was soll ich sagen die Frage ist ob man in einem Punkt recht hat ist immer wieder zu hinterfragen. Wieso bist du eigentlich schon so früh auf? Ich war erst um 4:00 Uhr früh im Bett

[Heinz]

Liebes Ralfchen,
die anstehenden Gewissensentscheidungen bereiten mir schlaflose Nächte.
Liebe Grüße,
Heinz

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Heinz

Liebes Ralfchen,
die anstehenden Gewissensentscheidungen bereiten mir schlaflose Nächte.
Liebe Grüße,
Heinz

Alles klar ich verstehe

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

... ich will mich bequemen,
Leser und -innen mit sauberen Versen ab jetzt zu verwöhnen.

Heinz, du enttäuschst mich. Ich fühle mich diskriminiert .

Dieser deutliche Hinweis auf das weibliche Geschlecht kann nur diminutiv gemeint sein und wieder einmal das Vorurteil zu bestätigen, dass Frauen kein Hirn haben und deshalb mit dem "Leser", der natürlich nur männlich sein kann, nicht gleichgestellt werden darf. Nein, die "-innen" müssen natürlich besonders erwähnt werden, damit sie mit der Nase darauf gestoßen werden, dass man ihnen ein klitzekleines Häppchen an Intellekt zubilligt.

In meiner Funktion bzw. Tätigkeit als Leser, Autor, Schreiber, User hat ein -in bei mir keinen Platz, weder mit Bindestrich noch mit Sternchen. Wer Sternchen braucht, soll in die Kneipe gehen, sich besaufen und eine zünftige Schlägerei vom Stapel lassen.

Wer mich wegen meiner Auffassung von Gleichberechtigung für bekloppt hält, darf mich dessen gestrost bezichtigen, aber dann bitte als "Idiot", nicht als "Idiotin" .

Na ja, Heinz, du hast bei mir einen Nerv getroffen, sonst hätte ich dir wieder einen schönen Kommentar zu deinem ansonsten schönen Gedicht geschrieben.

[Heinz]

Liebe Ilka-Maria,
Du siehst mich zerknirscht, mich, den Anbeter alles Weiblichen.
Was muss ich denn tun, um einer Feministin alles richtig zu machen?
Anlass für dieses Gedicht war der erhobene Zeigefinger einer guten Freundin, die mir nahe legte, endlich mal von den Brüsten der Damen zu steigen, um statt dieses geliebten Aufenthalts die klare Bergluft der Altersweisheit zu atmen. Weiche ich nun aus und benutze das neutrale Wort "Leserschaft" (wobei das Anhängsel -schaft schon wieder einem Tanz auf dem Vulkan gleicht.
Okay, ich lass die -innen weg, die Sternchen hab ich sowieso nie genutzt und verlass mich darauf, Deine Vergebung zu erlangen.
Sei mir wieder gut (und füge bitte in der vierten Strophe, Vers 2 ein o bei folgt ein.
Liebe Grüße,
Dein am Boden zerstörter Heinz

[Ilka-Maria]

Zitat von Heinz

Sei mir wieder gut (und füge bitte in der vierten Strophe, Vers 2 ein o bei folgt ein.

Schon erledigt.

[Heinz]

Danke!
H.