Die Kellerassel bei Poetry.de

Ex-Peace · 19.01.2012, 13:26

Eine Kellerassel
spielte mit einer Rassel.
Sie rasselte, wo sie auch stand und ging.
Die Rassel war das Zepter und sie war der King.
Aber das impulsive Gerassel gefiel den Nachbarn gar nicht gut,
also packte die Assel ihre Rassel und zog an den Zuckerhut.
Dort macht sie nun nach Herzenslust Krawall
und rasselt Samba tanzend beim brasilianischen Karneval.

Thing · 19.01.2012, 13:28

Köstlicher Nonsens!

Ex-Peace · 19.01.2012, 13:32

Danke, Thing.

Nonsens - diese Assel gibt es wirklich

Es geht einfach darum, seiner Bestimmung zu folgen.

Viele liebe Grüße
(aus Brasil)
Peace

Walter · 16.02.2012, 23:05

Hallo Peace,

dieses Gedicht ist eine lautmalerische Leistung, eine herrliche Komposition von Vokalen und Konsonanten. Das häufige Auftreten der Konsonanten "s", "ss" und "z" ruft hintergründig Zischlaute hervor, die den Inhalt auf diese Weise dem Leser noch näherbringen, als er ohnehin schon ist. Zuerst das laute, das impulsive, das unermüdlich aktive, bis in die Ekstase sich steigernde Klangerlebnis, dann moderate Augenblicke einer Neuorientierung: der Umzug oder die Reise zum Zuckerhut, wo es nach "Herzenslust" bei brasilianischem Samba weitergeht, Krawall beim Karneval.
Die mehrmals auftretenden Alliterationen sind letztendlich noch ein schmuckes Sahnehäubchen für diese gelungene Poesie:
"...gefiel den Nachbarn gar nicht gut..."
"...und zog an den Zuckerhut..."
"...nach Herzenslust Krawall..."
Kompliment! Von den Worten, von der Sprache her ist der Inhalt ein richtiges Bild-Klang-Erlebnis!!!
Liebe Grüße
Walter

Ex-Peace · 16.02.2012, 23:08

Lieber Walter,

ich danke dir vielmals für deinen Kommentar.
So ein ausführliches Feedback habe ich noch nie bekommen.
Es ehrt mich, dass du mein Gedicht lobst, da ich deine Werke sehr schätze.
Vielen, vielen Dank!!!

Liebe Grüße
Peace

Walter · 16.02.2012, 23:14

Lieber Peace,
dieses ausführliche Feedback hat dein Gedicht wirklich verdient - hoffentlich war mein Feedback auch deutlich und klar. Ich höre Deine Kellerassel immer noch, eine herrliche Lautmalerei, die fast schon an Franz Kafkas Käfer in der "Verwandlung" erinnert.
Exotisch, ekstatisch und tischfertig dem Leser serviert!
Was kann schöner sein, Peace?!!!!

LG
Walter

Ex-Peace · 16.02.2012, 23:20

Völlig klar

Ja, ich liebe Lautmalerei.
Eigentlich sollte ich mein Augenmerk aufs Metrum und dergleichen
richten - aber es geht immer wieder mit mir durch...
Mein Gedicht "Die Frikadelle" beginnt mit den Versen:
"Eine kleine Frikadelle war Geselle in der Lottoannahmestelle."

Liebe Grüße
Peace

Walter · 16.02.2012, 23:35

19.01.2012, 13:26	#1
Ex-Peace abgemeldet Dabei seit: 11/2011 Beiträge: 3.449 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Kellerassel Eine Kellerassel spielte mit einer Rassel. Sie rasselte, wo sie auch stand und ging. Die Rassel war das Zepter und sie war der King. Aber das impulsive Gerassel gefiel den Nachbarn gar nicht gut, also packte die Assel ihre Rassel und zog an den Zuckerhut. Dort macht sie nun nach Herzenslust Krawall und rasselt Samba tanzend beim brasilianischen Karneval.

19.01.2012, 13:28	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Köstlicher Nonsens!

19.01.2012, 13:32	#3
Ex-Peace abgemeldet Dabei seit: 11/2011 Beiträge: 3.449 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke, Thing. Nonsens - diese Assel gibt es wirklich Es geht einfach darum, seiner Bestimmung zu folgen. Viele liebe Grüße (aus Brasil) Peace

16.02.2012, 23:05	#4
Walter Dabei seit: 02/2012 Ort: Ludwigshafen am Rhein Beiträge: 905 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Peace, dieses Gedicht ist eine lautmalerische Leistung, eine herrliche Komposition von Vokalen und Konsonanten. Das häufige Auftreten der Konsonanten "s", "ss" und "z" ruft hintergründig Zischlaute hervor, die den Inhalt auf diese Weise dem Leser noch näherbringen, als er ohnehin schon ist. Zuerst das laute, das impulsive, das unermüdlich aktive, bis in die Ekstase sich steigernde Klangerlebnis, dann moderate Augenblicke einer Neuorientierung: der Umzug oder die Reise zum Zuckerhut, wo es nach "Herzenslust" bei brasilianischem Samba weitergeht, Krawall beim Karneval. Die mehrmals auftretenden Alliterationen sind letztendlich noch ein schmuckes Sahnehäubchen für diese gelungene Poesie: "...gefiel den Nachbarn gar nicht gut..." "...und zog an den Zuckerhut..." "...nach Herzenslust Krawall..." Kompliment! Von den Worten, von der Sprache her ist der Inhalt ein richtiges Bild-Klang-Erlebnis!!! Liebe Grüße Walter

16.02.2012, 23:08	#5
Ex-Peace abgemeldet Dabei seit: 11/2011 Beiträge: 3.449 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Walter, ich danke dir vielmals für deinen Kommentar. So ein ausführliches Feedback habe ich noch nie bekommen. Es ehrt mich, dass du mein Gedicht lobst, da ich deine Werke sehr schätze. Vielen, vielen Dank!!! Liebe Grüße Peace

16.02.2012, 23:14	#6
Walter Dabei seit: 02/2012 Ort: Ludwigshafen am Rhein Beiträge: 905 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Peace, dieses ausführliche Feedback hat dein Gedicht wirklich verdient - hoffentlich war mein Feedback auch deutlich und klar. Ich höre Deine Kellerassel immer noch, eine herrliche Lautmalerei, die fast schon an Franz Kafkas Käfer in der "Verwandlung" erinnert. Exotisch, ekstatisch und tischfertig dem Leser serviert! Was kann schöner sein, Peace?!!!! LG Walter

16.02.2012, 23:20	#7
Ex-Peace abgemeldet Dabei seit: 11/2011 Beiträge: 3.449 Meine Gedichte Meine Favoriten	Völlig klar Ja, ich liebe Lautmalerei. Eigentlich sollte ich mein Augenmerk aufs Metrum und dergleichen richten - aber es geht immer wieder mit mir durch... Mein Gedicht "Die Frikadelle" beginnt mit den Versen: "Eine kleine Frikadelle war Geselle in der Lottoannahmestelle." Liebe Grüße Peace

16.02.2012, 23:35	#8
Walter Dabei seit: 02/2012 Ort: Ludwigshafen am Rhein Beiträge: 905 Meine Gedichte Meine Favoriten