o.T. bei Poetry.de

uninvited guest · 18.05.2007, 18:07

ein greller mond
überzieht die baumkronen mit
klebrigem silberlack
während der wind
leise durch die gräser wimmert
und ich
kalte angst in die
milde nacht schwitze

noch gestern
warst du real
für einen augenblick

wie schnell
die wirklichkeit
zerfällt

wie austauschbar
das einzig
wahre ist

wie sinnfrei
alles endliche

meine ankunft
war lediglich der
tod der reise
und mein erneuter aufbruch
ist nicht mehr als
todgeweihte hoffnung

so gebe ich
ohne dass jemand nimmt

nur der alte wolf
der sich zitternd an mich schmiegt
verlangt noch nach nahrung
die ich ihm nicht weiter
zum fraß vorzuwerfen gedenke

apnoe · 18.05.2007, 20:20

ja, tug, texte mit wölfen liebe ich sowieso..,aber der gefällt mir auch sehr gut.
die melancholie verstehe ich. erstes wort bis letztes wort, das so einen trotzigen ich-werde-mich-wehren-beigeschmack hat.
ziemlich gut, finde ich.
lg epona

uninvited guest · 19.05.2007, 13:44

...und mir...fällt wieder nicht mehr ein als...
äh...vielen dank.

Yve · 20.05.2007, 08:10

Liebster Sasch von allen ( und Einziger )

Schön, dass du endlich mal wieder was geschrieben hast!

Im oberen Abschnitt beschreibst du eine eigentlich schöne Frühlingsnacht, so empfinde ich das zumindest, die alles an Schönheit verloren hat und nur noch Qual ist. Die Sinn- und Hoffnungslosigkeit triffst du genau auf den Punkt. Trotz allem weht ein kleiner, fast unmerklicher, Hauch von Kampfbereitschaft durch den gesamten Text. Totale Aufgabe, aber nicht völlige Hingabe dem "Schicksal". Gefällt auf der ganzen Linie.

Das Yve

18.05.2007, 18:07	#1
uninvited guest Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 481 Meine Gedichte	o.T. ein greller mond überzieht die baumkronen mit klebrigem silberlack während der wind leise durch die gräser wimmert und ich kalte angst in die milde nacht schwitze noch gestern warst du real für einen augenblick wie schnell die wirklichkeit zerfällt wie austauschbar das einzig wahre ist wie sinnfrei alles endliche meine ankunft war lediglich der tod der reise und mein erneuter aufbruch ist nicht mehr als todgeweihte hoffnung so gebe ich ohne dass jemand nimmt nur der alte wolf der sich zitternd an mich schmiegt verlangt noch nach nahrung die ich ihm nicht weiter zum fraß vorzuwerfen gedenke

18.05.2007, 20:20	#2
apnoe Dabei seit: 01/2007 Beiträge: 785 Meine Gedichte	RE: o.T. ja, tug, texte mit wölfen liebe ich sowieso..,aber der gefällt mir auch sehr gut. die melancholie verstehe ich. erstes wort bis letztes wort, das so einen trotzigen ich-werde-mich-wehren-beigeschmack hat. ziemlich gut, finde ich. lg epona

19.05.2007, 13:44	#3
uninvited guest Dabei seit: 03/2006 Beiträge: 481 Meine Gedichte	...und mir...fällt wieder nicht mehr ein als... äh...vielen dank.

20.05.2007, 08:10	#4
Yve Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 756 Meine Gedichte	Liebster Sasch von allen ( und Einziger ) Schön, dass du endlich mal wieder was geschrieben hast! Im oberen Abschnitt beschreibst du eine eigentlich schöne Frühlingsnacht, so empfinde ich das zumindest, die alles an Schönheit verloren hat und nur noch Qual ist. Die Sinn- und Hoffnungslosigkeit triffst du genau auf den Punkt. Trotz allem weht ein kleiner, fast unmerklicher, Hauch von Kampfbereitschaft durch den gesamten Text. Totale Aufgabe, aber nicht völlige Hingabe dem "Schicksal". Gefällt auf der ganzen Linie. Das Yve