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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.09.2008, 17:01   #1
destinyslife
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 9

Standard Veränderungen

die ersehnte Freiheit,
die gewünschte Geborgenheit.

Einfach mal wieder glücklich sein,
mein Herz ist endlich wieder rein!

zufrieden durchs Leben gehen,
alles wieder bunt und strahlend sehen.

das schwarz-weiß-Denken ist vorbei,
dachte das es nur so richtig sei!

Doch jetzt weiß ich es war nicht richtig,
andere Dinge sind mir nun wichtig.

Liebe und Hass sind nicht alles im Leben,
Familie und Freunde sind das größte Streben.

Denn nur sie zeigen dir das wahre Glück,
und bringen dir dein Lächeln zurück!

erst nachdem der Schmerz verschwand,
habe ich den Weg zurück ins Leben erkannt!
destinyslife ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.09.2008, 17:48   #2
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hallo mal wieder, destinyslife!
Was den Titel angehst, scheinst du wenigstens einiges umgesetzt zu haben, was dir andere User bei Kritiken geraten haben. Er ist auf deutsch und enthält auch keine Sternchen oder Schleifchen, was an sich gut ist, aber nichtsdestotrotz ist er leider ziemlich fade.
„Veränderungen“, das ist leer und verbraucht, das macht nicht gerade neugierig, mich zumindest nicht.

Zitat:
die ersehnte Freiheit,
die gewünschte Geborgenheit.
Hier stören die beiden Artikel am Anfang und der Reim, der aber das Metrum völlig ignoriert – würde man es laut und rhythmisch lesen wollen, müsste man das „Frei-“ unnatürlich in die Länge ziehen.

Zitat:
Einfach mal wieder glücklich sein,
mein Herz ist endlich wieder rein!
Die Reime sind hier nur zum Reimen da und stören. Unabsichtlich, denke ich, hast du deinem Gedicht einen kindlichen, fast lächerlichen Klang verliehen, wie ein Kinderreim oder so, das ist irgendwie nicht genug. Das Ausrufezeichen ist hier zwar nicht falsch, aber trotzdem unnötig.

Zitat:
zufrieden durchs Leben gehen,
alles wieder bunt und strahlend sehen.
Hier müsstest du „zufrieden“ groß schreiben, da ein neuer Satz beginnt. Das Metrum ist hier auch wieder kaputt, die zweite Zeile hat zwei Silben zu viel, das stört ungemein beim Lesen. Der Reim macht es nicht besser.

Zitat:
das schwarz-weiß-Denken ist vorbei,
dachte das es nur so richtig sei!
Jetzt fange ich an, zu rätseln. Zuerst gehört das „Das“ in der ersten Zeile groß und das „dass“ in der zweiten Zeile mit zwei s und einem Komma davor geschrieben. Verstehe ich das richtig, dass das lyrische Ich dachte, dass das schwarz-weiß-Denken richtig gewesen ist?
Und wozu steht hier wieder ein Ausrufezeichen?

Zitat:
Doch jetzt weiß ich es war nicht richtig,
andere Dinge sind mir nun wichtig.
Okay, meine Überlegung wird bestätigt, dennoch habe ich ein Problem mit der Strophe: die erste Zeile wiederholt doch im Grunde nur die vorangegangene Strophe. Sie ist also völlig überflüssig.

Zitat:
Liebe und Hass sind nicht alles im Leben,
Familie und Freunde sind das größte Streben.
Liebe und Hass sind vor allem auch nicht die einzigen Wörter, die ständig in Gedichten vorkommen sollten – wenn sie schon nicht alles im Leben sind, sprich: also nicht wichtig, warum musst du die beiden verbrauchtesten Wörter der Lyrik in dein Gedicht stopfen? Und wenn ich das mal anmerken darf: Familie und Freunde haben doch auch mit Liebe zu tun, oder irre ich mich?

Zitat:
Denn nur sie zeigen dir das wahre Glück,
und bringen dir dein Lächeln zurück!
Das finde ich ein bisschen arg aus einer Sicht betrachtet. „nur sie“ ist hier unangebracht. Das Ausrufezeichen ist auch hier unnötig.

Zitat:
erst nachdem der Schmerz verschwand,
habe ich den Weg zurück ins Leben erkannt!
„Erst“ müsste groß sein. Jetzt hast du auch noch „Schmerz“ in dein Gedicht gebracht, das steht auf einer Stufe mit „Hass“, „Liebe“ und „Herz“.
Und schon wieder doppelst du: in der vorletzten Strophe schreibst du, dass Familie und Freunde die dein Lächeln zurückbringen und jetzt schreibst du, dass der Schmerz verschwand (aber das impliziert das Lächeln doch, oder etwa nicht?) und dass das lyrische Ich den Weg zurück ins Leben erkannt hat – das ist doch gleichzusetzen mit „nur sie zeigen dir das wahre Glück“.

Jetzt also zusammenfassend: Das Thema ist verbraucht und nicht originell umgesetzt. Mit den Paarreimen ziehst du es ins Lächerliche und die Wörter, die ich bereits ansprach, langweilen den Leser, weil er die schon tausend Mal gelesen hat.
Die Ausrufezeichen verlieren ihre Bedeutung, wenn du sie immer an Stelle von Punkten verwendest, das macht einfach keinen Sinn. Du solltest immer nur welche verwenden, wenn es wirklich nötig ist, das Ganze als Ausruf zu kennzeichnen.

Konkreter Ratschlag: Versuch es noch einmal. Lass die Reime weg und konzentriere dich auf die wichtigsten Aussagen. Einfach nur ein paar Sätze aneinanderzureihen, macht noch kein Gedicht. Wie der Name schon sagt, geht es bei einem Gedicht darum, etwas zu „verdichten“ - das kann ich bei dir nicht feststellen.
Liebe Grüße und nichts für ungut,
falke
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
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