Aus meiner Kindheit

[Schriftstehler]

Sonntag Morgen, 9:58 Uhr in der Kirche. Ich saß, da ich etwas spät dran war, in der Nähe der Frauenreihen (Erklärung für den Leser: in der Kirche ging es etwas strenger zu, was sich auch darin äußerte, dass nach Geschlechtern getrennt gesessen wurde). Nicht weit entfernt saß Carmen. Es war nicht ihr Parfüm, das sowohl süß als würzig noch schwach in meine Nase drang, es war vielmehr ihre Existenz an sich, die mich immer wieder in Träumen schwelgen ließ. Und wo gottverdammt zum Teufel gab es eine bessere Gelegenheit, sich ausgiebig den eigenen Phantasien hinzugeben, als geschlossenen Auges andächtig in der Kirche sitzend:


Die Sehnsucht ist unendlich groß,
die Zunge lechzt nach Deinem Schoß.
Möcht Deine Tiefen sanft ertasten
genüsslich lecken ohne hasten.
Mit Dir erklimmen das Plateau,
Beständig halten das Niveau.
Bis schwindet jegliche Kontrolle,
soll doch kommen was da wolle,
wenn der Körper zuckt und bebt,
durch alle sieben Himmel schwebt,
währenddes' wie Wachs zerschmolzen,
fällt er tropfend auf die Wolken.
Aufgelöst in Lust und Liebe,
wenn es ewig nur so bliebe...

[Thing]

Knackige Verbindung:

Im Schoß der Kirche ...

Ist mir persönlich zu abgefilmt.
Trotzdem:
Viel Erfolg!

Willkommensgruß
von
Thing