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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 25.06.2017, 10:07   #34
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Das Gedicht ist nicht von Einseitigkeit geprägt, sondern zeigt EINE SEITE.
...
Der Vorwurf der Einseitigkeit zieht hier also nicht.


Du hast bei den Wohlstandskrankheiten die Suchtkrankheiten vergessen.
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Alt 25.06.2017, 10:31   #35
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Ilka, keine Ahnung, in welchen Verhältnissen du lebst. Doch um dein Auge mal auf die da unten zu richten, musst du auch mal beide Augen öffnen.

Wie gesagt, der Mehrheit der Deutschen scheint es gut zu gehen. Vielleicht 67 Mio. oder so. Doch 13 Mio. Deutschen geht es nicht gut. Sicher, ich kenne keinen Fall, wo ein Deutscher verhungert ist. Aber und dieses Aber ist nötig: Es gibt eben ca. 13 Mio. Deutsche, die an der Armutsgrenze leben.
RentnerInnen, denen von ihrer Rente nichts übrig bleibt für die kulturelle Teilhabe, geschweige denn, daß sie etwas sparen können.

Du hast dir den Luxus leisten können, dieses Forum zu kaufen. Andere hingegen kämpfen täglich ums Überleben, müssen sogar zur Tafel gehen, um ein paar Euro zu sparen, weil es bis zum Monatsende quasi nicht reicht.

Öffne deine Augen für die da unten und hör auf, von Einseitigkeit, Wohlstandskrankheiten und Suchtkranken zu parlieren.
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Alt 25.06.2017, 10:55   #36
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
flott-flott heruntererzählt, die Misere.
Mutti hat den besonderen, kritischen Politikerblick, der alles ausblendet, was ihr nicht paßt oder gefällt. Zur Strafe habe ich auch sie nicht gewählt.
Ich hab auch die Kohlbirne nicht gewählt, die jetzt beweihräuchert wird, als sei der Tod ein Heiligmacher. Widerlich, wie Walser ihm nachhimmelt - von hinten.
Ich habe auch weder Kohl noch Merkel (CDU) gewählt und das ganz bewusst.
SPD, FDP und die Grünen sind genauso schlimm.

Wen also im September wählen?
Linke?
AfD?

Ratlos.
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Alt 25.06.2017, 10:55   #37
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Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Ilka, keine Ahnung, in welchen Verhältnissen du lebst. Doch um dein Auge mal auf die da unten zu richten, musst du auch mal beide Augen öffnen.

Wie gesagt, der Mehrheit der Deutschen scheint es gut zu gehen. Vielleicht 67 Mio. oder so. Doch 13 Mio. Deutschen geht es nicht gut. Sicher, ich kenne keinen Fall, wo ein Deutscher verhungert ist. Aber und dieses Aber ist nötig: Es gibt eben ca. 13 Mio. Deutsche, die an der Armutsgrenze leben.
RentnerInnen, denen von ihrer Rente nichts übrig bleibt für die kulturelle Teilhabe, geschweige denn, daß sie etwas sparen können.

Du hast dir den Luxus leisten können, dieses Forum zu kaufen. ...
So? Jetzt sind wir also doch in der schönsten polemischen Auseinandersetzung.

Um deine erste Frage zu beantworten: Ich lebe in durchschnittlichen Verhältnissen, fahre eine 30 Jahre alte Schleuder und habe für meine Altersssicherung zwanzig Jahre auf Urlaubsreisen verzichtet. Außerdem habe ich selbst jahrelang ein tiefes Tal durchschritten, bis ich wieder "normal" leben konnte - und dafür war die Politik nicht verantwortlich.

Aus den 13 Mio. Deutschen, denen es angeblich nicht gut geht, kannst du einige Gruppen rausrechnen, die rein statistisch als arm gelten, obwohl sie es gar nicht sind. Außerdem: Warum nur Deutsche? Wir haben auch ausländische Mitbürger.

Die Erwähnung vom Kauf dieses Forums hättest du dir schenken können, denn du kannst gar nicht wissen, wieviel ich dafür bezahlt und worauf ich deswegen verzichtet habe. Abgesehen davon geht es dich nichts an.

Aber zurück zum Gedicht, das einzig auf Deutschland-Schelte aus ist:

In dem Gedicht geht es nicht um einige Beispiele, an denen gezeigt werden soll, dass diese Probleme dringend gelöst werden müssen. Es geht vielmehr darum, Deutschland an den Pranger zu stellen mit dem Vorwurf, im Sozialbereich versagt zu haben. Warum sonst trägt das Gedicht die sarkastische Überschrift „Deutschland geht es gut“? Hier fängt die Polemik bereits an.

Die Fallbeispiele dienen in erster Linie dazu, auf die Mitleidsdrüse zu drücken. Sie hinterfragen nicht, ob es sich bei den Beispielen um Betroffene handeln könnte, die aufgrund ihrer Lebensumstände in einer miserablen Lage stecken. Nicht immer ist dafür die Politik zur Rechenschaft zu ziehen, schon gar nicht in Deutschland, das in puncto Umverteilung von Sozialleistungen an oberster Stelle auf diesem Planeten steht.

Man könnte z.B. fragen, weshalb manche alten Leute erst bei Eintritt in die Rente und dem Erhalt ihres Rentenbescheids erkannt haben, dass sie von der monatlichen Zahlung nicht mehr sorglos leben können. Jeder Mensch hatte die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Abständen seinen Rentenverlauf zusenden zu lassen (seit längerer Zeit wird er automatisch in jedem Jahr zugesendet). Außerdem wird das Thema „Renteneinkommen“ schon lange genug diskutiert, um sich auf das Altenteil vorbereiten zu können.

Es ist auch niemand dazu gezwungen, sich auf solch einen Blödsinn wie die Riester-Rente einzulassen. Ich habe bei Einführung dieser für die Versicherungen lukrativen Mogelpackung davor gewarnt, doch die Finanzberater waren natürlich ganz verliebt in dieses „Produkt“, das ihnen gute Abschlussprämien sicherte. Wer aber denken und rechnen konnte, ließ die Finger davon. Hier könnte man auch mal die Frage nach Kants Begriff der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ diskutieren.

Nehmen wir als anderes Beispiel die Nur-Hausfrauen bzw. teilzeitarbeitenden Ehefrauen und Mütter. Hier beugte der Sozialstaat der Altersarmut vor, indem diesen Frauen die Rente des verstorbenen Ehemannes anteilmäßig zur eigenen Rente zugeschlagen wurde. Meine Mutter, die nie einen Beruf erlernen konnte (Krieg, Vertreibung, kinderreicher Elternhaushalt usw.) hat dadurch eine ordentliche Rente, die sie aufgrund ihres hohen Alters (88) seit über zwanzig Jahren bezieht. So etwas muss ein Sozialstaat erst einmal stemmen. Dieser Staat muss sich nämlich darauf einstellen, dass die Renten künftig immer länger gezahlt werden müssen, trotz Anhebung des Renteneintrittalters.

Natürlich gibt es auch Versäumnisse der Vergangenheit, die uns heute einholen, wie z.B. der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Ballungsgebieten. Hier sind die Politiker dringend gefordert, unsinnig hohe Standards für Neubauten zu lockern und die Bauherren zu Investitionen zu animieren. Auch der soziale Wohnungsbau muss reaktiviert werden.

Summa summarum jedoch haben wir heute soziale Standards, von denen meine Eltern in den 50er Jahren nur hätten träumen können. Da gab es nämlich überhaupt nichts.
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Alt 25.06.2017, 11:22   #38
Thing
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Naja - wenn mich schon die ausgebufften Banker falsch beraten - das ist kabarettreif. Ebenso die Reklame mancher Banken, die z.B.2006 pleite gingen und in einem größeren übernommenen PleiteRahmen weiterhin ihre Versprechungen an die eiskalten Fenster kleben -
naja.

Ich selbst als Armitschkerl weiß doch nicht, wohin die Bank mein Geld transferiert hat.
Und es sollen jetzt bald auch MINUSZINSEN zu zahlen sein - nachdem die Banken, die sich auf Kosten der kleineren und kleiner Sparer an Luftballons aus Geld bereichert haben -
langsam am Abschnappen sind und sowas von uneinsichtig - wieder soll "der kleine Mann" den Karren aus dem bankenverschuldeten Dreck ziehen.
Unsere Steuergelder!

Wir haben keinen Zugeriff auf den Staatssäckel - das klappt nur umgekehrt.

Sauer:
Thing
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Alt 25.06.2017, 11:29   #39
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Thing, vor die Falschberatung der Banken hat der Gesetzgeber längst einen Riegel geschoben und Haftungsregeln eingeführt. Wenn ich ein Kreditangebot bekomme, setze ich mich hin und rechne das erst einmal durch - es ist meistens zu teuer. Niemandem ist verboten, ein solches Angebot selbst zu prüfen.

Und die Minuszinsen betreffen das Parken von großen Vermögen, die eigentlich in den Wirtschaftskreislauf gehören. Deine und meine Kröten interessieren niemanden.
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Alt 25.06.2017, 11:35   #40
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Die Erwähnung vom Kauf dieses Forums hättest du dir schenken können, denn du kannst gar nicht wissen, wieviel ich dafür bezahlt und worauf ich deswegen verzichtet habe. Abgesehen davon geht es dich nichts an.
Da stimme ich dir zu, das war unsachlich.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
In dem Gedicht geht es nicht um einige Beispiele, an denen gezeigt werden soll, dass diese Probleme dringend gelöst werden müssen. Es geht vielmehr darum, Deutschland an den Pranger zu stellen mit dem Vorwurf, im Sozialbereich versagt zu haben. Warum sonst trägt das Gedicht die sarkastische Überschrift „Deutschland geht es gut“?
Hat denn Deutschland im Sozialbereich nicht versagt?
Um mal 2 Beispiele zu nennen: Wurde nicht seinerzeit, wenn man eine neue Brille brauchte, wenigstens ein Kassengestell von der KK bezahlt? War nicht bis vor Kurzem noch von jedem Kranken 4x im Jahr eine Praxisgebühr fällig?

Die sozialen Zuwendungen wurden sukzessive Jahr um Jahr abgebaut.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Die Fallbeispiele dienen in erster Linie dazu, auf die Mitleidsdrüse zu drücken […] Man könnte z.B. fragen, weshalb manche alten Leute erst bei Eintritt in die Rente und dem Erhalt ihres Rentenbescheids erkannt haben, dass sie von der monatlichen Zahlung nicht mehr sorglos leben können. Jeder Mensch hatte die Möglichkeit, sich in regelmäßigen Abständen seinen Rentenverlauf zusenden zu lassen...
Ja, jeder bekommt jährlich seinen Rentenverlauf zugeschickt. Doch was hat das mit der finanziellen Situation des zukünftigen Rentners zu tun? Was wenn der zukünftige Rentner/derzeitige Arbeitnehmer überhaupt nicht vorsorgen kann, weil er bspw. im Niedriglohnsektor arbeitet und von seinen Einkommen nichts für die Zukunft abzwacken kann?

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Meine Mutter, die nie einen Beruf erlernen konnte (Krieg, Vertreibung, kinderreicher Elternhaushalt usw.) hat dadurch eine ordentliche Rente, die sie aufgrund ihres hohen Alters (88) seit über zwanzig Jahren bezieht.
Seltsam, daß du ein Beispiel anführst, daß sich auf eine Rentnerin bezieht, die eher in den 90ern in Rente ging. In den 90ern gab es noch wesentlich mehr Rente (höheres Rentenniveau), den sozialen Wohnungsbau (gegenüber den heute massiv steigenden Mieten) sowie mehr Zuwendungen aus dem Sozialbereich.

Mein Gedicht bezieht sich aber auf die Situation von heute – 2017.

Erst mit der Agenda 2010 + Einführung von Hartz 4 wurden die Zustände in Deutschland so prikär, das sollte jedem bewusst sein.
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Alt 25.06.2017, 12:10   #41
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Lieber Pit Bull,

lass gut sein, es ist zwecklos. Außerdem ist dein Gedicht doch nur ein Gedicht und hat verschiedene Lesarten.

LG Nöck
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Alt 25.06.2017, 12:10   #42
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Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Hat denn Deutschland im Sozialbereich nicht versagt?
Um mal 2 Beispiele zu nennen: Wurde nicht seinerzeit, wenn man eine neue Brille brauchte, wenigstens ein Kassengestell von der KK bezahlt? War nicht bis vor Kurzem noch von jedem Kranken 4x im Jahr eine Praxisgebühr fällig?
Kurz- oder Weitsichtigkeit ist keine Krankheit. Zudem sind Brillen (auch Zweit- und Drittbrillen) inzwischen zu einem Modethema geworden. Auch wurde früher nicht jedes Gestell von der Kasse bezahlt, sondern nur solche, die den Mindestanforderungen genügten und von modebewussten Leuten nicht akzeptiert wurden. Unter dem Strich, wenn alle Sonderwünsche berücksichtigt waren, konnte man die Zuzahlung der Kasse als lapidar abtun. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz bei den Brillenanbietern dermaßen gewachsen, dass man auch preiswerte Brillen bekommen kann. Nicht zu reden von den Wegwerf-Kontaktlinsen. Außerdem kann man die Kosten für Brillen in der Steuererklärung absetzen.

Die quartalsmäßige Praxisgebühr war ein fehlgeschlagener Versuch, Zusatzgelder für die Unterhaltung von Krankenhäusern einzunehmen, der aufgrund des wahnwitzigen Verwaltungsaufwands aufgegeben wurde. Eine Episode - nichts weiter. Konnte man übrigens auch in der Steuererklärung absetzen.

Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Ja, jeder bekommt jährlich seinen Rentenverlauf zugeschickt. Doch was hat das mit der finanziellen Situation des zukünftigen Rentners zu tun?
Es geht darum, dass vor der automatischen Zusendung des Rentenverlaufs sich kaum jemand von selbst um diese Information bemüht hat. Sonst hätte mancher Mensch gewusst, dass er etwas unternehmen muss, um für das Alter besser vorzusorgen. Vom Sozialstaat erwartet man gerechte Umverteilung, das muss aber auch für den Privathaushalt gelten: mit Verstand umverteilen und Priortäten setzen. Dann wird das Auto drei Jahre länger gefahren, der Zweitfernseher ist vielleicht nicht notwendig, und ein Urlaub im Jahr statt zwei genügt unter Umständen auch.

Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Seltsam, daß du ein Beispiel anführst, daß sich auf eine Rentnerin bezieht, die eher in den 90ern in Rente ging. In den 90ern gab es noch wesentlich mehr Rente (höheres Rentenniveau), den sozialen Wohnungsbau (gegenüber den heute massiv steigenden Mieten) sowie mehr Zuwendungen aus dem Sozialbereich.

Mein Gedicht bezieht sich aber auf die Situation von heute – 2017.

Erst mit der Agenda 2010 + Einführung von Hartz 4 wurden die Zustände in Deutschland so prikär, das sollte jedem bewusst sein.
Was soll daran seltsam sein? Die Situation von heute ist von der Entwicklung seit den 50er Jahren nicht abzukoppeln. Die Sozialleistungen begannen damals am Nullpunkt und nahmen kontinuierlich zu. Wie kommst du auf die Idee, die Situation im Jahr 2017 völlig losgelöst von dieser Entwicklung sehen zu wollen? Natürlich konnte nicht ewig weiter so aus dem Vollen geschöpft werden, genauso wenig, wie der Anspruch eines Arbeitsnehmers auf lebenslange Beschäftigung aufrecht erhalten werden konnte. Die verzweifelten Versuche, durch Subventionen alte Strukturen zu erhalten (z.B. die Kohlezechen) mussten über kurz oder lang scheitern.

Die Misere unseres Staates liegt darin, dass er übersozial ist. Damit wird keine Eigeninitiative gefördert. Durch Elterngeld wird es nicht mehr Kinder und somit keinen Anstieg künftiger Beitragszahler geben. Selbst da, wo Kinder sind, machen der Zerfall von Familien durch Selbstverwirkichungswahn und Konfliktunfähigkeit alle Förderungsversuche zunichte. Die alleinerziehenden und Singlehaushalte nehmen zu, der Mensch von heute ist auf Individualismus und Patchwork getrimmt. Dieser Lebensstil kostet viel Kraft und ist eine Wohlstandsvernichtungsmaschine. Das hatte die Politik, die in den 70er Jahren die Scheidungsgesetze änderte, mit Sicherheit nicht im Sinn. Vielleicht hätten die Politiker jener Zeit mal in die Glaskugel schauen sollen.

Nein, Pitti, man kann die Zeit von heute nicht von dem Verlauf der 72 Jahre seit Kriegsende abkoppeln.
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Alt 25.06.2017, 12:15   #43
männlich Pit Bull
 
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Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Lieber Pit Bull, lass gut sein, es ist zwecklos. Außerdem ist dein Gedicht doch nur ein Gedicht und hat verschiedene Lesarten. LG Nöck
Danke Nöck für deinen Zuspruch.

Hier die geänderte Fassung (S1/V3,4 und S5/V3, die durch einen Diskurs mit Freunden entstanden ist:

Den Deutschen geht es wahrlich gut,
hat „Mutti“ einst gesagt.
Manch Bürger schäumte da vor Wut -
er wurde nicht gefragt.

Die Oma hier von nebenan,
hat eine Mini-Rente,
und stellt sich bei der Tafel an:
Das sorgt für Glücksmomente.

Mein Nachbar, der bekommt Hartz 4,
macht einen Mini-Job.
Das Amt hat ihn stets im Visier -
er wird vom Amt gemobbt.

Die Enkelin von Oma Ruth
verdingt sich oft als Nutte.
Die Armut fordert den Tribut,
doch „Mutti“ ist das schnuppe.

Den Deutschen geht es viel zu gut,
hat „Mutti“ einst erzählt.
Und ich - ich zeigte meine Wut:
Ich hab sie nie gewählt!

PS an Ilka: Ich antworte dir später ausführlich, danke erst einmal für deine Mühe.
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Alt 25.06.2017, 14:42   #44
Trembalo
 
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Für Armut gibt es keinen Plan,
das Geld ist ausgegeben,
der Schuldenturm, der wächst nun mal,
dabei will Deutschland leben.

Die Straßen, die man repariert,
verkauft als Kilometer,
die Wälder, Schlösser, wer regiert,
der zahlt das alles später.

Die Rentenkasse leer gemacht,
wer hat nur reingegriffen,
da hat wohl einer mit Bedacht
das alles nicht begriffen.

Die Schulen öden vor sich hin,
noch immer fehlen Lehrer,
im Krankenhaus zählt der Gewinn -
auch für den Haupternährer.

Da heißt es, man muss selber ran,
flexibel, billig, willig,
ja, aus der Traum von Deutschland dann,
im Gegenteil, es drillt Dich.

Und wenn es keine Arbeit gibt,
und Hilfe schlicht versagt,
dann sind wir wie Amerika,
ich meine USA.
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Alt 25.06.2017, 15:15   #45
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Hallo Pitti,
da hast du ja für Aufruhr gesorgt. Du hast Herz gezeigt für die trotz des deutschen Reichtums unverschuldet auf der Strecke Gebliebenen, die auch ich kenne. Das gefällt mir sehr gut und dass unterstütze ich voll.

LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2017, 15:29   #46
weiblich DieSilbermöwe
 
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Da hat Schnulle völlig recht.

Wer durch Scheidung oder Krankheit arm wird, hat nichts selbst verschuldet, aber bleibt auf der Strecke.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2017, 16:22   #47
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Schnulle Köhn Beitrag anzeigen
Du hast Herz gezeigt für die trotz des deutschen Reichtums unverschuldet auf der Strecke Gebliebenen, ...
Das bestreite ich. Herz haben diejenigen Menschen, die ihr eigenes Portemonnaie zücken und den Bedürftigen von ihrem Mammon abgeben (bei diesem Thema werden die meisten Menschen ganz still). In Pittis Gedicht geht es nicht um Herz, sondern um Deutschland- und Politikerschelte. Die Überschrift ist sarkastisch, Merkels Bezeichnung als "Mutti" ist eine Verunglimpfung, der Rest ist nur Polstermaterial, um diese Schelte zu rechtfertigen.

Hier wird etwas gewaltig auf den Kopf gestellt. Die Tatsache, dass unsere Statistik (die nicht einmal den wahren Verhältnissen entspricht) eine hohe Anzahl von Unterstützungsempfängern ausweist, wird gedeutet, als ginge es in Deutschland sozial immer mehr bergab. Das Gegenteil ist der Fall: Die Statistik zeigt, dass unser Sozialstaat in der Lage ist, den Anstieg von Härtefällen abzufedern - jedenfalls bis jetzt.

Man könnte es auch sein lassen, damit die Statistik hübscher aussieht oder völlig überflüssig wird. Zum Beispiel, indem man die Hilfsbedürftigen wie in Indien auf der Straße verrecken lässt.
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Alt 25.06.2017, 16:48   #48
animar
 
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Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Deutschland geht es gut!

Den Deutschen geht es wahrlich gut,
hat „Mutti“ einst gesagt.
Die Bürger schäumen da vor Wut -
sie wurden nicht gefragt.

Die Oma hier von nebenan,
hat eine Mini-Rente,
und stellt sich bei der Tafel an:
Das sorgt für Glücksmomente.

Mein Nachbar, der bekommt Hartz 4,
macht einen Mini-Job.
Das Amt hat ihn stets im Visier -
er wird vom Amt gemobbt.

Die Enkelin von Oma Ruth
verdingt sich oft als Nutte.
Die Armut fordert den Tribut,
doch „Mutti“ ist das schnuppe.

Den Deutschen geht es viel zu gut,
hat „Mutti“ einst erzählt.
Und ich - ich zeigte meinen Mut:
Ich hab sie nie gewählt!

Zum Gedicht:
Ein authentisches Gedicht, das die Realität widerspiegelt.
Sehr gut geschrieben und keine Spur von Polemik.
animar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2017, 18:44   #49
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Hallo Ilka, hallo Leserschaft,

wie man an den Kommentaren, die mehrheitlich positiv ausgefallen sind, sehen kann, ist das Thema, das ich mit meinem Gedicht aufs Tapet gebracht habe, brandaktuell.

@Ilka: Interessant dabei ist/war dein fragwürdiger Umgang mit der Armutssituation (also der Wahrheit) bzw. die Wahrnehmung derselben.

Ich kenne Fälle, in denen insbes. alleinerziehende Frauen oft an der Armutsgrenze leben, nicht zuletzt, weil sie wenig verdienen, die Mieten ins Überirdische steigen und der Tag finanziell kaum zu bewältigen ist.

Es gibt Hartz4-Bezieher, die in Panik geraten, wenn sie die jährliche Nebenkostenabrechnung erhalten und irgendwie dafür sorgen müssen, den Nachzahlungsbetrag in Mini-Raten an den Vermieter zurückzuzahlen, um die Wohnung nicht zu verlieren.

Ich selbst hatte eine Phase, wo mich eine Mieterhöhung (ich bin derweil in eine günstigere Wohnung umgezogen) völlig aus der Bahn geworfen hatte, weil ich nicht wusste, woher ich das zusätzliche Geld nehmen sollte. Da lebte ich am Limit und ich betete täglich zu Gott, daß nichts außer der Reihe passiert.

Ich möchte hiermit allen danken, die sich an meinem Gedicht interessiert zeigten und ihre persönliche Meinung hier äußerten und hoffe, daß keiner von euch je in der Zukunft in Armut gerät.

VG Pitti
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Alt 25.06.2017, 19:21   #50
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Lieber Pit Bull,

dein Gedicht hat wach gemacht. Die Probleme sind so vielschichtig und undurchschaubar. Wer nutzt unser Sozialsystem aus und wer ist wirklich arm dran im wahrsten Sinn des Wortes?

Ist der Bettler auf der Straße auf Almosen angewiesen oder steckt eine Organisation dahinter? Ist der Obdachlose, der seine Zeitung verkauft, wirklich obdachlos oder hat eine andere Organisation den ganzen Packen aufgekauft, weil das Betteln so einen offiziellen Charakter bekommt?

Aber jetzt soll es gut sein, lass uns dichten und rechthaberischen Diskussionen aus dem Weg gehen.

Und - seit wann gehörst du denn zu unserer Bande?

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2017, 19:58   #51
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Standard Lieber Pitti,

Ich habe dein Gedicht gerne wahrgenommen und mich mit mir selbst darüber kritisch auseinander gesetzt.
Ich gehe grundsätzlich immer erst mit mir selbst ins Gericht, was kann ich tun, ändern.... u.s.w.
Mich bewegen deine Zeilen und auch die Diskussion drumherum.
Jedem seine Meinung, ich kann nur für mich sprechen.
Ich kenne Existenzangst.
Und ich weiß genau, was unten los ist.

anerkennenden Gruß, zu deinen aktuellen Versen
Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2017, 04:58   #52
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Lieber Punktlandung, Nöck, liebe Unar: Danke für eure Empathie fürs Thema und eure Gedanken dazu.

Hier die Endfassung:

Den Deutschen geht es wahrlich gut,
hat „Mutti“ einst gesagt.
Manch Bürger schäumte da vor Wut -
er wurde nicht gefragt.

Die Oma hier von nebenan,
hat eine Mini-Rente,
und stellt sich bei der Tafel an:
Das sorgt für Glücksmomente.

Mein Nachbar, der bekommt Hartz 4,
macht einen Mini-Job.
Das Amt hat ihn stets im Visier -
er wird vom Amt gemobbt.

Die Enkelin von Oma Ruth
verdingt sich oft als Nutte.
Die Armut fordert den Tribut,
doch „Mutti“ ist das schnuppe.

Den Deutschen geht es viel zu gut,
hat „Mutti“ einst erzählt.
Und ich - ich zeigte meine Wut:
Ich hab sie nie gewählt!

VG Pitti

Geändert von Pit Bull (26.06.2017 um 06:30 Uhr)
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2017, 06:40   #53
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
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Das bestreite ich. Herz haben diejenigen Menschen, die ihr eigenes Portemonnaie zücken und den Bedürftigen von ihrem Mammon abgeben (bei diesem Thema werden die meisten Menschen ganz still). In Pittis Gedicht geht es nicht um Herz, sondern um Deutschland- und Politikerschelte. Die Überschrift ist sarkastisch, Merkels Bezeichnung als "Mutti" ist eine Verunglimpfung, der Rest ist nur Polstermaterial, um diese Schelte zu rechtfertigen.

Hier wird etwas gewaltig auf den Kopf gestellt. Die Tatsache, dass unsere Statistik (die nicht einmal den wahren Verhältnissen entspricht) eine hohe Anzahl von Unterstützungsempfängern ausweist, wird gedeutet, als ginge es in Deutschland sozial immer mehr bergab. Das Gegenteil ist der Fall: Die Statistik zeigt, dass unser Sozialstaat in der Lage ist, den Anstieg von Härtefällen abzufedern - jedenfalls bis jetzt.

Man könnte es auch sein lassen, damit die Statistik hübscher aussieht oder völlig überflüssig wird. Zum Beispiel, indem man die Hilfsbedürftigen wie in Indien auf der Straße verrecken lässt.
Wie soll jemand, der selbst nichts hat, etwas abgeben?
Ich meine das jetzt allgemein und nicht auf jemand persönlich bezogen.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2017, 06:55   #54
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Herz haben diejenigen Menschen, die ihr eigenes Portemonnaie zücken und den Bedürftigen von ihrem Mammon abgeben..
Dann habe ich wohl zumindest ein bißchen Herz, denn ich unterstützte meinen Bruder bis zu seinem Tod finanziell, da er als Hartz 4-Bezieher ständig klamm war. Und jetzt, wo mein Vater in ein Pflegeheim gekommen ist, unterstützen wir Kinder die Mutter, die noch zu Hause lebt, finanziell (Mietzuschuss u.a.).
Pit Bull ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2017, 07:11   #55
weiblich Ilka-Maria
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Wie soll jemand, der selbst nichts hat, etwas abgeben?
Das hört sich an, als sei ganz Deutschland ein Armenhaus.

Die Anzahl derjenigen, die "nichts" haben, ist geringer, als die Statistik glauben macht. Von diesen Menschen erwartet niemand, dass sie etwas abgeben. Im Gegenteil: Gerade ihnen sollte man helfen.

Es geht um etwas anderes: Mir sind etliche Menschen begegnet, die große Reden schwingen, wenn es um Kritik an der deutschen Sozialpolitik geht, die aber geflissentlich wegsehen, wenn am Straßenrand ein Obdachloser sitzt, der mit einem Pappbecher Geld sammelt. Dann kommt der Spruch: "Ich zahle genug Abgaben, soll sich der Staat doch drum kümmern."

Ich hatte mal einen älteren Herrn, dem nach dem Tod seiner Frau die Rente nicht mehr reichte. Als ich einmal wieder zu ihm kam und ihm etwas brachte (Geld, Lebensmittel, Kleidung), war er gerade dabei, seinen Klappstuhl zu nehmen und nach Hause zu gehen. Er fasste mich bei der Hand, damit ich ihn ein Stück begleitete, und sagte dabei: "Die Leute sind ja so geizig." Und das in der City der Bankenstadt mit hohen Durchschnittseinkommen.

Auch habe ich erlebt, dass ein Bedürftiger, wahrscheinlich sogar obdachlos, mit seinem Rucksack neben der Tür eines Geschäfts bettelte. Sofort kam jemand aus dem Laden und jagte ihn davon. Ich ging dem Mann nach und steckte im einen Schein zu, damit er für den Tag erst einmal genügend Geld hatte. Alle Leute haben mich angesehen, als sei mir der Verstand aus dem Kopf gefallen, aber das wir mir egal. An ihren Augen konnte ich die Gedanken lesen: Für sie war dieser Mann kein Mensch, sondern ein Auswurf der Gesellschaft. Soviel zum Thema "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

Soziales Verhalten fängt beim einzelnen Bürger an, nicht bei der Politik, die schon längst genügend soziale Wohltaten ausgießt.
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Alt 26.06.2017, 07:18   #56
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Dann habe ich wohl zumindest ein bißchen Herz, denn ich unterstützte meinen Bruder bis zu seinem Tod finanziell, da er als Hartz 4-Bezieher ständig klamm war. Und jetzt, wo mein Vater in ein Pflegeheim gekommen ist, unterstützen wir Kinder die Mutter, die noch zu Hause lebt, finanziell (Mietzuschuss u.a.).
Du zeigst sogar großes Herz mit dieser Bereitschaft zur Familiensolidarität. Das ist in unserer Zeit keineswegs mehr selbstverständlich.
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Alt 26.06.2017, 17:10   #57
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Du zeigst sogar großes Herz mit dieser Bereitschaft zur Familiensolidarität. Das ist in unserer Zeit keineswegs mehr selbstverständlich.
Unsere Familie hält zusammen und man hilft sich gegenseitig.

VG Pitti
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Alt 26.06.2017, 19:18   #58
Thing
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Unsere Familie hält zusammen und man hilft sich gegenseitig.

VG Pitti
Ich dachte, das sei selbstverständlich?!
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Alt 26.06.2017, 19:43   #59
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Ich dachte, das sei selbstverständlich?!
Ganz und gar nicht.

Als meine Freundin aus Schultagen, damals alleinerziehend mit drei Kindern, beim Stande null wieder anfangen musste, hatte sich ihre Familie quasi unsichtbar gemacht. Ich lieh ihr Geld und gab ihr einen Job in meiner Abteilung, sonst wäre der Start bitter geworden. Dafür musste ich die verbalen Prügel meiner Mitarbeiterinnen einstecken, die dafür überhaupt kein Verständnis hatten. Wenn es ums Geld geht, sind die meisten Menschen sich selbst der Nächste.
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Alt 26.06.2017, 19:50   #60
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@Ilka: Interessant dabei ist/war dein fragwürdiger Umgang mit der Armutssituation (also der Wahrheit) bzw. die Wahrnehmung derselben.
Du hast es eben nicht verstanden: Natürlich sehe ich auch die Härtefälle und habe nie bestritten, dass es sie gibt. Ich leite aber kein Versagen unseres Sozialstaates und einen Grund für Deutschlandschelte davon ab. Vielleicht könntest du mal hinterfragen, ob dein Gedicht die passende Überschrift trägt. Da passt etwas nicht zusammen. Ohne diese Überschrift und das herablassende Wort "Mutti" hätte ich mit deinem Text überhaupt kein Problem.

Du wirst schlecht nachweisen können, dass unser Staat im Sozialbereich nichts oder zu wenig tut. Das wäre angesichts der Abgaben, die wir dafür einzahlen müssen, eine Katastrophe und Grund genug, auf die Straße zu gehen. Allenfalls muss überlegt werden, ob man an manchen Stellen vielleicht noch mehr investieren muss, was ja auch ständig getan wird. Wie jetzt z.B. der Staat für die Alimente einspringt, wenn geschiedene Väter die Unterhaltszahlungen verweigern.

Übrigens brauchst du mir nichts vom Pferd zu erzählen, denn ich war selbst ganz unten auf dem Nullpunkt und alleinerziehend, außerdem zwischendurch mal arbeitslos und auch mal selbstständig. Darüber, was ich alles versucht und wie ich mich da herausgeschafft habe, könnte ich ein Buch schreiben.
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Alt 27.06.2017, 06:37   #61
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https://www.tagesschau.de/inland/altersarmut-115.html

Gestern die Nachrichten gesehen? Da kam diese Meldung.
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Alt 27.06.2017, 06:54   #62
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Zitat:
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Du hast es eben nicht verstanden: Natürlich sehe ich auch die Härtefälle und habe nie bestritten, dass es sie gibt. Ich leite aber kein Versagen unseres Sozialstaates und einen Grund für Deutschlandschelte davon ab.
Dann ist dir wohl nicht bekannt, daß die Renten- und Sozialkassen in der Vergangenheit ständig zweckentfremdet wurden?
Jahrzehntelang wurde nicht gehandelt - im Gegenteil. Schon in den 70er Jahren kam der beherzte Griff in die Sozial- und Rentenkassen in Mode. Das Wenige, das angespart wurde, wurde geplündert. Das fing in den 70er Jahren mit Willi Brandt an und erreichte 1991 mit der Finanzierung der Wiedervereinigung seinen Höhepunkt.

http://www.stern.de/politik/deutschl...n-7348362.html

Ist das nicht als Versagen des Sozialstaates zu deuten?

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Vielleicht könntest du mal hinterfragen, ob dein Gedicht die passende Überschrift trägt.
Den Titel-Satz habe ich von Volker Pispers „geklaut“.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Du wirst schlecht nachweisen können, dass unser Staat im Sozialbereich nichts oder zu wenig tut.
Tatsächlich tut unser Staat einiges. Nur ein Beispiel dazu: Ein Bekannter von mir bezieht Hartz 4 und zeigt sich demütig darüber, daß Deutschland diese soziale Zuwendung anbietet. Er arbeitete viel im Ausland und weiß daher, daß das nicht selbstverständlich ist.
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Alt 27.06.2017, 07:06   #63
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
https://www.tagesschau.de/inland/altersarmut-115.html

Gestern die Nachrichten gesehen? Da kam diese Meldung.
Steht auch in jeder Tageszeitung. Die übliche Panikmache in einem Bundestagswahljahr. Das Fragezeichen hinter der Überschrift gesehen? Den Konjunktiv bemerkt?

Hätte, wäre, könnte sein ... im Jahr 2036! Weißt du, wieviel Leute, die diese Nachricht heute empfangen, sich im nächsten Jahr darüber noch den Kopf heißmachen werden?

Derart wertlose Informationen kann dir jeder Wahrsager aus seiner Glaskugel hervorholen.
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Alt 27.06.2017, 07:08   #64
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Zitat:
Zitat von Pit Bull Beitrag anzeigen
Den Titel-Satz habe ich von Volker Pispers „geklaut“.
Das wollte ich nicht wissen. Meine Frage war, ob der Titel zum Inhalt deines Gedichts passt.

Zitat:
Dann ist dir wohl nicht bekannt, daß die Renten- und Sozialkassen in der Vergangenheit ständig zweckentfremdet wurden?
Das ist mir bekannt. Deshalb gehört dringend abgestellt, dass Menschen, die es finanziell nicht nötig haben, aus diesem Topf bedient werden, weil die fragwürdigen Prinzipien der "Gleichheit" und "Gerechtigkeit" gewahrt werden sollen. Für mich ist nicht einsehbar, dass beispielsweise ein Anwalt unter dem Vorwand "Gerechtigkeit für alle" Gelder aus den Sozialkassen abkassiert, obwohl er ein Jahreseinkommen von mindestens 300.000 Euro hat.
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Alt 27.06.2017, 07:09   #65
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Und noch was: Wer zahlt eigentlich in die Rentenkasse ein? Nur Angestellte und Arbeiter. Beamte und Selbstständige nicht. Warum ist das so? Es gibt Länder (z.B. in Skandinavien), wo ALLE in die Kasse einzahlen.

Würden ALLE in die Rentenkasse einzahlen, wäre auch genug Geld für vernünftige Renten da.
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Alt 27.06.2017, 07:11   #66
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Das wollte ich nicht wissen. Meine Frage war, ob der Titel zum Inhalt deines Gedichts passt.
Nun, dann wollte ich wohl mit dem Titel provozieren. Ok?
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