Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 20.05.2016, 09:46   #1
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Abschied

*

Es sind des Frühlings Blüten,
um die ich meine Finger lenke.
Und Trauertränen wüten,
wenn ich so zärtlich an Dich denke.


Es sind die hellen Farben,
die sich in meine Seele brennen.
Wie stetig blutend Narben,
wie Flüsse, die die Wiesen trennen.


Es sind des Frühlings Düfte,
die sanft an meine Nase reiben.
Wo sonndurchflutet Lüfte,
die kalte Einsamkeit vertreiben.


Es klagen süße Klänge,
auf unsrem Scheidewege,
im Trauergastgedränge,
wenn ich die Blume niederlege.


*

© 2016 VG WORT/Lichtsohn (aus dem Reigen "Die Farbe Grau")
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.05.2016, 19:33   #2
männlich ganter
 
Benutzerbild von ganter
 
Dabei seit: 04/2015
Beiträge: 2.485

Standard Süße Schwermut

Guten Abend Freund Lichtsohn,

Hell und Dunkel – Du verdichtest sie in Grau
-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2016, 16:28   #3
männlich Gylon
 
Dabei seit: 07/2014
Beiträge: 4.269

Lieber Lichtsohn,
sehr schön und sehr traurig!

Liebe Grüße Gylon
Gylon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2016, 23:40   #4
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Lieber Lichtsohn,

sehr zarte und liebevolle Worte für einen Abschied.

Gern gelesen.

Lieben Gruß

Letreo
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2016, 23:41   #5
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

sehr tief in zärtlichkeit versunkene worte mein lieber LS
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2016, 07:00   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.702

Das Gedicht ist (für mich) schwer auszuhalten, es ruft schmerzliche Erinnerungen wach.

Es berührt sehr.
DieSilbermöwe ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2016, 14:54   #7
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Abschied

Hallo Lichtsohn,

ein Abschied in vier besonderen Strophen. Eine liebevoller als die andere.
Ein sehr gelungenes Gedicht.

Liebe Grüße von Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2016, 15:59   #8
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Insgesamt ein harmonisch klingendes und zu Herzen gehendes Gedicht. Der Silbenschleppzug "Traugergastgedränge" reißt den Leser jedoch aus der stillen Melancholie, dieser Vers sollte nochmal überdacht werden.

Aber "die Flüsse, die die Wiesen trennen ..." macht es allemal wett. Trotz des doppelten "die", das beim Lesen zunächst nicht auffällt, ist es einer der stärksten Verse, weil er ein schlichtes und dennoch grandioses Bild zeigt.

LG
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.05.2016, 16:33   #9
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hallo Lichtsohn,

ich mag neue und originelle Metaphern, du hast sie erdacht. Ein melancholisches und emotionales Gedicht, ich gratuliere.
"Trauergastgedränge" gefällt mir besonders gut.

Lieben Gruß
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2016, 08:41   #10
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Liebe Kommentatoren

vielen Dank für die positive Resonanz zu diesen bescheidenen Verszeilen.

Wie vielleicht einige mitbekommen haben beschäftige ich mich im Augenblick sehr intensiv mit umfangreicher Prosa. Abgabetermine sind immer eine dumme Sache, besonders wenn man alles "perfekt" machen möchte und das "perfekt" sich leider oft seeeehr bitten lässt.

Sobald ich diese Arbeiten beendet habe werde ich mich gerne wieder aktiv am Forum beteiligen und gerne auch wieder kommentieren (weil mir das sehr wichtig ist und ich extrem viel dabei lerne).

Bis bald.

Alles Liebe in eure Frühlingstage.
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2016, 20:36   #11
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Lieber Lichtsohn -


Es sind des Frühlings Düfte,
die sanft an meine Nase reiben.


haben mir den wirklichen Genuß verdorben.

Düfte steigen in die Nase, sie reiben nicht an ihr wie ein Taschentuch.
Oder seh ich das wieder einmal falsch?
Irgendwie kommt mir auch die Formulierung ungeschickt vor.
"an meiner Nase reiben" - wäre das nicht korrekt?
Aber auch ich reibe meine Schnupfensalbe sanft an meine Nase - aber ich bin ausgewiesenermaßen weder Duft noch Luft.

Ach - macht doch, was ihr wollt.

Unlustigen und unmutigen, aber lieben Gruß
von
R Th

Geändert von Thing (06.06.2016 um 22:49 Uhr)
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2016, 22:03   #12
weiblich Ex-Thrud
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2016
Beiträge: 213

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen

Es sind des Frühlings Düfte,
die sanft an meine Nase reiben.


haben mir den wirklichen Genuß verdorben.

Düfte steigen in die Nase, sie reibe nicht an ihr wie ein Taschentuch.
Oder seh ich das wieder einmal falsch?
Irgendwie kommt mir auch die Formulierung ungeschickt vor.
"an meiner Nase reiben" - wäre das nicht korrekt?
Aber auch ich reibe meine Schnupfensalbe sanft an meine Nase - aber ich bin ausgewiesenermaßen weder Duft noch Luft.

Ach - macht doch, was ihr wollt.

Unlustigen und unmutigen, aber lieben Gruß
von
R Th
Ne, siehst du nicht falsch. Die zitierte Zeile klingt unfreiwillig komisch, zumindest empfinde ich das so.
Mir gefällt das "blutend" auch nicht, es ist zu plakativ für das sonst eher zarte Gedicht. Und bluten Narben? Wunden tun das, Narben schmerzen höchstens. Klar, man kann das als Metapher sehen, aber das Wort wurde schon so oft in Gedichten verwendet, dass ich es nicht mehr lesen mag.
*Meckermodus aus*

Liebe Grüße zur Nacht

Thrud
Ex-Thrud ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 09:11   #13
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

Standard Liebes Thing, liebe Thrud

beide angesprochene Formulierungen sind (wenn vielleicht nicht falsch) doch eher schwach und abgenutzt, das trifft zu.

Thing: "macht was ihr wollt" ist immer noch der Grundsatz der in einem Literaturforum wie Poetry nun einmal immer Gültigkeit hat. Ich glaube du wärst nicht einverstanden, wenn dir jeder nach "dem Mund schreiben" würde.
Und weil halt die Leute (von einer bekannten Ausnahme abgesehen) allesamt keine Profis sind, bemühen sie sich ihre Emotionen und Fantasien und die Bilder in ihrem Kopf in einen Rahmen zu pressen und achten oft nicht wirklich darauf ob das nun den Kriterien entspricht oder eben nicht. Genauso ist es für die Leser (die zumeist ja ebenfalls selbst schreiben): auch sie dürfen Gefallen an Werken finden die uU. halt nicht "perfekt" sind, aber in einem bestimmten Moment ihre Empfindungen sehr genau treffen und Verszeilen somit "verinnerlichen lassen". Solange das so bleibt lebt eine Seite wie Poetry noch halbwegs, solange das so bleibt ist es erlaubt Gefallen an "unsauberen, unvollständigen, unperfekten Werken" zu finden. Freuen wir uns lieber drüber und mäkeln wir nicht allzusehr daran herum.

Alles Liebe in eure Frühlingstage (endlich scheint wieder die Sonne )
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2016, 11:33   #14
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Lieber Lichtsohn,


mich berührt Dein Gedicht - sehr sogar. Die Kritikpunkte ( abgenutzt/ blutende Narben) kann ich nicht teilen, einzig die Nasereibezeile …. da könnte es … vielleicht …. noch etwas geben, das sich besser einschmiegen könnte.

Zitat:
Es sind des Frühlings Düfte,
die sanft in meinem Innen schreiben.
Wo sonndurchflutet Lüfte,
die kalte Einsamkeit vertreiben.
eventuell…. vielleicht ähnlich … oder schon mal gar nicht

(Innere)Narben können schon aufbrechen und wieder stark schmerzen (bluten)
Die Formulierung fühlt sich für mich völlig in Ordnung an.
Verbrauchte Zeilen/Metaphern: es ist nicht immer einfach, das zu berücksichtigen und trotzdem nicht völlig am Gefühlten vorbei drumherum zu formulieren. Manchmal ist das Einfache das Gute. In Deinem Kontext stört es mich nicht.

Am besten gefällt mir:
Zitat:
Trauergastgedränge
So unterschiedlich können Gedanken zu einem Gedicht sein.

Dein Gedicht hat diese verschiedenen Gedanken um sich versammeln können… das ist schon mal … ganz schön gut

Fastkirschreife und herzliche Grüße

Mara
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2016, 18:42   #15
männlich Twiddyfix
 
Benutzerbild von Twiddyfix
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.797

Hallo LS,

ein sehr zu Herzen gehendes Gedicht, direkt aus dem Leben gegriffen, schöne Wortwahl und >zum Wasser gehende Gefühle<. (Tränen)

LG vom Twiddy...
Twiddyfix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.02.2021, 13:33   #16
männlich Ex-Lichtsohn
abgemeldet
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.493

vielen danke euch beiden fürs lesen und kommentieren

vielleicht kennt ihr das: manche gedichte werden so etwas wie ein "immaginärer freund" - dieses ist einer geworden
Ex-Lichtsohn ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Abschied

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Abschied Kalipinsel Gefühlte Momente und Emotionen 1 13.12.2017 17:23
Abschied gummibaum Liebe, Romantik und Leidenschaft 2 30.10.2012 14:49
Ein Abschied Isabel Seifried Gefühlte Momente und Emotionen 0 27.10.2012 15:18
Abschied Isabel Seifried Gefühlte Momente und Emotionen 0 27.10.2012 15:08
Abschied Isabel Seifried Gefühlte Momente und Emotionen 3 26.10.2012 10:04


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.