Mutter Deutschland

[Ex-Lichtsohn]

Es tobt ein Kampf in diesen Tagen,
Es schreit ein Volk nun laut, laut auf,
Und Mutter muss jetzt bessre Sprüche sagen,
Sonst nimmt sie ihren eignen Untergang in Kauf.

So mutig klang ihr Spruch "wir werden´s schaffen",
Und einig war das Volk und hilfsbereit,
Nun sieht man viel zu tiefe Schluchten klaffen,
Und die Kulturen liegen längst im Widerstreit.

Was nur geschah, wird sie sich immer fragen,
Als Zauberlehrling läuft man willentlich Gefahr,
Den Zauberstab viel, viel zu würdevoll zu tragen,
Viel würdevoller gar als selbst ein Meister war.

Sie muss sich schleunigst umorganisieren,
Und neue Sprüchezauber muss sie schnell kreieren,
Das eigne Volk will nicht mehr weiterdämmern,
Wenn Tausende an offen Türen hämmern.

[DieSilbermöwe]

Was'n mit dir passiert?

Aus dem Winterschlaf und auf einmal knallharte Schiene mit deinen Gedichten?

Das Gedicht hier trifft die Stimmung auf den Punkt.

[Ex-Lichtsohn]

Der Winter friert den Weichspüler ein.
Ist Zeit für klare Worte.

Danke für deinen so genauen Blick.

LG

[Pit Bull]

Hallo Lichtsohn!

Sehr gute Arbeit und den Zeitgeist genau auf den Punkt gebracht.

VG Pitti

[Ex-Lichtsohn]

Hey Pitty,

vielen lieben Dank dir.
Aber es gibt immer Verbesserungen und solange es die gibt suche ich sie auch und freu mich wenn andere mit mir gemeinsam suchen. Der Weg bleibt das Ziel.

LG

[C.Alvarez]

"Mutter Deutschland"
"Es tobt ein Kampf"
"Es schreit ein Volk"
"die Kulturen liegen im Widerstreit"
"Das eigne Volk"

Nun ja, wie diese Formulierungen, diese Kampfbegriffe zeigen, ein sehr völkisches Gedicht. Ein national denkendes Gedicht. Ein Volk ohne Raum. Für Millionen die an die Tür hämmern.
Grenzen aufzeigen, sie auch durchsetzen, die eigene Kultur schützen. Vor fremden Horden anderer Kulturen. Ein sehr traditionelles Gedicht. In der deutschen Tradition dessen, wofür man früher einen Propagandaminister hatte.
Man hätte die Aussage des Textes auch etwas weniger deutschnational formulieren können.

Corazon

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Corazon De Piedra

Man hätte die Aussage des Textes auch etwas weniger deutschnational formulieren können.

Corazon

Natürlich hätte man das können, wenn man das gewollt hätte, Corazon.
Die Frage bleibt ob man sich verstecken muss, wenn man die Wahrheit ausspricht. Das Gezerre von einer in die andre Ecke nützt niemanden. Wir können nicht alle aufnehmen, jeder der das noch glaubt verschließt seine Augen vor einer unwegleugbaren Wahrheit.
Die Sache nun in eine "rechte Ecke" zu schieben macht es vielleicht für Dich einfacher das Geschehen aufzuschieben und weiter brav der Sozialromantik zu frönen; wenn es so sein sollte will ich dir diese Möglichkeit auch nicht verwehren.

Ich bedanke mich bei dir fürs Lesen. Schließlich hilft mir deine ehrliche Meinung dazu viel mehr als irgendwelcher Lobgesang, der nur einen schönen Klang haben möchte.

LG

[C.Alvarez]

Zitat von Lichtsohn

Die Frage bleibt ob man sich verstecken muss, wenn man die Wahrheit ausspricht.

Mich stört nicht, dass du die Wahrheit aussprichst.
Mich stört nur der goebbelsche Ton, den du benutzt.

Zitat von Lichtsohn

das Geschehen aufzuschieben und weiter brav der Sozialromantik zu frönen

Das trifft wohl auf die Bundesregierung zu, aber nicht auf mich. Ich sehe mit Bedauern, was aus Deutschland wird und schon geworden ist. Andererseits hält sich mein Mitleid in Grenzen, denn es waren ja freie Wahlen die Merkel und Co. an die Macht brachten. Und selbst die parlamentarische Opposition erscheint mir noch sozialromantischer als die Regierung.

Corazon

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Corazon De Piedra

Mich stört nicht, dass du die Wahrheit aussprichst.
Mich stört nur der goebbelsche Ton, den du benutzt.

Corazon

Ich höre hier keinen "goebbelschen Ton" raus. Eher Zauberstabgefuchtel; das erinnert mich aber eher an Harry Potter und Professorin Minerva McGonagall und wenn man dann nach dem angesprochenen "Meister" fragt, fände man den wohl eher bei Albus Dumbledore.
Wie man sieht gibt es viele Möglichkeiten eine Sache zu interpretieren. Vielleicht liest man manchmal versehentlich (vielleicht auch durchaus bewusst) eben so wie man lesen möchte.

LG

[DieSilbermöwe]

@Lichtsohn

Du hättest ruhig den Insider-Ausdruck "Mutti" nehmen können.

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von DieSilbermöwe

@Lichtsohn

Du hättest ruhig den Insider-Ausdruck "Mutti" nehmen können.

Hey Die Silbermöwe,

nein, nein, eine Frau die ein so verantwortungsvolles Amt trägt wie unsere Bundeskanzlerin (und sie hat ihr Amt mMn schon recht würdevoll vertreten, auch wenn sie jetzt inmitten einer Krise leider immer nur das Falsche machen kann - ich bezweifel das es jemand anders besser könnte) möchte ich nicht mit so einem Wort bezeichnen. Es klingt einfach nicht angemessen - trotz allem. Sie hat sich Respekt verdient und auch wenn ich bisserle an ihr rumnörgel, gibt mir das noch lange nicht das Recht eine Person des öffentlichen Lebens (die ich persönlich gar nicht kenne) so herablassend oder fast "zutraulich" zu benennen. Dabei würde ich die gebotene Distanz vermissen.

LG

[Trembalo]

..
Walle! walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
...


aus "der Zauberlehrling" von J.W.v. Goethe,
daran fühlte ich mich
beim Lesen Deiner Zeilen erinnert.

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Trembalo

..
Walle! walle
Manche Strecke,
Dass, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
...


aus "der Zauberlehrling" von J.W.v. Goethe,
daran fühlte ich mich
beim Lesen Deiner Zeilen erinnert.

Hallo Trembalo,

danke für den netten Gedanken an das einzige Gedicht, dass ich sogar heute noch in allen Strophen aufsagen kann.

LG

[Thing]

Alles, was recht ist:
Hier einen "goebbelsschen Ton" herauszulesen, grenzt an Verunglimpfung.
Goebbels war ein Demagoge übelster Art, der sehenden Auges ein ganzes Volk, hier ist das Deutsche Volk gemeint, in den Untergang trieb oder riß "Wollt Ihr den totalen Krieg!", was noch nicht einmal eine Frage war.
Da ging es nicht um Einwanderung, um Migration, um humanitäre Hilfe, da ging es um Vernichtung.

Wer als Deutsche LICHTSOHNS Gedicht dermaßen diffamiert, sollte sich was schämen.

Lieber Lichtsohn,

Besonnenere als Fr. Merkel haben frühzeitig gewarnt; die EU-Staaten lassen sich nicht ungefragt Maßnahmen von Frau Merkel aufoktroyieren, das mußte schiefgehen.
Daß dieses "wir schaffen das" zum Desaster führte, wird von Tag zu Tag deutlicher. Daß die Weichen anders gestellt und der Strom in andre Bahnen gelenkt wurde/n, ist leider nur Augenwischerei.

Übrigens:
Der Film "Deutschland, bleiche Mutter" von Helma Sanders-Brahms ist ein zutiefst pazifistischer Film.

In Deinem letzten Vers muß es offne statt offen heißen.
Ein Gedicht, das den "Kern der Sache" trifft.

Lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Lichtsohn]

Es tobt ein Kampf in diesen Tagen,
es schreit ein Volk nun laut, laut auf,
und Mutter muss jetzt bessre Sprüche sagen,
sonst nimmt sie ihren eignen Untergang in Kauf.

So mutig klang ihr Satz "wir werden's schaffen",
und einig war das Volk und hilfsbereit,
nun sieht man viel zu tiefe Schluchten klaffen,
und die Kulturen liegen längst im Widerstreit.

Was nur geschah, wird sie sich immer fragen,
als Zauberlehrling läuft man willentlich Gefahr,
den Zauberstab viel, viel zu würdevoll zu tragen,
viel würdevoller gar als selbst ein Meister war.

Sie muss sich schleunigst umorganisieren,
und neue Sprüchezauber muss sie schnell kreieren,
das eigne Volk will nicht mehr weiterdämmern,
wenn Tausende an offne Türen hämmern.

Ihr Blick soll in die ferne Zukunft schauen,
warum soll Deutschland wieder Mauern bauen?
So viele Nachbarn zieh'n die Zäune hoch und weit,
glaubt sie noch immer an Europas Einigkeit?

Man kann sich denken was man gerne denkt,
für mich bleibt sie die starke, kluge kleine Frau,
die oft mit Seele dirigiert, oft Zauberstäbe schwenkt,
auch wenn sie Deutschland längst an seine Grenzen lenkt.

Doch eines weis ich heut' schon sehr genau:
du, liebes Deutschland, nimm als Kanzler wieder eine Frau.

(vielen Dank an Thing für den Korrekturvorschlag)

[Thing]

Doch eines weiß ich heut' schon sehr genau:
du, liebes Deutschland, nimmst als Kanzler wieder eine Frau.

Lieber Lichtsohn,

die zusätzlichen Strophen passen gut.
Aber als klein würde ich Frau Merkel nie bezeichnen, weder von der Statur noch von der Bedeutung her.

Liebe besonnte Grüße
von
Thing

[Ex-Lichtsohn]

Es tobt ein Kampf in diesen Tagen,
es schreit ein Volk nun laut, laut auf,
und Mutter muss jetzt bessre Sprüche sagen,
sonst nimmt sie ihren eignen Untergang in Kauf.

So mutig klang ihr Satz "wir werden's schaffen",
und einig war das Volk und hilfsbereit,
nun sieht man viel zu tiefe Schluchten klaffen,
und die Kulturen liegen längst im Widerstreit.

Was nur geschah, wird sie sich immer fragen,
als Zauberlehrling läuft man willentlich Gefahr,
den Zauberstab viel, viel zu würdevoll zu tragen,
viel würdevoller gar als selbst ein Meister war.

Sie muss sich schleunigst umorganisieren,
und neue Sprüchezauber muss sie schnell kreieren,
das eigne Volk will nicht mehr weiterdämmern,
wenn Tausende an offne Türen hämmern.

Ihr Blick soll in die ferne Zukunft schauen,
warum soll Deutschland wieder Mauern bauen?
So viele Nachbarn zieh'n die Zäune hoch und weit,
glaubt sie noch immer an Europas Einigkeit?

Man kann sich denken was man gerne denkt,
für mich bleibt sie die starke, klug-charmante Frau,
die oft mit Seele dirigiert, oft Zauberstäbe schwenkt,
auch wenn sie Deutschland längst an seine Grenzen lenkt.

Doch eines weiß ich heut' schon sehr genau:
du, liebes Deutschland, nimmst als Kanzler wieder eine Frau.

(abermals Dank an Thing für die Korrekturvorschläge)

[DieSilbermöwe]

Doch eines weiß ich heut' schon sehr genau:
du, liebes Deutschland, nimmst als Kanzler wieder eine Frau.

Dann wäre ich aber für Sahra Wagenknecht.

Das Gedicht ist dir aber in der neuen Fassung ansonsten sehr gut gelungen.

[Ilka-Maria]

Zitat von DieSilbermöwe

Dann wäre ich aber für Sahra Wagenknecht.

Das bleibt uns hoffentlich erspart.

[Thing]

Zitat von Corazon De Piedra

Mich stört nicht, dass du die Wahrheit aussprichst.
Mich stört nur der goebbelsche Ton, den du benutzt.



Das trifft wohl auf die Bundesregierung zu, aber nicht auf mich. Ich sehe mit Bedauern, was aus Deutschland wird und schon geworden ist. Andererseits hält sich mein Mitleid in Grenzen, denn es waren ja freie Wahlen die Merkel und Co. an die Macht brachten. Und selbst die parlamentarische Opposition erscheint mir noch sozialromantischer als die Regierung.

Corazon

Das Erste fuchst mich immer noch. Wie kann eine Deutsche (CDP) sowas äußern? Sie stellt damit Frau Merkel quasi einem A.H. gleich? Das ill ich doch nicht hoffen!

Zum Zweiten: Wenn einer Deutschen alles so "sozialromantisch" erscheint - worauf läßg das wohl schließen?
Ich selbst habe Frau Merkel nie gewählt, aber sie machte ihren Job wohl gut zur Zufriedenheit der wählenden Mehrheit.


Lieber Lichtsohn:

Wenn schon eine Frau an der Spitze:
M i r wäre natürlich Frau Künast am liebsten.
Aber wahrscheinlich würde im Fall des Falles Frau v.d. Leyen das Rennen machen. Der Doktortitel wurde ihr nicht aberkannt.
Vom demokratischen Verständnis her wäre mir diese Frau aber zu martialisch-chamäleonhaft.

Hoffentlich bleibt Deine hymnische Betrachtung noch lange Poetry-Zeit "en vogue"!


Dir lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Thing

Hoffentlich bleibt Deine hymnische Betrachtung noch lange Poetry-Zeit "en vogue"!


Dir lieben Gruß
von
Thing

Dafür ist sie glaube ich viel zu sehr auf ein Thema ausgelegt. Das würde übrigens dann auch bedeuten, dass genau dieses Thema eine sehr lange Zeit aktuell bleiben wird und das ist tatsächlich erschreckend ... aber nicht nur für Deutschland.

Alles Liebe in deinen Frühlingstag.
(ich brauch jetzt Kaffee - eine Seltenheit, aber heute werde ich wohl sonst nicht wach)

[Caliban]

Was wir heute erleben ist kein Kampf der Kulturen sondern eine Nagelprobe für die westliche Wertegemeinschaft, die an sich selbst zu zerbrechen droht.

[Thing]

Ist das nicht zu hoch gegriffen?
Die "westliche Wertegemeinschaft" besteht nicht nur aus den EU-Staaten.