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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss.

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Alt 13.11.2018, 21:18   #1
weiblich Yuna
 
Dabei seit: 11/2018
Alter: 22
Beiträge: 3

Standard Mein erstes Gedicht, bitte um Hilfe!

Ich brauche dringend den Rat eines Profis, der mir sagen kann was ich an meinem Gedicht ändern sollte... Naja hier ist es und es ist, wie gesagt, mein erstes Gedicht


Das Mädchen aus der See, sie schwamm so schnell hin zu ihm und sah ihm ins Gesicht.
Sogleich war er verliebt in sie, sie war so voller Licht.
Das Mädchen sang so wunderbar, sie verzauberte ihn schnell.
Er folgte ihr wie betäubt, gab ihr seine Hand und so ward es um ihn geschehen.
Sie zog ihn aus dem Boot herraus mit schreiendem Gelächter und riss ihn mit in die schwarze See wo er ertrank, nimmermehr gesehen.
Das Monster aus der See, mit kalten Händen, starr und bleich, das Mädchen aus der See.
Yuna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 00:19   #2
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Hallo Yuna,

die zweite Zeile ist sehr hübsch.

ward heißt wurde.

So wurde es um ihn geschehen klingt bissl öde. (weil es falsch ist)

Mein Rat ist: schnapp Dir ein Gedichtebuch von Heinrich Heine oder Goethe.
Nimm Dir Zeit und überdenke auch die Form Deines Gedichtes.

Mit Form meine ich, wie Dein Gedicht aussieht, wie es strukturiert ist.
Ich denke, es ginge noch besser.

Was mich interessiert ist: welche Stelle in Deinem Gedicht gefällt Dir besonders und welche nicht so sehr.

Du kannst mal drüber nachdenken und wenn Die danach ist, mir eine Antwort geben. Musst Du aber nicht, nur, wenn es Dir Spaß macht.

vlg ev
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 07:42   #3
weiblich Yuna
 
Dabei seit: 11/2018
Alter: 22
Beiträge: 3

Hallo
Danke erstmal das du mir so schnell geantwortet hast! Mir gefällt die erste und zweite Zeile am Besten, denke ich. Was mir noch nicht so gut gefällt, ist diese Zeile;
Er folgte ihr, wie betäupt, gab ihr seine Hand (statt Ward nehme ich jetzt einfach ist) und so ist es um ihn geschehen.
Ich finde das klingt nicht wirklich gut und passt auch nicht so gut zusammen..




LG Yuna
Yuna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 10:33   #4
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Stell das Gedicht mal um, dass nicht zu oft „so“ darin vorkommt und kürze etwas die Zeilen.

Das Mädchen aus der See,
sie schwamm
so schnell zu ihm...

etc.

Nimm Dir Zeit für die Regeln der Deutschen Sprache. Im Zweifelsfall auf duden.de kontrollieren in der Korrektur. Für den Anfang ist das okay.


Nimm Dir Zeit für die Umstellung des Gedichts und dann poste die neue Version hier.

Vielleicht mache ich auch eine Version!


vlg ev
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 10:47   #5
männlich klaatu
 
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Dabei seit: 12/2015
Beiträge: 3.353

Hallo Yuna,

Eisenvorhangs Tipps waren schon gut, vor allem die Regeln der Deutschen Sprache sollte man draufhaben. Nur möchte ich davon abraten, dir Heine oder Goethe als Vorbild zu nehmen, die Jungs haben vor fast 200 Jahren geschrieben. Du bist ein junges Mädchen des 21. Jahrhunderts und darfst auch gerne so schreiben und nicht wie Männer von vor 200 Jahren. Finde deine eigene Sprache!

LG und viel Erfolg!
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 10:53   #6
männlich Eisenvorhang
 
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Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.671

Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Hallo Yuna,

Eisenvorhangs Tipps waren schon gut, vor allem die Regeln der Deutschen Sprache sollte man draufhaben. Nur möchte ich davon abraten, dir Heine oder Goethe als Vorbild zu nehmen, die Jungs haben vor fast 200 Jahren geschrieben. Du bist ein junges Mädchen des 21. Jahrhunderts und darfst auch gerne so schreiben und nicht wie Männer von vor 200 Jahren. Finde deine eigene Sprache!

LG und viel Erfolg!
k
Ich habe ihr Heine und Goethe empfohlen, weil in ihrem Gedicht sprachliche Ähnlichkeiten zu besagten Dichtern stecken.

Egal, ob 200 Jahre oder nicht klaatu. Es ist gute Bildung und schadet mit Sicherheit nicht, wenn man sich damit beschäftigt und es lernen möchte. Es ist feinste Lyrik und gehört zu jeder Allgemeinbildung des betuchten intellektuellen Dichters, der etwas lernen möchte.

Außerdem gibt die Sprache unserer Zeit leider außer Wurstwasser nicht viel her.
Ihr von Goethe und Heine abzuraten halte ich für dumm.
Außerdem sucht sie jemand, der dichten kann. Dazu gehört Metrum und Reim. Und keine zerhakte Prosa. Nichts für ungut.


vlg

EV
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Alt 14.11.2018, 11:07   #7
männlich klaatu
 
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Dabei seit: 12/2015
Beiträge: 3.353

Natürlich ist es gute Bildung und man sollte die Klassiker auch weiterhin lesen! Ich finde es nur schade, dass sich so viele Lyriker/Dichter von heute diese Klassiker zum Vorbild nehmen und versuchen, die Sprache nachzuahmen. Goethe und Heine haben ja auch in der Sprache ihrer Zeit geschrieben. Wie soll Lyrik (oder auch "zerhackte Prosa") noch eine Zukunft haben, wenn man immer nur nach hinten schaut?

LG
k
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 11:13   #8
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 31.038

Hallo, Yuna,

ich empfehle dir die Beschäftigung mit folgenden Büchern:

Thomas Wieke: "Gedichte schreiben", Autorenhaus Verlag,
ISBN-10: 3932909372

Wolf Biermann: "Wie man Verse macht und Lieder - Eine Poetik in acht Gängen", Kiepenheuer & Witsch
ISBN-10: 346202583X

Burkhard Moenninghoff: "Stilistik", Reclam, (für den schnellen Einstieg)
ISBN-10: 3150176786

Sehr umfangreich das folgende Standardwerk:
"Poetrik in Stichworten", Hirth Stichwörterbücher, Gebrüder Borntraeger, Berlin/Stuttgart
ISBN-10: 3443031099

Besten Gruß
Ilka
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 15:05   #9
weiblich AlteLyrikerin
 
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Beiträge: 1.706

Zitat:
Außerdem sucht sie jemand, der dichten kann. Dazu gehört Metrum und Reim. Und keine zerhakte Prosa
Es ist nicht korrekt Dichtung auf gereimte Verse zu beschränken. Hilde Domin gehört für mich zu den größten Dichtern deutscher Sprache. Sie kommt in vielen Werken ganz ohne Reim aus, arbeitet mit freien Rhythmen und unglaublich kreativen Metaphern.
Lernen kann man von den klassischen Verseschmieden wie auch von moderneren poetologischen Konzepten. Das schadet niemals. Aber irgendwann wird man, hoffentlich, seinen eigenen Stil finden.

Gib nicht auf, Anonymchen. Viel Freude am Finden und Ausprobieren neuer Formulierungen.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.11.2018, 16:17   #10
weiblich Yuna
 
Dabei seit: 11/2018
Alter: 22
Beiträge: 3

So ich hab mich nun nochmal dran gesetzt und einiges verändert. Ich weiß nicht, ob das alles so Richtig ist, aber ich denke es ist besser als davor


Das Mädchen aus der See

Sie schwamm so schnell zu ihm,
sah ihm ins Gesicht.
Sogleich war er verliebt in sie,
sie war so voller Licht.

Das Mädchen war wunderbar,
verzaubernd ihr Gesang.
Er folgte ihr, gab seine Hand,
dies war sein Untergang.

Sie zog ihn aus dem Boot heraus,
mit schreiendem Gelächter.
Sie riss ihn mit in's Meer hinaus,
wo er ertrank im kalten Nass.

Das Mädchen ohne Mitleid,
mit kalten Händen, starr und bleich,
Todbringend, ohne Menschlichkeit.


Mit dem vierten Vers der dritten Strophe bin ich jedoch überhaupt nicht einverstanden und ich finde das klingt einfach nicht schön.
Die letzte Strophe ist mir leider auch nicht wirklich gelungen...

LG Yuna
Yuna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2018, 13:12   #11
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Hallo Yuna,

ich denke, die 4. Strophe kannst Du auch einfach weglassen. Sie enthält eine Zusammenfassung, eine Art Bewertung des Erzöhlten. Die kannst Du doch einfach dem Leser überlassen, nachdem Dein Gedicht seinen Höhepunkt erreicht hat.
Die ersten zwei Strophen finde ich schon ganz gut. Sie haben einen guten Rhythmus. Du hast Verse, die sich reimen und solche, die das nicht tun. In der modernen Lyrik ist aber vieles möglich, was strenge Poetologen aus dem 19. und 20. Jahrhundert verworfen hätten.

Kleine Verbesserungsvorschläge, die aber für Dich nicht richtig sein müssen:
"Das Mädchen war ein Märchentraum" (wunderbar ist so platt, was ist heutzutage nicht alles wunderbar). Das passt zum Rhythmus und bildlich auch zum "verzaubert".

Die Zeile "wo er ertrank im kalten Nass." solltest du noch einmal überdenken. Die Metapher "kaltes Nass" ist schon sehr gebraucht für ein Meer, das den Tod bringt. Vielleicht kannst Du nach einem passenden Bild suchen für den Abschluss. Verzauberung, märchenhafte Schönheit war die verführende Macht. Was sieht er jetzt im Moment des Ertrinkens?

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
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