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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 11.12.2018, 18:57   #1
weiblich Zaubersee
 
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Standard Wo ich stehe

Jenseits der Töne
findest du mich
deren Häuser
deine Songs wurden.

Und noch weiter
die Tür
hinter dir
da wohne ich;

je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir.

Nenne mich Liebe.

Ich bin dein Sturm
dein Fels und dein Tod.


C. Mara Krovecs / Zaubersee / zwischenwelt/ 2018
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Alt 19.12.2018, 19:17   #2
männlich Perry
 
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Standard Hallo Zaubersee,

mit der Liebe als stillen Begleiter lässt es sich gut durch die Stürme des Lebens gehen.
Mein Lieblingsbild ist

"je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir."

LG
Perry
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Alt 19.12.2018, 19:39   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

Zitat:
Jenseits der Töne
findest du mich
deren Häuser
deine Songs wurden.

Und noch weiter
die Tür
hinter dir
da wohne ich;

je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir.

Nenne mich Liebe.

Ich bin dein Sturm
dein Fels und dein Tod.

liebe Mara -

nichts kann mich mehr beeindrucken als schöne metaphern und neologismen. allerdings nur dann wenn sie bilder in mir öffnen und mir dabei kleine handlungsabläufe erschliessen. ich frage daher:

wie kann man JENSEITS DER TÖNE diese TÖNE ALS HÄUSER empfinden? ich kann damit beim besten willen nichts anfangen. Jemandes STURM-FELS und TOD und dennoch die LIEBE zu sein ist ebenso für mich ein verwirrendes quartett an verbindungen. es passt für mich nicht zusammen. sätze und erzählungen oder aphorismen müssen einen sinnvollen nachvollzug mit sich bringen, sonst sind sie leer und klingen nur irgendwie "fremdartig" und das empfinde ich hier im text.

lieben gruß
R
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Alt 20.12.2018, 00:45   #4
weiblich Ex-WUI
 
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Beiträge: 1.057

Hallo Zaubersee

Zitat:
Ich bin dein Sturm
dein Fels und dein Tod.
Hat etwas gewaltiges. Wie ein Paukenschlag am Ende.
Bin mir noch nicht sicher...

Irregute Abendgrüße
WuI
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Alt 20.12.2018, 01:01   #5
männlich Ex-Ralfchen
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Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

zweifellos WuI...nur was hat der tod dabei zu suchen. die liebe kann sehr wohl stürmisch sein und danach stark und solide wie ein fels. natürlich kann sie auch sterben. nur alles auf einmal ist für mich ebenso viel zu schwer und befremdlich. vor allem sagt die autorin davor:

Zitat:
je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir.

Nenne mich Liebe.
wie ist es wenn man einen sturm spürt? ist das ein wenig-spüren der macht des windes? und wie kann man als sturm näher sein und doch wenig-gespürt sein? diese aussagen schaffen in mir einfach widersprüchliche bilder. aber vll sagt uns ZAUBERSEE mehr dazu. PERRY der zu den profilierten lyrikern gehört und nebenbei einer meiner langjährigsten literatur-freunde ist, hat absolte gefallen daran gefunden. dazu kommt auch noch dass das LI hier auch für das LDu spricht. das wäre an sich interessant ist es doch ein stilmittel der lyrik/literatur.
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Alt 20.12.2018, 08:30   #6
weiblich Ex-Serpentina
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Guten morgen,


ich überlege schon seit einiger Zeit, ob ich etwas zu Zaubersees Text sagen soll, der mir sehr gefällt.

Du hast, liebe Zaubersee, alles so sorgsam und passend gesetzt, dass ich gar nicht an dem transzendenten Spiegelbild der Liebe rühren möchte, das in mir entstanden ist.
Natürlich kann und darf man einen Kristall auseinander nehmen, die Teile wenden, ins Licht halten und für sich neu zusammensetzen. Nur was tun, wenn sich das Bild erst zeigt, wenn es innerlich still geworden ist, also jegliches Tun ruht und für einen Momente den Spiegel bildet?

Angeregt durch die vorangegangenen Kommentare, bin ich nun froh, doch ein paar Worte gefunden zu habe.


LG,
Serpentina
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Alt 21.12.2018, 14:45   #7
weiblich Zaubersee
 
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Beiträge: 2.583

Lieber Ralfchen,

gerne beantworte ich Dir Deine Fragen bezüglich meines Textes;


Jenseits der Töne findest Du mich.

( Denn ich bin nicht Ton, sondern vor allem dass, was Töne mit dir machen ... was sie auslösen und dir schenken. )

Deren Häuser deine Songs wurden

( die Häuser der Töne: Ihre zusammengefasste Form: Melodien, Symphonien usw. denn durch Musik können unsere Gefühle tief berührt werden )
Deine(persönlichen) Songs( die dir etwas bedeuten, die dich beschützen, berühren, halten, lebensbegleiteten)

Und noch weiter
die Tür hinter dir
da wohne ich



( Da wo Lyrdu keine Augen hat um zu sehen, auch wenn das Lyri ebenfalls das Lyrdu ist, ist es auch allumfassender und "wohnt" in allem anderen, es ist in, um, über und unter allem)

Hinter dir bedeutet aber auch : ich stehe hinter dir, zu dir, nicht offensichtlich sichtbar

".je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir"


In Momenten, in denen sich das lyrische Du verlassen fühlt, weil alles schief geht, weil es kämpfen muss, um zu überleben, innerlich oder äußerlich, etwas überwinden, kann es sich weiter entwickeln. Wir entwickeln uns meistens im Schmerz.Nach den Niederlagen, das Auferstehen .... die Welt neu sehen, neu ausgerüstet sein, weitermachen können und wollen, das ist pure Liebe; im Schmerz kann ich das Leben ebenso spüren wie in der Freude ... Wenn ich etwas offensichtlich Schönes erfahre, kann ich die Liebe zwar spüren( und da erwarte ich ihre Anwesenheit ja auch) , aber sie ist mir noch näher, geht noch tiefer,wenn ich durch etwas Einschneidendes gehe und gestärkt daraus hervortrete ... Weiterentwicklung ist ein Geschenk. Auch wenn man in solchen Momenten die "Liebe" nicht spürt.


Nenne mich Liebe

Denn das LyrIch hat viele Namen: Leben, Gott, Liebe, Hass, alles was wir in unserem Leben erfahren können. Hier, in diesem Zusammenhang soll das LyrDu die Liebe hinter alledem erkennen.

Ich bin dein Sturm
dein Fels und dein Tod.


Das LyrI möchte das LyrDu wissen lassen: Ich bin dein Lebenssturm, ich bin dein Halt den du dir in mir ( und dann also in dir) suchen kannst, und ich bin auch dein Tod, wenn dein Leben vollendet ist. Denn ich bin die Liebe/das Leben/Gott/duselbst



Liebe GRüße und ein Frohes Weihnachtsfest, Ralfchen

Zaubersee
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Alt 21.12.2018, 14:50   #8
weiblich Zaubersee
 
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Liebe WUI,

( die Abkürzung Deines Namens ist fast noch besser als Dein Nickname selbst und der ist schon reichlich cool )


ja, vielen Dank für Deinen Kommentar ... manchmal bleibt ein Text in jemandem ungelöst ... mir geht es oft so, dass ich die Texte gut verstehe, die gerade in mir eine Bedeutung haben; andere nie und wieder andere viel später...

Liebe Grüße und ein frohes Weihnachtsfest

Zaubersee
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Alt 21.12.2018, 14:53   #9
weiblich Zaubersee
 
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Lieber Perry,


Zitat:
mit der Liebe als stillen Begleiter lässt es sich gut durch die Stürme des Lebens gehen.
Mein Lieblingsbild ist

"je weniger
du mich spürst
desto näher bin ich dir."
ja, genau so ist es .... herzlichen Dank für Deinen Kommentar und ein Frohes Weihnachtsfest wünsche ich Dir

Zaubersee
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Alt 21.12.2018, 14:56   #10
weiblich Zaubersee
 
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Liebe Serpentina,

und wie ich mich über Deine sensiblen Worte dazu freue ... das hast Du wirklich wunderschön ausgedrückt. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es gut ist meine Texte zu erklären, andererseits tue ich mir nicht selten einen Gefallen damit, weil ich dann noch mehr Aspekte finde, die zuvor unbewusst in den Text geflossen sind.

Sei ganz lieb gegrüßt und hab ein Frohes Weihnachtsfest

Zaubersee
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Alt 22.12.2018, 06:36   #11
weiblich Ex-Serpentina
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Zitat:
Zitat von Zaubersee Beitrag anzeigen
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob es gut ist meine Texte zu erklären, andererseits tue ich mir nicht selten einen Gefallen damit, weil ich dann noch mehr Aspekte finde, die zuvor unbewusst in den Text geflossen sind.

Hallo Zaubersee,

das kann ich gut verstehen.
"Manchmal" bezeichnet zu Recht einen vielgestaltigen Wechsel.

Herzliche Grüsse,
Serpentina
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Alt 29.12.2018, 13:06   #12
männlich Wolfmozart
 
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Hallo Zaubersee,

ein kurzes aber lyrisch heftiges Gedicht.

So ausdrucksstark.

Lieben Gruß wolfmozart
Wolfmozart ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.12.2018, 19:56   #13
weiblich Zaubersee
 
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Lieber Wolfmozart,

vielen Dank für Deinen Kommentar ... ich freue mich, dass Dir der Text gefällt!

Ein frohes neues Jahr für Dich und liebe Grüße

Zaubersee
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