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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 12.12.2017, 05:16   #1
weiblich Schreibfan
 
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Standard Buerger X im Krankenhaus

Eine dystopische Ballade...vllt schon bald Realität:

Bürger X, gewöhnt zu ackern,
gegen Schmerz schon imprägniert,
hat das Ziehn im linken Arme
viel zu lange ignoriert.

Bürger X liegt schon am Boden,
als der Notarztwagen parkt.
Junger Arzt im weißen Kittel.
Diagnose: Herzinfarkt!

Bürger X kann es nicht wissen:
Dieser 'Arzt' hat nie studiert.
Er ist 16 und belesen.
Billigkraft, die volontiert.

Bürger X kommt in die Klinik
und erwartet freilich die
nette, kompetente Pflege,
einer 'Schwester Stefanie'.

Bürger X liegt auf dem Gange.
Sieht ne Frau mit Steingesicht.
Doppeldienst macht halt nicht hübscher.
Freundlicher gleich zweimal nicht.

Bürger X beginnt zu frieren
und er müsste mal aufs Klo.
Gibt's hier vielleicht noch nen Pfleger?
Nun, ganz offensichtlich:No!

Bürger X, fünf Stunden später:
Klo ist nicht mehr das Problem
...aber so im Nassen liegen,
ist halt auch nicht angenehm.

Bürger X'ens große Stunde:
Heute wird er operiert.
Von dem hausinternen Klempner,
der sonst Leitungen montiert.

Bürger X am Himmelstore.
Zu! Ein Zettel dort im Licht:
" Pflegenotstand auf der Erde!
Himmel voll! Mach Dreifach-Schicht.

Gruß, Petrus."

Copyright: Hannah May am 11. Dezember 17!
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Alt 12.12.2017, 10:00   #2
weiblich Unar die Weise
 
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Standard @ Hannah

Ach du liebe Zeit!
Ja, ich glaub bald ists soweit,
dass man sich selber operieren muss.
An Bauch und Händen, auch am Fuß.
Denn dann wird es billiger.
Das ist dann wie beim Frisör.
Dort musst du ja auch weniger löhnen,
tust du am Ende selber föhnen.


Ich sag ja, es ist eine böse Welt geworden. Ich bleib im Bett!
Unar mit dem Adventsgruß
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Alt 12.12.2017, 10:12   #3
männlich klaatu
 
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Hallo Schreibfan!

Bis auf den christlichen Bezug hat es mir sehr gut gefallen!

Man könnte es vielleicht noch etwas konzentrieren, indem man ein oder zwei Strophen streicht. Aber wie gesagt: Gutes Thema auf den Punkt gebracht!

LG
k (©)
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Alt 12.12.2017, 16:28   #4
weiblich Schreibfan
 
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Liebe Unar:
Danke für deine nette Weiterdichtung. Den Pflegenotstand mit einem Friseur Salon zu vergleichen ist eine recht hübsche Idee. Wir kamen auch schon drauf,das OP-Besteck vom Baumarkt sponsern zu lassen, so nach dem Motto: " Respekt wer's selber macht"

Lieber Klaatu:
Danke auch dir für die Rückmeldung. Den Bezug auf Petrus etc.habe ich weniger aus religiösen, denn aus mythologischen Gründen gewählt. Das Bild, dass Petrus als Verwalter des Himmels durch den Pflegenotstand nun auch Doppelschicht schieben muss, fand ich skurril. Kürzen kann man evtl. Strophe 4, man muss aber dazu sagen, dass ich den Text für unsere streikenden Pflegekräfte geschrieben habe und alle ihre Forderungen beachten wollte. Dazu gehört eben auch, dass sie gerne wieder "näher am Patienten" wären.

Gruß Schreibfan
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Alt 12.12.2017, 22:50   #5
weiblich Schreibfan
 
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Beiträge: 976

Ich habe die letzte Strophe nochmal geändert. So gefällt es mir besser, bin auf eure Meinungen gespannt.

Zitat:
Zitat von Schreibfan Beitrag anzeigen
Eine dystopische Ballade...vllt schon bald Realität:

Bürger X, gewöhnt zu ackern,
gegen Schmerz schon imprägniert,
hat das Ziehn im linken Arme
viel zu lange ignoriert.

Bürger X liegt schon am Boden,
als der Notarztwagen parkt.
Junger Arzt im weißen Kittel.
Diagnose: Herzinfarkt!

Bürger X kann es nicht wissen:
Dieser 'Arzt' hat nie studiert.
Er ist 16 und belesen.
Billigkraft, die volontiert.

Bürger X kommt in die Klinik
und erwartet freilich die
nette, kompetente Pflege,
einer 'Schwester Stefanie'.

Bürger X liegt auf dem Gange.
Sieht ne Frau mit Steingesicht.
Doppeldienst macht halt nicht hübscher.
Freundlicher gleich zweimal nicht.

Bürger X beginnt zu frieren
und er müsste mal aufs Klo.
Gibt's hier vielleicht noch nen Pfleger?
Nun, ganz offensichtlich:No!

Bürger X, fünf Stunden später:
Klo ist nicht mehr das Problem
...aber so im Nassen liegen,
ist halt auch nicht angenehm.

Bürger X'ens große Stunde:
Heute wird er operiert.
Von dem hausinternen Klempner,
der sonst Leitungen montiert.

Bürger X am Himmelstore.
Nur ein Zettel: "Himmel dicht!
"Pflegenotstand auf der Erde!
Schaffs nicht mehr, trotz Dreifach-Schicht.

Gruß, Petrus."

Copyright: Hannah May am 11. Dezember 17!
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Alt 13.12.2017, 00:11   #6
gummibaum
 
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Liebe Schreibfan,

das haarsträubende Schicksal eines x-beliebigen Bürgers im Krankenhaus und vor dem Himmel ist plastisch beschrieben. Der aufgezeigte Notstand raubt dem Leser jegliches Vertrauen, in dieser oder der anderen Welt noch Hilfe zu bekommen.

Sehr gern gelesen
LG gummibaum
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Alt 13.12.2017, 02:03   #7
männlich Heinz
 
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Liebe Schreibfan,
Dein Gedicht lässt auf üble Erfahrungen schließen. Für mich war es die Anregung für ein anders geartetes "Gedicht" zum gleichen Thema, das ich unter "Patient Nr. 1" einstelle. Du wirst Ähnlichkeiten in der Wortwahl, vielleicht auch beim Metrum erkennen, dennoch halte ich mein Werklein nicht für ein Plagiat.
Dass es bei uns einen Pflegenotstand gibt, das Personal überlastet ist - alle Kritikpunkte kann ich unterschreiben. Aber - sie sind mir zu "einäugig".
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 13.12.2017, 02:31   #8
weiblich Schreibfan
 
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Lieber Gummibaum: Schoen von dir zu hören und schoen, dass dir mein Gedicht gefällt. Das Gedicht soll vor allem zeigen, dass mehr Geld in Ärzte und Pflege, bzw. Gesundheit fließen muss und zwar genau JETZT!

Lieber Heinz: Danke auch für deinen Kommentar. Dein Gedicht habe ich gelesen und werde es demnächst ausführlicher kommentieren.
Ich habe Gott sei Dank mit Krankenhaus praktisch keine Erfahrung gemacht. Mein Gedicht richtet sich nicht gegen Ärzte oder Pfleger, im Gegenteil: Ich habe dieses Gedicht extra für die bei uns heute demonstrierenden und streikenden Pflegekraefte verfasst. Sie machen eine extrem wichtige Arbeit unter fast unmenschlichen Bedingungen ( ein befreundeter Arzt stand mal ca. 30 Stunden ununterbrochen im OP ohne Essen). Und dabei sollen sie ihre Arbeit noch gut und akkurat machen. Wie soll das gehen? Daher habe ich mal in dieser Satire drastisch aufgezeigt, wie es ausschaut, wenn die Arbeit- und Gesetzgeber nicht schnell was ändern. Politiker sind übrigens prädestiniert für Herzinfarkte, Schlaganfälle, etc...
Gruß Schreibfan
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Alt 13.12.2017, 02:53   #9
männlich Heinz
 
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Beiträge: 7.878

Liebe Schreibfan,
Du schreibst selbst, dass Du (und freu Dich, dass es so ist) mit Krankenhaus praktisch keine Erfahrung gemacht hast.
Ich weiß nicht, ob Dein Gedicht eine Satire ist. Mir ist es zu sehr aus einem Blickwinkel geschrieben und erinnert mehr an eine Polemik.
Zweifellos muss auf dem Gebiet der Kranken- und Altenfürsorge etwas geschehen!
In meinem Gedicht stelle ich gegenüber: Die Erfahrung eines Patienten in dem hoch gepriesenem System der ehemaligen DDR, in dem das LI die Erfahrung machte, dass
- ein approbierter Arzt (Internist mit jahrelanger klinischer Erfahrung) einen Herzinfarkt nicht erkannte und den Patienten mit "Faustan" (einem Schmerzmittel in Form von Zäpfchen) und einer atropinhaltigen Medizin versorgte,
- eine Ärztin, die mangels Namenskenntnis "Christine" getauft wurde, eine Magenuntersuchung anordnete und zu dem Ergebnis kam, dass die "Kaskade" - was auch immer das ist - in Ordnung sei und der Patient wohl die Schmerzen simuliere (eine Ärztin, die mindestens seit zehn Jahren tätig war).
Dieser Erfahrung stelle ich die Erfahrung desselben Patienten (der im "sozialistischen System nur eine Nummer war) gegenüber, der
- einen Namen hatte,
- dessen Herzinfarkt vom Notarzt sofort erkannt wurde,
- dessen behandelnde Ärztin (eine Kirgisin) sich rührend um ihn kümmerte,
- dessen Pfleger und Krankenschwestern (trotz Zeitdruckes) alles unternahmen, um ihn wieder auf die Beine zu stellen - einem Kassenpatienten, der seitdem die Krankenkasse tausende Mark für täglich einzunehmende Medikamente gekostet hat, der als Risikopatient in einem Coronaprogramm regelmäßig untersucht wird und stets ohne Wartezeiten versorgt wird.
Es ist nicht alles faul im Staate D..., in Deutschland.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 13.12.2017, 09:45   #10
weiblich Schreibfan
 
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Lieber Heinz: Ich sehe, wir reden immer noch aneinander vorbei : mein Gedicht richtet sich gegen Arbeitgeber und Gesetzgeber und NICHT gegen die im Krankenhaus Tätigen. Mein Gedicht spielt ja auch in einer möglichen ( negativ Zugesputzten) Zukunft-siehe Begriff "dystopisch". Denn den Zustand den du beschreibst, sehen Pflegekräfte und Ärzte zum Glück als Standard an. Sie machen dafür: mehrere Doppelschichten hintereinander, schon lange keine Pause mehr, keine freien Tage mehr. Onkel Burnout ist Dauergast im Krankenhaus. Tatsache und keine Polemik. 30 Stunden im OP ohne Essen dazwischen: auch eine Tatsache. Ich finde, so sollte man mit diesen Berufsstaenden nicht umgehen und auch nicht mit uns umgehen lassen. Mir wird mindestens etwas mulmig im Bauch, wenn ich mir vorstelle dass so jemand dann noch operiert. Die magische Zahl 30 gilt auch für die Pflege: 30 Patienten auf eine Pflegekraft. Es sind ja momentan auch die PFLEGEKRAEFTE selbst die auf die Barrikaden gehen, weil sie schlicht und einfach nicht mehr können. Und da haben sie ja auch recht. Ich finde durchaus, dass es uns in Deutschland ganz gut geht-habe nie etwas anderes behauptet, aber Dinge die nicht gut laufen, sollte man ändern ( besonders weil es ja möglich ist, offensichtlich hat der Staat ja genug Geld, einen Bahnhof halb zu verbuddeln, rein zu Museumszwecken einen Flughafen weiter zu bauen, da sollte es fürs Gesundheitssystem auch noch reichen) und sich nicht darauf ausruhen, dass es woanders schlechter ist.
Gruß Schreibfan
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Alt 13.12.2017, 10:42   #11
männlich Heinz
 
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Liebe Schreibfan,
Dystopie - das ist ein gewagter Begriff für eine - in meinen Augen - Schwarzmalerei. Bei aller berechtigten Kritik an den derzeitigen Zuständen - sie in eine menschenfeindliche Zukunft zu verlagern und dabei offensichtliche Fehlspekulationen zu prophezeihen, schürt Ängste, die bei genauerem Hinsehen übertrieben sind. (Nichts gegen Übertreibungen, wenn man den Finger in die Wunde legt!)
Aber: Ein diagnostizierter Herzinfarkt durch einen Sechzehnjährigen, der mit dem Notarztwagen kommt, ist schon grenzwertig. Dass der Infarktpatient fünf Stunden auf dem Gang herum liegt, ist ein Horrorszenario, das in den Kriegsgebieten vorstellbar ist. In unserer Realität springt eine gut geölte "Maschine" an und "Notarztwagen" signalisiert, dass da wirklich ein Arzt und kein volontierender Teenager kommt. In aller Regel, egal, wo man in Deutschland wohnt, ist der Notarztwagen in wenigen Minuten vor Ort. Und dann gehts los: Schnelldiagnose - ggfs. Erstversorgung mit einem Medikament - sitzender/liegender Transport aus der Wohnung in den Krankenwagen - Blaulicht - Klinik - ohne Wartezeit in den OP - Herzkatheter - medizinische Versorgung (in der Regel: Stent setzen) - evtl. Intensivstation - permanente Überwachung und Versorgung mit Medikamenten und dann: Selbsterlebter Klopper - am nächsten Tag schleicht sich der Patient auf den Balkon und steckt sich zur Beruhigung seiner Nerven ne Zigarette an.
Dystopie? Horror? Horror war für mich, als ich einen Patienten erwischte, der wegen Kehlkopfkrebs ein Atemloch in den Hals geschnitten bekommen hatte und der durch dieses Atemloch seine Marlboro inhalierte.
Liebe Grüße,
Heinz
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Alt 13.12.2017, 12:35   #12
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Liebe Hannah,

wohl dem, der nicht ins Krankenhaus muss.
Gesundheit ist das höchste gut!
Ich mache, von Berufswegen und auf Grund meiner eigenen Erkrankung, die unterschiedlichsten Erfahrungen.
Mal fühle ich mich verstanden, mal sträuben sich mir die Nackenhaare.
Da ich medizinisch nicht unbewandert bin, muss ich bei so manchem Arztbrief schmunzeln.
Auch habe ich schon die tollsten Dinger erlebt, dies hier aufzuzählen, würde den Rahmen aber sprengen.
Grundsätzlich fühle ich mich jedoch gut aufgehoben, wenn ich wiedermal ins Krankenhaus muss.
Die meisten Ärzte und Pleger/innen usw. geben ihr Bestes, auf Kosten der eigenen Gesundheit.
Die Meinung, das sich die Arbeitsbedingungen für das Klinikpersonal dringend ändern müssen, teile ich auf jeden Fall mit dir.
Das geht nicht mehr lange gut.
Dieses Problem hat nun alle Bereiche der Pflege und Betreuung ereilt.
Ich stecke ja selbst in dieser Mühle.

Dein Gedicht lese ich als überspitzte Warnung, keinesfalls gemünzt auf Alles und Jeden.
Mit Absicht ausgebaut und übertrieben.
Und obwohl es ein ernstes Thema aufgreift, konnte ich auch lachen.
Ich brauche es nicht auseinander zu klabustern, ich verstehe den gesamten Sinn hinter deinen Zeilen.
Hier liegt keinesfalls ein schwarz oder weiß Denken vor, hier kann jeder die Facette rauspicken, die er verstehen will.
Es liest sich von allen Seiten schlüssig.
Ich finde mich als Patient und als Personal in deinen Zeilen wieder.
Und deshalb, weil ich mich auch in der Pflicht sehe, gebe auch ich jeden Tag mein Bestes.

Gruß
Unar
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Alt 14.12.2017, 23:06   #13
weiblich Schreibfan
 
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Lieber Heinz: Danke für diesen weiteren Kommentar. Wie schon öfters geschrieben-Es geht mir nicht darum, Pflegekräfte anzugreifen sondern sie zu stärken. Ja-noch haben wir einen recht guten Standard im Krankenhaus. Aber wohl nicht mehr lange, wenn mit den im Krankenhaus Arbeitenden weiterhin auf Arbeitgeber-Ebene so schlecht umgegangen wird. In deinem Gedicht forderst du auf, man soll dir Ross und Reiter nennen wenn man anderes erlebt hat als du.OK: Einem Bekannten von mir ist Folgendes passiert: Er ging mit riesen Schmerzen ins Krankenhaus. Dort waren alle überlastet. Weil keine Zeit war, ihn ordentlich zu untersuchen, hat man ihm Schmerzmittel verabreicht und man wollte ihn nach hause schicken. Zum Glück ist mein Kumpel streitbar und hat sich geweigert zu gehen. Irgendwann hat ein Arzt, der vermutlich auch mehr als zehn Finger braucht, um seine Dienststunden ohne Pause zu zählen, sich dann doch die Zeit genommen, ihn mal zu röntgen. Diagnose: Blinddarm, kurz vor dem Durchbruch. Not-OP. Aber hätte mein Bekannter nicht gestritten haetten sie ihn heim geschickt, dann wäre er in Lebensgefahr gekommen. Nicht die Schuld der Ärzte oder Pfleger. Die Schuld der Umstände. Und diese Geschichte erinnert mich sehr an das was du über deinen ersten Herzinfarkt erzählt hast, den du ja Gott sei Dank dennoch überlebt hast. Insofern gebe ich beide Daumen hoch für die Pflegekräfte, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.

Liebe Unar: Vielen Dank für deinen sehr persönlichen Kommentar. Ich weiß nicht,was du für eine Krankheit hast, aber es klingt so, als müsstest du oft und viel kämpfen und dafür wünsche ich dir Kraft. Schön, dass du beim Lesen des Gedichtes schmunzeln konntest. Ich finde, gerade bei ernsten Themen ist Humor oft die beste Waffe.

Gruß Schreibfan
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Alt 16.01.2018, 14:56   #14
männlich Georg C. Peter
 
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Beiträge: 833

Liebe Schreibfan,

mir hat Dein Gedicht sehr gut gefallen:
Kritik zwar am Pflegenotstand, aber augenzwinkernd und humorvoll
formuliert und rübergebracht.
Ich hoffe, der Patient wurde vor der Operation noch geduscht

Liebe Grüße,
Georg
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