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Alt 12.12.2007, 22:52   #1
Riif-Sa
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 253


Standard Grippenspiel

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von König Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt wurde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und da sie dort waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf den Feldern bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Schafe. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird:
Euch ist heute der Ha… Ha… HAAATSCHIIII!“
Und die Hirten waren erstaunt und beobachteten, da der Engel ein Taschentuch aus seinem Kleidchen zog und sich die Nase kräftig putze. Und der Engel verkündete:
„Die Liebe kann in Schnupfenfällen
am feuchten Taschentuch zerschellen.
Er sollte drum zum Naseputzen
Ein Tempo-Taschentuch benutzen.“
Und die Hirten waren verwirrt ob der Worte des Engels, also sprach er. „Heiland. Der Heiland ist euch heute geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen ein…“
„HAAATSCHIIII!“ sprach der Engel.
„…Wohlgefallen.“ Sprachen die Heerscharen, und „Wohlsein!“ Sprachen sie.
Der Engel bedankte sich und schnäuzte erneute in sein Taschentuch und er wunderte sich, wie reißfest es war.
Und als die Engel zum Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns bloß weggehen von hier. Nach Bethlehem! Lasst uns gehen und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, wie uns der… ähm… der Herr?“ Und die anderen nickten, obgleich sie sich nicht sicher waren. …“Wie uns der Herr kundgetan hat.“ Und sie kamen eilend und zwei von ihnen hatten rote Nasen und einer musste ständig schniefen, doch sie fanden beide, Maria und Josef und das Kind in der Krippe liegen.
Und Maria sprach: „Kommt mir ja meinem Jungen nicht zu nahe, sonst fängt er sich noch was von euch ein.“ Und sie verweigerte ihnen den Zutritt zur Krippe, doch die Hirten blieben standhaft und sprachen: „Wir wollen das Wunder sehen, den geborenen Heiland, wie es uns der Verkündigungsengel mit den Tempo-Taschentüchern kundgetan hat.“ Schützend stellte sich Maria vor die Wiege und tobte. „Die sind doch verrückt. Josef, tu doch was.“ Doch Josef blieb ruhig und beschwichtigte sein Weibe und sprach: „Siehst du denn nicht, dass diese armen Hirten fiebern. Lass sie unseren Jungen sehen, wenn sie wollen und dann werden sie weiterziehen.“
Und so blickten die Hirten in die Wiege und sahen den Jungen in Windeln gewickelt daliegen. Und sie waren entzückt von dem Jungen und verzaubert und sie machten „Duzie Duzie Du du du.“ Und lachten doch Maria blickte ihnen argwöhnisch bei. Und die Hirten verließen die Krippe und sprachen zueinander: „So etwas wunderbares ha… ha… HATSCHIIIIE!“
„Wohlsein“. Sprachen die anderen und gaben ihm ein Tempo-Taschentuch. Und sie sprachen:
„Auf Schnupfen-Nächten liegt ein Fluch!
Da hilft das Tempo-Taschentuch.“

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen drei Weise aus dem Morgenland und sprachen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her bis er über dem Ort stand, an dem das Kindlein war. Und als sie an die Krippe kamen sahen sie die Mutter Marie und sie sahen, dass sie besorgt war. Und Maria kam auf sie zu und fragte „Habt ihr Hagebutte für eine arme Frau?“ Die Könige wunderten sich und sprachen: „Wir bringen Gold, Weihrauch und Myrre deinem Sohn, dem König der Juden.“
„Sehr nett.“ Sprach Maria, „doch mein Mann Josef hat eine böse Erkältung und ich muss ihm einen Hagebuttentee kochen.“
Die Könige aber sprachen: „Wir sind gekommen das Jesuskind anzubeten, das in dieser Krippe liegt, zu der uns der Abendstern geführt hat.“
Maria atmete schwer und sprach: „Nicht schon wieder. Ihr kommt meinem Kind nicht zu nahe, sonst seht ihr Sterne.“
Die Weisen aber blieben standhaft und Josef sprach: „Siehst du nicht, dass auch sie fiebern? Lass sie unseren Jungen sehen und sie werden ihren Frieden ha… ha… HATSCHIEEE!“
„Wohlsein!“ sprachen die Könige und sie reichten Josef ein Taschentuch und sie sprachen:
„Drum merkt es Euch für immer, Leute –
Tempo muß man haben heute!“
Und Josef dankte ihnen und die Weisen betrachteten das Kindlein, priesen und lobten es und brachten ihnen ihre Gaben doch Maria blickte ihnen argwöhnisch bei.
Und die Könige verließen den Stall und sprachen untereinander: „Lasst uns gehen und es überall verkündigen, welches Wunder wir gesehen ha… ha… HATSCHIEEE!“
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