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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 20.10.2006, 17:41   #1
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Standard Rückblick

Rückblick
Hände, rosenblutbefleckt
setzen langsam Stein auf Stein
Wollten stets das Leid verdecken
unschuldig für immer sein

Höhe, übelkeiterregend
oben, schwanked, stehe ich
Als der Turm aus tausend Lügen
unter mir zusammen bricht.
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2006, 17:48   #2
Lorelai
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 354

hey shadow,
das gefällt mir sehr gut...ich finde mich selber wieder in dem lyrischen ich...das finde ich schön...oder auch nicht...wenn man es auf die situation des lyrischen ichs bezieht...
besonders die stelle
Zitat:
Als der Turm aus tausend Lügen
unter mir zusammen bricht.
aber das ist gar nicht so leicht zu sagen...denn du vermagst mich mit jedem wort das du hier gecshrieben hast zu überzeugen=)

liebe grüße,
lorelai
Lorelai ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2006, 17:49   #3
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Mir gefällts

sehr gut.

Erst diese Metapher des Rosenblutes, die mich bereits in ihren Bann zog, obgleich die Rosen natürlich als Metpher schon etwas mitgenommen sind, sind sie hier am rechten Fleck. Sie zeigen in meinen Augen etwas von Liebe, die du nicht direkt ansprichst und machen das Gedicht so bildlich perfekt.
Der Wille, den inneren Schmerzen zu verdecken, der Wahrheit zu entkommen... dieser Wille ist hier sehr gut zu spüren, doch schließlich fällt der Turm. Diese Bilder und der dahinter stehende Inhalt haben mich wirklich sehr beeindruckt.
Ein wundervoll gelungenes Werk.
Finde ich.


cute
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2006, 17:56   #4
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Danke, ihr zwei, für euer liebes Lob!
Und cute, du kommst meiner eigenen Interpretation sehr nahe, vor allem, was das Rosenblut betrifft.

Danke

lG, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2006, 19:31   #5
weiblich ravna
 
Benutzerbild von ravna
 
Dabei seit: 04/2005
Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 732

@lorelai

1. (es nervt mich ziemlich) auslassungspunkte bestehen aus exakt drei punkten. keiner mehr, keiner weniger. und sie sollten nicht inflationär gebraucht werden.
2. schon wieder so einer deiner kommentare, in welchem du kein bisschen konstruktiv bist. ein "hat mir sehr gefallen" ist zwar manchmal in ordnung - aber du erweckst langsam den anschein, du schriebest das einfach zu jedem gedicht, welches du gelesen hast.
lobhudelei in diesem ausmaße ist nicht mal mehr gut für's ego.


@shadow

so, jetzt endlich zu dir *g*

titel und die ersten drei zeilen sind spitze. ganz weit oben. man kann schon wieder runtergucken, sozusagen.
wenn ich das lese sehe ich förmlich diese hände vor mir. schön.
vierte zeile: da fehlt mir was. ich dachte gerade spontan an ein "mussten" vor unschuldig. das brächte aber natürlich einen zwang mit hinein, der einwirkungen von außen vermuten lässt, die bisher nicht da sind.

zweite strophe, erste zeile: gefällt.
2. zeile: die satzstellung macht den reim auffällig wie wäre es mit "oben, schwankend, stehe ich"?
3.zeile: mag ich gar nicht, wegen der ausgelutschten "tausend" und dem durchschaubaren lügenturm. also, turm ist in ordnung. mir fällt aber gerade auch nix besseres ein.
4. zeile: ist in ordnung, ich glaube, die schwäche liegt in der vorangehenden zeile.

lieben gruß,
ravna
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2006, 15:30   #6
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Ravna,
Lieben dank für deine Verbesserungsvorschläge.
In der zweiten zeile in strophe 2 werde ich auf jeden fall die wortreihenfolge ändern, dankesehr, ich hab mich selbst an dem erzwungen klingendem gestoßen.

Dann zu den "ausgelutschten" 1000 Lügen...
Vielleicht soll es ja ein bisschen ausgelutscht klingen? Wie all die Lügen?
Dank dir noch einmal

Und noch niemand ist auf meine wahre Intention gestoßen, mal sehen, ob das noch jemand schafft...

lG, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2006, 18:04   #7
reztuneb
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 64

Standard RE: Rückblick

was zum anhalten.
erstmal: feiner rhytmus in der ersten strophe, sehr anschmiegsam für das auge. (ich sehe eine mauer aus roten backsteinen, allerdings verdammt alte backsteine mit komischem gewächs drumrum), porzellanhände, sehr jung, die um einen kleinen unauffäligen frosch namens "makel" die steine zur mauer aufschichten.
rosenblutbefleckt assoziiere ich mit menstruation. erwachsen werden und lügen leben, also mauern schichten. irgendwo auch ein gedanke über sexualität, ein wenig angst. hm.

irritiert war ich bei "schwankend stehe oben ich". schließe mich da ravna an. ansonsten entsteht bei mir der eindruck, das lyrich war betrunken. sich übernommen haben. turm bricht zusammen gelesen als: will turm zusammen brechen lassen. aber auch nicht. schockkonfrontation mit dem erdboden.
frage: was ist realität?

juppjuppjupp...
reztuneb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2006, 18:20   #8
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hallo.
Erstmal: Interessante Interpretation.
Und dann fasse ich das "sehr anschmiegsam für das Auge" einfach mal als Kompliment auf.
Zitat:
ich sehe eine mauer aus roten backsteinen, allerdings verdammt alte backsteine mit komischem gewächs drumrum
Hmm, jetzt wo ich das lese, fallen mir auf, dass Backsteine rot sind - sehr treffend, könnte wunderbar in mein Gedicht passen...

Zitat:
porzellanhände, sehr jung, die um einen kleinen unauffäligen frosch namens "makel" die steine zur mauer aufschichten
Porzellanhände erinnert mich meinerseits an eine kleine japanische Porzellanfigur, die meine Cousine mal hatte. Es war natürlich eine Frau, die Figur, ich fand sie wunderschön.
Aber warum denken nur alle, dass derjenige, der den Turm baut, das lyrische Ich ist?

Zitat:
rosenblutbefleckt assoziiere ich mit menstruation. erwachsen werden und lügen leben, also mauern schichten. irgendwo auch ein gedanke über sexualität, ein wenig angst. hm.
Erwachsen werden und lügen leben, mauern schichten, ein wenig Angst - Ja. Definitiv.
Aber Menstruation und ein Gedanke über Sexualität? - Nein.

Und das schwanken oben auf dem Turm: Also ich würde mit Gewissheit schwanken, wenn ich in übelkeiterregender Höhe stünde, egal ob betrunken oder nicht (Ich verrate aber soviel: Das Lyr.ich ist nüchtern.)

Hmm... ja...
Danke dafür, dass du dich mit dem Gedicht beschäftigt hast, vielleicht kommt ja jemand auf die wahre Intention.

lG, Sha
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2006, 08:50   #9
reztuneb
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 64

hm. was heißt schon wahre intention. deine intention... meine war die, die ich rausgelesen habe, hab dank für die schönen bilder.
reztuneb ist offline   Mit Zitat antworten
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