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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.11.2006, 12:55 | #1 |
Tintenblut
Die Augen geschlossen, den Kopfe erhoben
Der Atem, er hetzt, doch vorbei ist das Toben Die Tränen noch feucht und das Feuer entfacht Mit Feder und Wut wird ein Lied nun erdacht Es staut sich, es schmerzt mir, es brennt meine Seele Gefühle, der Zorn ist's womit ich mich quäle Ich nehme die Feder, Papier, das so weiß Mein Herzschlag, er rast, und mein Blut kocht so heiß Nur mühsam kann ich mir die Ruhe erzwingen Die Worte vom Kopf in die Hände mir dringen Die Feder beginnt nun auf schönste Weise zu zeichnen die Linien Bögen und Kreise Allmählich dann lässt sie die Worte entstehen Schon bald sind auch Sätze und Zeilen zu sehen Sie wandeln zu Versen dann ihre Gestalt Erzählen Geschichten voll Farbengewalt Aus Wut und aus Rage, aus bitterem Zorn wurd schließlich ein Stück Poesie gebor'n Im Vers halt ich fest all mein Leid, all mein Sehnen Denn Tintenblut fließet durch all meine Venen Auch hier mit Bitte um Kritik. Was mir besonders mißfällt ist die letzte Strophe. LG:nauthiz |
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14.11.2006, 13:14 | #2 |
hallo nauthiz,
müsste es nicht 'zu ziehen der linien bögen und kreise' lauten? ich kann mit der leicht feierlich-älteren dichtweise weniger anfangen, die dann zu wörtern wie 'fließet' und einer angestrengten grammatik zwingt, da man metrik und reim beachten möchte. es sind für mich auch alte bilder: zum beispiel die kombination aus seele und qual ist nicht neu, oder kochendes blut... was mir aber gefällt ist, dass du mit klängen umgehen kannst. da ist eine melodie, die wörter harmonieren. das darf nicht unerwähnt bleiben. gruß. evilsuperbitch. höre mein notebook summen. |
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14.11.2006, 13:47 | #3 |
Ich kann mich dem nur anschließen, ich meine ich habe jetzt nicht so ein Problem mit ältererDichtkunst solange sie nicht zu gestelzt daherkommt, hier finde ich sie schon recht gelungen. Ich mag übrigens das Tempo, welches sich in deinen Zeilen entwickelt. Die letzte Strophe, aber das ist Dir ja selbst schon aufgefallen, hinkt den anderen in Sachen sprachlicher Qualität, ein wenig hinterher. Da fehlt die finale Wortgewalt- hier wirkt das alles noch ein wenig erzwungen. Vielleicht erstmal liegenlassen und sich später nochmal ransetzen- das hilft oft.
plüschigst Al-eX |
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14.11.2006, 17:49 | #4 | ||||
Hallo ihr zwei,
ich machs zwar nicht gerne, aber hier fang ich mal an zu zitieren, weil ich mich direkt auf die Antworten beziehen möchte Zitat:
Zitat:
genau dieses Wort würde ich u.a. gerne ändern. Zitat:
Zitat:
Allgemein denke ich, dass diese "antiquierte" Art hier (besonders wenn man die Feder mit der geschrieben wird betrachtet) nicht allzu fehl am Platz ist... hoffe ich.. @Al-eX: Es freut mich, dass es dir zumindest in Teilen gefällt. Das Problem mit der letzten STrophe... nun, es ist ein etwas älteres Gedicht (ein paar Monate alt) und durch "liegenlassen" hab ich auch keine besseren Ideen bekommen *g* LG:nauthiz |
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14.11.2006, 17:54 | #5 |
Hallo Nauthiz
Ich habe nicht viel Ahnung von Gedichten (ich muss es immer wieder erwähnen, weiln ich eben trotzdem meine Meinung abgeben möchte) Aber beim Lesen hat sich bei mir unwillkürlich eine Geschwindigkeit und eine Kraft entwickelt, die mich leicht an die "Schlesischen Weber" erinnert hat. Die Wörter klingen gut in meinen Ohren und die Bilder rekonstrurieren für mich eine wunderbare Leidenschaft. Eine befriedigende Leidenschaft (bei der man doch glatt lust bekommt sich selbst noch einmal dran zu versuchen!) Ich finde, dass es gut gelungen ist. Bei den sprachlichen Dingen kann ich keine sinnvollen Kommentare abgeben. LG Natake |
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14.11.2006, 18:22 | #6 |
gesperrt
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ich finde, das das, was du ausdrücken willst, gut gemeistert ist!
lg norbert |
14.11.2006, 19:06 | #7 |
gelungen, wirklich. sehr gerne gelesen.
i`m back lycrael |
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22.11.2006, 08:51 | #8 | |
Hallo ihr drei!
Tut mir leid, dass ich hier so lange eine Antwort vermissen lassen habe! Aber ich freue mich, dass dieses Gedicht gelesen und auch noch für gut befunden wurde Das ist für mich als "Dichter" (seltsam, sich selbst so zu bezeichnen) wohl ein großes Lob. @Natake: Um ein Gedicht zu kritisieren muss man nicht immer alle formalen Regeln und Widrigkeiten kennen. Die sachliche Betrachtung von Metrik und Sprache ist nur die eine Seite. GEnauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, ist, wie das Gedicht wirkt. Denn auch mit der perfektesten Metrik kann ein sprachlich einwandfreies Gedicht tot und leblos wirklichen. Du hast mir mit deinem Kommentar einige wichtige Dinge bestätigt, die ich erreichen wollte, wie z.B. eine erhöhte Geschwindigkeit um das Gefühl zu verdeutlichen oder damit zusammenhängen auch eine gute Lesbarkeit... Das größte Lob jedoch ist für mich folgender Satz gewesen: Zitat:
In diesem Sinne frohes Schaffen! LG:nauthiz |
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22.11.2006, 09:35 | #9 |
Guten morgen,
bin wirklich schwer beeindruckt! Super Klang, die Melodie passt bis in die letzte Zeile, die WOrte arbeiten Hand in Hand miteinander. Ich denke du hast da wirklich etwas fantastisches gezaubert! Eine tiefe Verbeugung und liebe Grüße Die Schwester auf Heparin |
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22.11.2006, 09:57 | #10 |
Wow, vielen Dank!
Ich freu mich wahnsinnig! LG:nauthiz |
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