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Alt 24.04.2019, 20:27   #1
weiblich Yurei
 
Benutzerbild von Yurei
 
Dabei seit: 12/2016
Alter: 22
Beiträge: 13

Standard Tod

Zuhause, wo nun fehlt was hätte bleiben sollen.
Die Wände reden, erzählen Geschichten, jedem eine Andere.
Jetzt wäre die Zeit gewesen, nun ist sie es nicht mehr.
Was tun?
Die Zeit will genutzt werden, auch wenn entfällt, was einst getan wurde.
Raum, jetzt leer, womit kann man ihn füllen?
Stille, wo zuvor keine war.
Die Möbel, Farben, Gegenstände, Orte, alle reden.
Es bringt nichts. Tote kehren nicht zurück.
Tote hinterlassen Lücken, die gefüllt werden wollen.
Einige kann man füllen, andere nicht.
Einige vergisst man mit der Zeit, andere nicht.
Die Lebenden vermissen.
Die Toten nicht.
Ruhelosigkeit, auf er Suche nach etwas, das nicht mehr ist.
Ein Gefühl von Unzufriedenheit, von Unvollständigkeit.
Die Tatsache, das etwas nicht zurück kommt, die Sehnsucht die folgt.
Überleben ist grausam.
Ungewissheit, was kommt danach? Was hätte noch sein können? Was wird noch sein?
Sterben ist beängstigend.

Es gibt kein Entkommen.
Yurei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.04.2019, 12:40   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Der Tod ist ein wirklich extrem einschneidendes Erlebnis für die Überlebenden. Das versucht Dein Gedicht zu beschreiben, und die Bilder, die dabei verwendet werden, finde ich durchaus gelungen.
Zitat:
Die Wände reden, erzählen Geschichten, jedem eine Andere.
In diesem Vers liegt nicht nur ein gelungenes Bild sondern meiner Meinung nach auch der Ansatz zu einem möglichen Trost. Bilder, die an gemeinsame Sternstunden erinnern.

Sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.04.2019, 22:10   #3
weiblich Yurei
 
Benutzerbild von Yurei
 
Dabei seit: 12/2016
Alter: 22
Beiträge: 13

Es ist schön zu hören das es wem gefallen hat ^^

Ich war mir nicht ganz sicher in welche Kategorie ich es stecken soll, weil es keine klassische Gedicht form hat...
Yurei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 02:24   #4
männlich John Cena
 
Dabei seit: 03/2019
Alter: 23
Beiträge: 9

Schön ausgedrückt, was die seelischen Konsequenzen vom Tode naher Verwandten so sind. Vorallem im jugendlichen Alter, in dem alles noch so friedlich war früher, fängt ein emotionaler Reifeprozess an, wenn die ersten Verwandten, Großeltern, Freunde anfangen zu sterben. Man muss mit etwas umgehen, dass psychische Stärke erfordert, die viele noch garnicht entwickelt haben, da sie es schlicht nicht brauchten. Interessant ist auch das ''Sterben ist beängstigend'', dass allgemein Gültigheit hat, jedoch wenn man dies hinterfragt fällt einem auf, dass man doch gar nicht weiß, was uns nach dem Tod erwartet. So ist es also nicht, die negativen Konsequenzen des Todes, sondern die Ungewissheit, wie du ausgedrückt hast. Die Fragen, die man sich stellt und auf die man nie eine Antwort kriegen wird, bis man selber abdankt ^^
John Cena ist offline   Mit Zitat antworten
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tod, verlust

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