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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 05.08.2008, 20:56   #1
Gürtellinie
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 20

Standard Flickenpuppe

Die Beine fest in der Hand,
suche ich das Weite.
Die Fersen längst bankrott,
die Luft zu dünn um Schlösser zu bauen.
Das Kind im Brunnen ist ertrunken.
Vertraut den Händen,
deren Spuren meine Beine zieren.
Gürtellinie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.08.2008, 00:12   #2
blaue_Raupe
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 82

Hallo Gürtellinie,


und willkommen im Forum.

Der Titel deines Textes hat mich angezogen. Ich mag das Wort plus die sich daraus ergebenden Möglichkeiten des verschiedenartig Zusammengeflickten ganz gern.
Das Gedicht selbst scheint mehr den Fingerübungen durch die Wortspielanteile allbekannter Redewendungen (z.B. das "Bankrotte" aus dem gegebenen Fersengeld) zugetan denn einer stimmigen Linie oder dem Anspruch, in sich kohärent zu sein.

Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum es mich nicht vom Schemel reißt. Als besagte Fingerübung, um zu sehen, wie weit man mit verspielten Wendungen kommt, mag es nett sein, als unterhaltsames und/oder anspruchsvolleres Gedicht ist es mir dahingehend noch ein wenig dünn, als dass die Lücken zwischen den hergenommenen Einzelteilen recht groß sind, oder stark in den redundanten Anteilen eingesetzt.
Da hab ich dann gleich mehrere für's Fliehen, um dann im Galopp über Luftschlösser bauen und das in den Brunnen gefallene Kind zu hüpfen.
Ein größerer zusammenhängender Gehalt ist da nicht zu ziehen, und abgesehen von den beiden Abschlussversen besteht das Stück eben aus den anteiligen, bunt gewürfelten (flickengenähten) Redewendungen.

Trotz des Anspruchs, die Spielerei durchzuziehen: "Fersen, die bankrott sind" funktioniert in der Anspielung halbwegs, ist aber in Sinn und Bild graulich und wirkt nicht. Da hätte sich vielleicht 'n anderes besser angeboten?

In den letzten beiden Versen kann ich zumindest dünn den Hände-Bezug ausmachen, dem das Bauen und das fallen-Lassen vorangeht. Man vertraute den Händen.
"deren Spuren meine Beine zieren" als rückwirkendes Bild zum "die Beine in die Hand nehmen" gefällt mir hingegen wieder nicht, da als bloßes Bild wenig aussagefähig im Kontext und eben "bloß" der Spielerei geschuldet.

Also insgesasmt noch nichts, das mich bewegt oder gegriffen hätte, was manchmal auch bloße Spielereien können. Wie erwähnt: der Eindruck einer Fingerübung.

Trotzdem aber viel Spass und fruchtreiches Poetrylesenschreiben.

VG
r~~~
blaue_Raupe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.08.2008, 19:20   #3
Gürtellinie
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 20

Hallo blaue Raupe,

vielen Dank für Deine Kritik. Ich habe mir tatsächlich mehr bei dem Gedicht gedacht als man daraus lesen kann. Mir ist klar, dass dies kein Selbsthilfeboard ist. Trotzdem habe ich mir erlaubt, auf eine spielerische Art, mit meinen Abgründen zu spielen.

Ich muss leider zugeben, dass meine dichterischen Fähigkeiten begrenzt sind. Darum beschränke ich mich darauf, hauptsächlich zu lesen.

Ich werde mich bemühen Deine Anregungen in meinem nächsten Gedicht umzusetzen.

LG

Gürtellinie
Gürtellinie ist offline   Mit Zitat antworten
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