Oh Taube

[Nubo Catrik]

Zu wolkigen Worten
will ich gelangen,
und ehe ich dort bin,
sind sie vergangen.

Ein loderndes Feuer,
ist gestern entfacht,
und leider schon heuer
zunichte gemacht.

Es steigt unter Schmerzen,
von unten hinauft,
und eh schon am Herzen,
gibt es sich auf.

Im Geiste ein Hauch,
ein tanzendes Tier,
doch wirklichkeit auch
wird garnichts in mir.

Ich sehe die Taube
entschwinden hinauf,
es reckt sich mein Glaube,
trag diesen hinaus.

Oh Taub' in der Lüfte,
so höre mich doch,
oh süßliche Düfte
betöret mich noch

Ich will nichtmehr spüren
was einsam mich trübt,
denn Herzen gebühren
dass einer sie liebt.

[Ex-Lichtsohn]

deine Verszeilen haben mich leise angesprochen und gefragt, ob ich sie nicht einmal kurz ein bisserl umstellen könnte. Nun, da hab ich ihrer Bitte nachgegeben, ich hoffe, du bist mir nicht sehr böse deshalb.


Oh Taube

Zur Wolke dort oben,
will ich nun gelangen,
noch ehe ich droben,
ist sie schon vergangen.

Der schmackhafte Fisch,
erst gestern gefangen,
zart duftend und frisch,
doch heute vergangen.

Es steigt von weit unten,
ein Schmerz hoch hinauf.
Er schlägt keine Wunden,
gibt vorher schon auf.

Im Geiste ein Herold,
ein mannhafter Held,
im Leben der Raufbold,
nichts gilt in der Welt.

Ich sehe die Taube,
entschwinden ins Licht.
Es mahnt mich mein Glaube:
"Verrate mich nicht!"

Oh Taub' in der Höhe,
komm ziehe mich hoch,
oh kraftvolle Böe,
so trage mich doch.

Ich will nicht mehr spüren,
was einsam mich macht.
Der Geist soll mich führen,
durch finstere Nacht.