Ende der Geschichte bei Poetry.de

Felix · 20.01.2007, 02:22

die Früchte sind gegessen
ausgetrunken das asophische Meer
gelangweilt verüben die Paare
den Beischlaf
tot liegt der Butt auf den Bänken
selbst das Nichts, als Gesellschafter,
hat uns verlassen
niemand läuft zum schreienden Kind
es riecht schon

Sateb Deis Rhi · 20.01.2007, 02:39

Mir gefällt das asophische Meer ganz hervorragend.

Dein Gedicht hat etwas Lichtes in seiner Tristesse.

http://img150.imageshack.us/img150/3...8131300hq8.jpg

Felix · 20.01.2007, 02:53

Danke und hübsches Bild!

In Anlehnung an den Historiker Francis Fukuyama und seine Theorie vom Ende der Geschichte habe ich mal meine Idee vom Ende der Geschichte zu Papier gebracht.

norbert · 20.01.2007, 09:42

lieber felix,
deine gedichte gefallen mir zunehmend besser, da deine metaphern immer "fleischiger" werden. ob wir am ende der geschichte sind? vielleicht spuckt die erde gerade den stinkenden menschen aus, um in ihre eigentliche "geschichte" zurückkehren zu können.
solange die menschenwelt in händen der geldleute bleibt und nicht wieder in die hände der philosphen zurückgeht, wo sie hingehört, ist sie verloren, da gebe ich dir recht.
dann werden die schreienden kinder in ihren beschissenen windeln verhungern oder für dollars höchstbietend an vermögende amerikanische witwen verkauft...
liebe grüße
norbert

evilsuperbitch · 20.01.2007, 10:07

ja, dieses gedicht ist gelungen, die sprache stimmt, die bilder langweilen nicht, es liest sich gut, finde ich. es ist schwerer, gut mit negationen zu dichten, hier ist es aber kein schaden. darüber hinaus ist der inhalt nicht pathetisch umgesetzt, nicht zu dick aufgetragen, an bildern festgemacht. ja, gerne gelesen.
ich habe mir kurz den deutschen wikipedia-eintrag zu fukuyama durchgelesen. seinen gedanken der liberalischen demokratie kann ich in diesem text nicht wiederzufinden. dies ist aber kein kritikpunkt an deinem gedicht.
um noch auf böll einzugehen: der mensch wird kaum vom planeten ausgespuckt. der spaß beginnt erst.

gruß. esb.

Felix · 20.01.2007, 14:26

Hallo Norbert, Hallo evil.

@Norbert: Mein Text vom Ende der Geschichte, ist noch viel absoluter. Weder gibt es noch Philosophen, noch Geldsäcke (denn selbst das Nichts hat uns als letzter Gesellschafter verlassen, Vgl. Bertolt Brecht: Der Nachgeborene). Soziale Strukturen sind ruiniert, Gesellschaft ist in auflösung begriffen.

@evil: Ich glaube ich hatte mich falsch ausgedrückt. Der Text soll den Thesen Fukuyamas widersprechen. Das hier ist mein Bild vom Ende der Geschichte, wenn es denn eines gibt, was ich durchaus zweifelhaft halte.

20.01.2007, 02:22	#1
Felix Dabei seit: 10/2006 Beiträge: 195 Meine Gedichte	Ende der Geschichte die Früchte sind gegessen ausgetrunken das asophische Meer gelangweilt verüben die Paare den Beischlaf tot liegt der Butt auf den Bänken selbst das Nichts, als Gesellschafter, hat uns verlassen niemand läuft zum schreienden Kind es riecht schon

20.01.2007, 02:39	#2
Sateb Deis Rhi gesperrt Dabei seit: 12/2006 Beiträge: 327 Meine Gedichte	Mir gefällt das asophische Meer ganz hervorragend. Dein Gedicht hat etwas Lichtes in seiner Tristesse. http://img150.imageshack.us/img150/3...8131300hq8.jpg

20.01.2007, 02:53	#3
Felix Dabei seit: 10/2006 Beiträge: 195 Meine Gedichte	Danke und hübsches Bild! In Anlehnung an den Historiker Francis Fukuyama und seine Theorie vom Ende der Geschichte habe ich mal meine Idee vom Ende der Geschichte zu Papier gebracht.

20.01.2007, 09:42	#4
norbert gesperrt Dabei seit: 02/2006 Beiträge: 276 Meine Gedichte	lieber felix, deine gedichte gefallen mir zunehmend besser, da deine metaphern immer "fleischiger" werden. ob wir am ende der geschichte sind? vielleicht spuckt die erde gerade den stinkenden menschen aus, um in ihre eigentliche "geschichte" zurückkehren zu können. solange die menschenwelt in händen der geldleute bleibt und nicht wieder in die hände der philosphen zurückgeht, wo sie hingehört, ist sie verloren, da gebe ich dir recht. dann werden die schreienden kinder in ihren beschissenen windeln verhungern oder für dollars höchstbietend an vermögende amerikanische witwen verkauft... liebe grüße norbert

20.01.2007, 10:07	#5
evilsuperbitch Dabei seit: 08/2006 Beiträge: 1.073 Meine Gedichte	ja, dieses gedicht ist gelungen, die sprache stimmt, die bilder langweilen nicht, es liest sich gut, finde ich. es ist schwerer, gut mit negationen zu dichten, hier ist es aber kein schaden. darüber hinaus ist der inhalt nicht pathetisch umgesetzt, nicht zu dick aufgetragen, an bildern festgemacht. ja, gerne gelesen. ich habe mir kurz den deutschen wikipedia-eintrag zu fukuyama durchgelesen. seinen gedanken der liberalischen demokratie kann ich in diesem text nicht wiederzufinden. dies ist aber kein kritikpunkt an deinem gedicht. um noch auf böll einzugehen: der mensch wird kaum vom planeten ausgespuckt. der spaß beginnt erst. gruß. esb.

20.01.2007, 14:26	#6
Felix Dabei seit: 10/2006 Beiträge: 195 Meine Gedichte	Hallo Norbert, Hallo evil. @Norbert: Mein Text vom Ende der Geschichte, ist noch viel absoluter. Weder gibt es noch Philosophen, noch Geldsäcke (denn selbst das Nichts hat uns als letzter Gesellschafter verlassen, Vgl. Bertolt Brecht: Der Nachgeborene). Soziale Strukturen sind ruiniert, Gesellschaft ist in auflösung begriffen. @evil: Ich glaube ich hatte mich falsch ausgedrückt. Der Text soll den Thesen Fukuyamas widersprechen. Das hier ist mein Bild vom Ende der Geschichte, wenn es denn eines gibt, was ich durchaus zweifelhaft halte.