Gefühle eines Seemanns bei Poetry.de

CHAR0N · 13.05.2016, 14:27

Wie schnell doch nur die Zeit verinnt.
Gerade fuhren wir erst hinaus.
Hinfort von Heimat, Frau und Kind.
Sechs Wochen liegen rechtvoraus.

Wie wir die Fahrt verbringen sollen,
sollten wir dann bald verstehen.
ob wir doch nur werden grollen
oder sie als Segen sehen.

Im letzten Hafen Kraft getankt,
strotzten wir vor Tatendrang
der guten Freunde seis gedankt
die Zeit, die wird nicht allzu lang.

Aber der Worte leicht gesagt,
es zählt doch nur das hier und jetzt.
Und hier doch Zorn empore ragt,
weil Enge Einigkeit zersetzt.

Sodann, nach langer Friedenszeit
der Ingrimm, er bricht rasch heraus.
Aus kleinen Funken wächst stets Streit.
Sechs Wochen liegen rechtvoraus.

Und alles drückt uns aufs Gemüt,
die Sehnsucht wird uns jetzt gewahr.
Der Jubel, er kam arg verfrüht.
Hier, am Horn von Afrika.

Mein erster Beitrag hier, bitte seid lieb

Gylon · 15.05.2016, 11:26

Lieber CHARON,
das Leben auf See hat schon seine ganz speziellen Herausforderungen.
Hier würde mich interessieren, ob du an ein modernes oder antikes Seemannsleben dachtest, als du den Text verfasst hast? Gern gelesen!

Liebe Grüße Gylon

CHAR0N · 15.05.2016, 13:05

Eher an das eines "modernen" Seemanns. Geschrieben hab ich es vor zwei Jahren, als ich eben dieser junge Seemann war. Zwar ohne Frau und Kind, aber ich hab mich ja dabei auf die ganze Besatzung bezogen ☺

Liebe Grüße
Charon

Gylon · 15.05.2016, 15:14

Zitat:

Zitat von CHAR0N

als ich eben dieser junge Seemann

Lieber CHARON,
schön dass du diese Erfahrung machen konntest!

Ich fahre sehr gerne mit dem Boot, vermeide aber Reisen über mehrere Tage. Am besten gefallen mit die letzten beiden Verse.
Sie eröffnen einem eine Freikarte fürs Kopf Kino. Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße Gylon

DieSilbermöwe · 16.05.2016, 13:16

Ich mag Seemannslieder und Seemannsgeschichten. Ich finde es interessant, dass du von selbst erlebten Wochen auf See dichtest, mir fehlt aber etwas das Feeling im Gedicht über die Weite, die Gischt, den Wind und all das, was einem bei so langer Zeit auf See doch beeindruckt. (So stelle ich mir das vor.) Stattdessen liegt der Focus auf Streit durch die Enge - das trifft nicht so meinen Geschmack. Vielleicht hätte man das ein wenig koordinieren können.

Aber selbstverständlich beschreibt das Gedicht dein Empfinden und daher soll meine Anmerkung auch nur ein Hinweis sein.

13.05.2016, 14:27	#1
CHAR0N Dabei seit: 05/2016 Ort: Wolfratshausen Alter: 30 Beiträge: 2 Meine Gedichte	Gefühle eines Seemanns Wie schnell doch nur die Zeit verinnt. Gerade fuhren wir erst hinaus. Hinfort von Heimat, Frau und Kind. Sechs Wochen liegen rechtvoraus. Wie wir die Fahrt verbringen sollen, sollten wir dann bald verstehen. ob wir doch nur werden grollen oder sie als Segen sehen. Im letzten Hafen Kraft getankt, strotzten wir vor Tatendrang der guten Freunde seis gedankt die Zeit, die wird nicht allzu lang. Aber der Worte leicht gesagt, es zählt doch nur das hier und jetzt. Und hier doch Zorn empore ragt, weil Enge Einigkeit zersetzt. Sodann, nach langer Friedenszeit der Ingrimm, er bricht rasch heraus. Aus kleinen Funken wächst stets Streit. Sechs Wochen liegen rechtvoraus. Und alles drückt uns aufs Gemüt, die Sehnsucht wird uns jetzt gewahr. Der Jubel, er kam arg verfrüht. Hier, am Horn von Afrika. Mein erster Beitrag hier, bitte seid lieb

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15.05.2016, 11:26	#2
Gylon Dabei seit: 07/2014 Beiträge: 4.269 Meine Gedichte	Lieber CHARON, das Leben auf See hat schon seine ganz speziellen Herausforderungen. Hier würde mich interessieren, ob du an ein modernes oder antikes Seemannsleben dachtest, als du den Text verfasst hast? Gern gelesen! Liebe Grüße Gylon

15.05.2016, 13:05	#3
CHAR0N Dabei seit: 05/2016 Ort: Wolfratshausen Alter: 30 Beiträge: 2 Meine Gedichte	Eher an das eines "modernen" Seemanns. Geschrieben hab ich es vor zwei Jahren, als ich eben dieser junge Seemann war. Zwar ohne Frau und Kind, aber ich hab mich ja dabei auf die ganze Besatzung bezogen ☺ Liebe Grüße Charon

16.05.2016, 13:16	#5
DieSilbermöwe Dabei seit: 07/2015 Alter: 61 Beiträge: 6.721 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich mag Seemannslieder und Seemannsgeschichten. Ich finde es interessant, dass du von selbst erlebten Wochen auf See dichtest, mir fehlt aber etwas das Feeling im Gedicht über die Weite, die Gischt, den Wind und all das, was einem bei so langer Zeit auf See doch beeindruckt. (So stelle ich mir das vor.) Stattdessen liegt der Focus auf Streit durch die Enge - das trifft nicht so meinen Geschmack. Vielleicht hätte man das ein wenig koordinieren können. Aber selbstverständlich beschreibt das Gedicht dein Empfinden und daher soll meine Anmerkung auch nur ein Hinweis sein.