Die alte kapelle

[ettenna]

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Eine alte Kapelle sah ich im Traum,
dort führte ein Flur in den Trauerraum.
In diesem stand, für den Abschied bereit,
der Sarg mit der Leiche im Totenkleid.
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Ein Weinen glaubte ich leise zu hören
und fühlte die Angst beim Trauern zu stören.
Das mächtige Spielen der Orgel erklang
und alle erhoben sich zum Gesang.
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Frauen und Männer konnt‘ *ich erkennen,
doch keinen bei seinem Namen nennen.
In Dunkelheit lag eines jeden Gesicht,
denn in der Kapelle brannte kaum Licht.
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Als das Spielen der Orgel zum Ende kam,
erhob sich ganz vorne, der Gestalt nach ein Mann.
Seine Stimme war tief und berührte sofort
und alle im Raum lauschten nur seinem Wort.
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Ein Mensch sei gestorben, hört ich ihn sagen
und jemand begann ganz leise zu klagen.
Seine Stimme bekam einen anderen Klang,
als tröstend sie die Kapelle durchdrang.
*
Noch einmal wurde voll Trauer gesungen
und als der letzte Ton verklungen,
sah ich beim Redner steh‘n den Sarg,
wollt' wissen, wer darin wohl liegen mag.

Ich sah hinein und voller Grauen,
konnt' ich mich selbst darin erschauen.
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