Selbstmord leicht gemacht bei Poetry.de

Ex-Ralfchen · 19.10.2011, 10:49

Selbstmord leicht gemacht

Es ist für einen Rüstungsritter,
und auch für einen eisnen Zwitter:
der Aderlass in Rom-Manier,
schwer, da Gilette ein Requirier.

Drum greift der Bald-tot-Mensch von Welt,
dazu ans etwas größ're Geld.
Zur wirklich feinen Selbstmordpflege,
erwirbt er eine Gehrungssäge.

Mit schrillem Ton geht sie in Trab:
im Nu sind beide Hände ab.

Ex-Jack · 22.10.2011, 00:34

Nun, Ralfchen, da frage ich mich doch ein wenig ob der Zynismus im Text steht oder vor allem dadurch besonders lustig wird, dass Du ihn nicht in die Humorecke gestellt hast, sondern hier zum Lebensalltag, quasi als alltägliches Problem. Auf der anderen Seite hat ja auch Dein Gedicht in jeder Hinsicht etwas mit der Natur des Menschen zu tun. Insofern...

Gelungen, würd ich sagen!

Liebe Grüße,
Jack

Ex-Ralfchen · 22.10.2011, 10:32

ja junger freund - mir triefen eben ab und an dieverse dumm- und lebensheiten aus dem kopf ins keyboard. ich lese gerade ein buch von JULIAN BARNES "The Sense of an Ending" und eine figur der erzählung - ein tief philosophischer junger mann ADRIAN begeht selbstmord. und seine begründung dazu im abschiedsbrief war sehr interessant. ich finde die stelle im buch im moment nicht.

a.c.larin · 22.10.2011, 17:18

das ist allerdings lebensunlust vom feinsten:
das lebensende zu erreichen, indem man sich selber die hände im 45gradigen winkel absägt ( man höre und staune: gehrungssäge).

da muss man aber schon ein bisschen zwanghaft sein, damit das spaß macht.

rein technisch kann ich mirs aber noch nicht wirklich vorstellen.
hand 1 ja - doch wenn die mal ab ist , womit sägt man dann die zweite?
etwa beide auf einmal....? nö, das nämliche problem !

eine schöne moderne, scharfe brotschneidemaschine wäre wahrscheinlich effektiver. mein rechter daumen, weiß warum.

es bleibt jetzt noch zu hinterfragen, ob das absägen zweier hände wirklich tödlich ist.
also, wer da noch zweifel hat, sollte besser erst mal
seinen kopf hinhalten.
was von vorteil ist; denn für den hat man immer beide hände frei.

amüsierte grüße, larin

Ex-Ralfchen · 22.10.2011, 22:43

Zitat:

Zitat von a.c.larin

....womit sägt man dann die zweite?

beide auf einmal indem man den griff der BOSCH, MAKITA; B&D oder welche immer

http://up.picr.de/8555938ult.jpg

mit dem kinn runterdrückt. und klar: man verblutet.

19.10.2011, 10:49	#1
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	Selbstmord leicht gemacht Selbstmord leicht gemacht Es ist für einen Rüstungsritter, und auch für einen eisnen Zwitter: der Aderlass in Rom-Manier, schwer, da Gilette ein Requirier. Drum greift der Bald-tot-Mensch von Welt, dazu ans etwas größ're Geld. Zur wirklich feinen Selbstmordpflege, erwirbt er eine Gehrungssäge. Mit schrillem Ton geht sie in Trab: im Nu sind beide Hände ab.

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
ruinen leicht gemacht	lyrwir	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	4	09.08.2008 22:08
Mobil gemacht	magismo	Gefühlte Momente und Emotionen	1	10.02.2008 01:07
Ich bin dein Selbstmord	morefun	Liebe, Romantik und Leidenschaft	2	09.08.2007 11:33
Selbstmord	lucky.girl	Geschichten, Märchen und Legenden	5	27.01.2007 21:15
Selbstmord	ozero	Düstere Welten und Abgründiges	8	13.07.2006 22:28

22.10.2011, 00:34	#2
Ex-Jack abgemeldet Dabei seit: 05/2011 Beiträge: 954 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nun, Ralfchen, da frage ich mich doch ein wenig ob der Zynismus im Text steht oder vor allem dadurch besonders lustig wird, dass Du ihn nicht in die Humorecke gestellt hast, sondern hier zum Lebensalltag, quasi als alltägliches Problem. Auf der anderen Seite hat ja auch Dein Gedicht in jeder Hinsicht etwas mit der Natur des Menschen zu tun. Insofern... Gelungen, würd ich sagen! Liebe Grüße, Jack

22.10.2011, 10:32	#3
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	ja junger freund - mir triefen eben ab und an dieverse dumm- und lebensheiten aus dem kopf ins keyboard. ich lese gerade ein buch von JULIAN BARNES "The Sense of an Ending" und eine figur der erzählung - ein tief philosophischer junger mann ADRIAN begeht selbstmord. und seine begründung dazu im abschiedsbrief war sehr interessant. ich finde die stelle im buch im moment nicht.

22.10.2011, 17:18	#4
a.c.larin Dabei seit: 02/2009 Ort: jwd Beiträge: 92 Meine Gedichte	das ist allerdings lebensunlust vom feinsten: das lebensende zu erreichen, indem man sich selber die hände im 45gradigen winkel absägt ( man höre und staune: gehrungssäge). da muss man aber schon ein bisschen zwanghaft sein, damit das spaß macht. rein technisch kann ich mirs aber noch nicht wirklich vorstellen. hand 1 ja - doch wenn die mal ab ist , womit sägt man dann die zweite? etwa beide auf einmal....? nö, das nämliche problem ! eine schöne moderne, scharfe brotschneidemaschine wäre wahrscheinlich effektiver. mein rechter daumen, weiß warum. es bleibt jetzt noch zu hinterfragen, ob das absägen zweier hände wirklich tödlich ist. also, wer da noch zweifel hat, sollte besser erst mal seinen kopf hinhalten. was von vorteil ist; denn für den hat man immer beide hände frei. amüsierte grüße, larin