Die Angst bei Poetry.de

Eponie21 · 08.06.2014, 18:29

Ich bin die Angst.
Ich bin in den Augen
der Soldaten
im Krieg.
Ich bin in den Köpfen
der Verwandten
am Totenbett.
Ich bin das Zittern
der Hände
von Krebskranken.
Ich bin in den
Bombeneinschlägen
eines Terroranschlags.
ich bin in den
Wellen von
einem Tsunamie.
Ich bin
allgegenwertig.

Ich bin die Angst.
Ich habe nur einen Feind.
Die Hoffnung.

alexL · 09.06.2014, 12:58

Gefällt mir sehr schön.
Du hast einen Schreibstil, den ich persönlich sehr mag.
Du beschreibst die Angst ohne abstrakte Floskeln.
Hätte ich die Idee gemacht hätte ich mich wohl bestimmt bemüht es so wie du zu schreiben.

Das einzige: Den letzten Satz hätte ich weggenommen. Rein gefühlsmäßig unterbricht er die emotionale Verknüpfung. Ist allerdings reine Geschmackssache.

Sehr schön.

Ilka-Maria · 09.06.2014, 13:33

Zitat:

Zitat von Eponie21

Ich bin die Angst.
Ich habe nur einen Feind.
Die Hoffnung.

Interessante Schlussfolgerung, die Hoffnung als Feind der Angst anzusehen. Denn wie kann es Hoffnung geben ohne Angst, Kummer, Leid oder sonstiger negativer Erfahrungen? Oder ohne irrational anmutende Wünsche? Ist sie wirklich ein Feind oder eher ein Korrektiv, um die Angst durchstehen zu können?

Issevi · 22.01.2015, 23:01

Mir gefallen die Bilder, mit denen du die Angst darstellst. Mir gefällt auch die klare Strukturierung des Gedichtes. Es ist sehr gleichmäßig und die Sätze sind meistens in gleicher Weise auf die Verse verteilt. Die letzte Strophe nimmt thematisch eine Sonderrolle ein weswegen ich es für sinnvoll erachte, dass sie sich auch formal von der ersten Strophe unterscheidet. Diese drei alleinstehenden Zeilen stellen für mich auch die Quintessenz des Gedichtes dar.

Eponie21 · 25.01.2015, 19:05

Lieber Issevi,
Ach was freue ich mich , dass dieses Gedicht nochmal kommentiert wurde, ich hatte nicht mehr damit gerechnet ... Ich freue mich sehr,dass es dir gefällt! Du hast in deiner Antwort ziemlich genau das wiedergegeben, was ich mir selbst gedacht hatte, wie z.B dass die letzten 3 Zeilen sozusagen ´die Quintessenz`darstellen sollen...Vielen Dank dafür!
@alexL :Auch dir ein Danke dafür, dass dir dieses Gedicht und auch mein Schreibstil gefällt.Ich freue mich immer, sowas zu hören.
@Ilka-Maria:Ich danke dir dafür, dass du dieses Gedicht kommentiert hast.Ich muss leider dazu sagen, dass ich ersteinmal `ìrrational andeuten´und ´Korrektiv`nachschlagen musste

da ich leider nicht wusste, was das bedeutet...

Und dann kann ich nur sagen, du hast Recht. Natürlich ist die Hoffnung nur ein Korrektiv, sozusagen ein Versuch die Angst durchzustehen, aber macht dieser Versuch die Hoffnung nicht automatisch zum Feind der Angst?

Es tut mir leid, dass ich auf eure Antworten( vor allem die von AlexL und Ilka-Maria) so spät antworte...Ich habe es damals einfach vergessen...

Mit vielen Grüßen
Eponie21

08.06.2014, 18:29	#1
Eponie21 Dabei seit: 05/2014 Alter: 24 Beiträge: 50 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die Angst Ich bin die Angst. Ich bin in den Augen der Soldaten im Krieg. Ich bin in den Köpfen der Verwandten am Totenbett. Ich bin das Zittern der Hände von Krebskranken. Ich bin in den Bombeneinschlägen eines Terroranschlags. ich bin in den Wellen von einem Tsunamie. Ich bin allgegenwertig. Ich bin die Angst. Ich habe nur einen Feind. Die Hoffnung.

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09.06.2014, 12:58	#2
alexL Dabei seit: 06/2014 Beiträge: 4 Meine Gedichte	Gefällt mir sehr schön. Du hast einen Schreibstil, den ich persönlich sehr mag. Du beschreibst die Angst ohne abstrakte Floskeln. Hätte ich die Idee gemacht hätte ich mich wohl bestimmt bemüht es so wie du zu schreiben. Das einzige: Den letzten Satz hätte ich weggenommen. Rein gefühlsmäßig unterbricht er die emotionale Verknüpfung. Ist allerdings reine Geschmackssache. Sehr schön.

22.01.2015, 23:01	#4
Issevi Dabei seit: 01/2015 Alter: 29 Beiträge: 441 Meine Gedichte	Mir gefallen die Bilder, mit denen du die Angst darstellst. Mir gefällt auch die klare Strukturierung des Gedichtes. Es ist sehr gleichmäßig und die Sätze sind meistens in gleicher Weise auf die Verse verteilt. Die letzte Strophe nimmt thematisch eine Sonderrolle ein weswegen ich es für sinnvoll erachte, dass sie sich auch formal von der ersten Strophe unterscheidet. Diese drei alleinstehenden Zeilen stellen für mich auch die Quintessenz des Gedichtes dar.

25.01.2015, 19:05	#5
Eponie21 Dabei seit: 05/2014 Alter: 24 Beiträge: 50 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Issevi, Ach was freue ich mich , dass dieses Gedicht nochmal kommentiert wurde, ich hatte nicht mehr damit gerechnet ... Ich freue mich sehr,dass es dir gefällt! Du hast in deiner Antwort ziemlich genau das wiedergegeben, was ich mir selbst gedacht hatte, wie z.B dass die letzten 3 Zeilen sozusagen ´die Quintessenz`darstellen sollen...Vielen Dank dafür! @alexL :Auch dir ein Danke dafür, dass dir dieses Gedicht und auch mein Schreibstil gefällt.Ich freue mich immer, sowas zu hören. @Ilka-Maria:Ich danke dir dafür, dass du dieses Gedicht kommentiert hast.Ich muss leider dazu sagen, dass ich ersteinmal `ìrrational andeuten´und ´Korrektiv`nachschlagen musste da ich leider nicht wusste, was das bedeutet... Und dann kann ich nur sagen, du hast Recht. Natürlich ist die Hoffnung nur ein Korrektiv, sozusagen ein Versuch die Angst durchzustehen, aber macht dieser Versuch die Hoffnung nicht automatisch zum Feind der Angst? Es tut mir leid, dass ich auf eure Antworten( vor allem die von AlexL und Ilka-Maria) so spät antworte...Ich habe es damals einfach vergessen... Mit vielen Grüßen Eponie21