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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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02.03.2023, 15:14 | #1 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.632
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Heimat
Barfuß durch die Wiese gehen, |
03.03.2023, 10:44 | #2 |
Hallo dunkler Traum,
da schwappen die Erinnerungen ja nur so aus dir heraus. Liest sich schön. Dabei passiert mir, dass ich an meine Kinderzeit erinnert werde. War so 'ne Achterbahn. Gute und schlechte Zeiten, wie sie wohl jeder als Kind hatte. Allerdings nenne ich es nicht Heimat, wo ich aufgewachsen bin. Ich bin noch nie mit einem Ort so verwurzelt gewesen. Auch nicht heute, selbst wenn ich schon seit über zwanzig Jahren hier lebe. Heimat, wenn man so will, ist im Herzen. Meine Liebsten um mich herum, egal wo. Nette Grüße, Candlebee |
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03.03.2023, 21:26 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.632
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... danke für deinen Kommentar Candle,
für mich ist Heimat ein Ortsgefühl mit vielen Erlebnissen. Man kann zwar fortgehen, ohne jemals ganz zu gehen, ohne sich schlecht zu fühlen, aber wenn man die richtigen Menschen um sich hat, kann überall Heimat sein. Ich weiß nicht, ob Heimat definiert ist. Mir scheint es ein Gefühl, ein Ort/ eine Gegend in der ich aufgewachsen bin und sozialisiert wurde. Manche können ihre Heimat wechseln, manche nehmen sie im Herzen mit. wsT |
05.03.2023, 22:31 | #4 |
Lieber dunkler Traum,
deine Reminiszenz an die Heimat habe ich als (auch ?) Brandenburgerin gern gelesen. Wenn man vielleicht auch dazuneigt, das ein oder andere der Kindheit zu beschönigen... wen stört es wenn ich mich nur an die warmen Sommertage erinnere und barfuß auf den damals noch allgegenwärtigen Sandstraßen zum nächsten Badestrand laufen sehe. Für mich bleibt Heimat vor allem mit dem Ort der Kindheit/ Jugend verbunden. Die Preussin |
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07.03.2023, 23:46 | #5 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.632
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... Gruß ins schwäbische; ob Lausitz, Brandenburg oder Preußen, ich nehme alles als Heimat. Dort fand meine Sozialisierung statt, wie du es schreibst (Kindheit/ Jugend). Jeder hat seine Erinnerungen/ Vergangenheit, die Unterschiede habe ich bemerkt, als ich mit Geschwistern und Eltern sprach, andere Menschen - andere Erinnerungen, jeder hatte eine andere Vergangenheit, obwohl wir sie gemeinsam erlebt hatten. Ist schon sehr interessant.
wsT dT |
08.03.2023, 13:24 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber dunkler Traum,
da wagt sich doch einer, das Wort Heimat auszusprechen! Dafür gebührt ihm Lob! Heimat, ein anheimelnder Begriff. Was ist Heimat für mich? Klar, der Ort meiner Kindheit, meiner frühesten Erlebnisse und Erinnerungen. Eine Waldgaststätte, in der mir Thüringer Klöße mit Rotkohl und mit weißen Trüffeln aus dem Jenaer Forst gewürztes Wildschweingulasch und einem Schwarzbier serviert wird, der Biss in einen Apfel aus meines Großvaters Garten, meine liebe Tante Ursel, die mir trotz ihrer neunzig Jahre Hefeklöße mit Heidelbeeren (selbstgegepflückten und nicht solche blauen Wasserkügelchen von Edeka oder Aldi) auftischt, ein Glas Wein, Herkunft Unstrut/Saale, der Griff an Goethes Bronzeschuh in Weimar, der Blick ins Land von der Leuchtenburg, der melodische Dialekt und die ersten Schneeglöckchen im Münchenrodaer Grund, die besungene Ruhe auf dem Kickelhahn bei Ilmenau, die Farbenpracht in den Feengrotten in Saalfeld, das Staunen im Planetarium, in dem selbst zu DDR-Zeiten die Eröffnung der Sternenshow mit dem Choral begann "Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", - glaub mir, ich könnte noch mehrere Seiten füllen mit den Erinnerungen und den Emotionen, wenn ich den Begriff Heimat höre. Dein Gedicht - ein Gedicht! Liebe Grüße, Heinz |
08.03.2023, 14:08 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Jeder Mensch kann seine Heimat verlassen, jeder Mensch kann aus seiner Heimat vertrieben werden, aber keine Macht der Welt bringt es fertig, die Heimat aus seinem Inneren zu vertreiben. Er nimmt sie mit, wohin immer er geht. Diese unseligen Wortklauber, die uns die Begriffe als inkorrekt madig machen wollen, können mich am Allerwertesten lecken. Ich setze ihren Index ganz einfach auf meinen Index, und damit ist der Käse gegessen. LG Ilka |
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09.03.2023, 13:44 | #8 | |
Hallo dunkler Traum,
ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang von Heimat wurde bislang in dem Faden nicht erwähnt: der Heimatdialekt Meine Heimatstadt ist Regensburg (Rengschbuach). Dort verbrachte ich die ersten zehn Jahre meines Lebens, bis wir dann nach Frankfurt umsiedelten. In der Volksschule damals wurde noch Dialekt gesprochen, selbst von Lehrern, zumindest teilweise. ("Des duat koa guat" für "das bringt nichts") - Glitten hat's, Herr Lehrer! -Das heißt nicht gelitten, sondern geläutet. Gelitten hat der Heiland am Kreuz. Schmerzlich ist, wenn sich die Heimat so verändert hat, daß man sie nicht mehr wiedererkennt. Während die Innenstadt Regensburgs als Unesco-Welterbe unverändert steht, ist das Gelände an der Donau, wo ich aufwuchs, so verbaut worden, daß es einen völlig neuen Charakter bekommen hat. Dennoch liebe ich es, in meine vertraute Heimatstadt zurück zu kommen und dort den Dialekt meiner Kindheit zu sprechen. Ich kann Candlebee nur bedauern, wenn sie keine solche Heimat hat. Im übrigen, lieber dunkler Traum ist in der folgenden Zeile eine Silbe zuviel: Zitat:
Lieben Gruß Friedrich |
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09.03.2023, 15:27 | #9 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Friedrich,
in dem Faden vermisst Du die Erwähnung des Dialekts. Dann lies meine Antwort, da steht was von "der melodische Dialekt". Gruß, Heinz |
10.03.2023, 13:29 | #10 |
Hallo Heinz,
Du hast recht. Ich habe Deinen Hinweis auf den Dialekt inmitten all der Lobeshymnen auf die thüringische Heimat übersehen bzw. im nachhinein vergessen. Ich habe meinen sechzigsten Geburtstag mit all meinen Freunden und Verwandten in Eisenach gefeiert, weil ich von der Stadt so angetan war. Da gibt es nicht nur die Wartburg, das Bach- und das Lutherhaus, sondern auch das wunderschöne Villenviertel im Jugendstil, das mich, im Februar alles schneebedeckt, besonders beeindruckt hat. Lieben Gruß Friedrich |
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10.03.2023, 14:39 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Lieber Friedrich,
ja, meine Heimat, das grüne Herz Deutschlands, ist nicht nur eine Reise wert. Ich feiere dieses Jahr meinen Geburtstag in Ilmenau und nächstes Jahr wird es ein großes Familientreffen in Jena (anschließend in Bautzen/Sachsen und Berlin geben. Gruß, Heinz |
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