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Alt 19.01.2007, 16:52   #1
Forsaken1904
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 7

Standard Armes Deutschland

Der Titel spricht für sich...

STROPHE 1
Ein großer stolzer Adler auf den Farben schwarz rot gold
Das Sinnbild unsres Landes, so habt ihr es gewollt
Doch schaut nur hin, was ist geschehen mit dem Land das ich so lieb?
Der Adler wurd zum Pleitegeier, der schon lange nicht mehr fliegt

REFRAIN
Das Land der Dichter und der Denker, das wolln wir gerne sein...
Ein toleranter Ruhepol, doch leider trügt der Schein
Ich sehe Deutschlands Strassen, sehe Tristesse und sehe Not
Ich sehe Menschen ohne Hoffnung und viel zu oft den Tod
Keine Freude, grauer Himmel, viel Gewalt und wenig Geld
Ich lebe hier in Deutschland und das ist meine Welt

STROPHE 2
Millionen ohne Arbeit, das ist mehr als eine Zahl
Ihr legt unser Land in Ketten, durch soviel totes Potenzial
Euch kanns ja scheißegal sein, so läuft halt "Politik"
der eine kriegt Millionen, der andre wird gef***t!

REFRAIN
Das Land der Dichter und der Denker, das wolln wir gerne sein...
Ein toleranter Ruhepol, doch leider trügt der Schein
Ich sehe Deutschlands Strassen, sehe Tristesse und sehe Not
Ich sehe Menschen ohne Hoffnung und viel zu oft den Tod
Keine Freude, grauer Himmel, viel Gewalt und wenig Geld
Ich lebe hier in Deutschland und das ist meine Welt

STROPHE 3
Soviel Ratten auf den Strassen, ob von links oder von rechts
Wenn ich die Extremisten seh, dann wird mir einfach schlecht
Den Hass auf ihr Scheiss-Leben lassen sie an andern aus...
Wer einmal im Sumpf drin ist, kommt nur selten wieder raus

REFRAIN
Das Land der Dichter und der Denker, das wolln wir gerne sein...
Ein toleranter Ruhepol, doch leider trügt der Schein
Ich sehe Deutschlands Strassen, sehe Tristesse und sehe Not
Ich sehe Menschen ohne Hoffnung und viel zu oft den Tod
Keine Freude, grauer Himmel, viel Gewalt und wenig Geld
Ich lebe hier in Deutschland und das ist meine Welt

STROPHE 4
Es gibt hier echte Ghettos, voller Hass, voller Gewalt
Wer hier nicht sofort zuschlägt, der wird bestimmt nicht alt
Doch das ist auch kein Wunder, jeder Bengel kriegt doch spitz:
Das Gesetz ist ne Verarschung und die Bullen sind ein Witz

REFRAIN
Das Land der Dichter und der Denker, das wolln wir gerne sein...
Ein toleranter Ruhepol, doch leider trügt der Schein
Ich sehe Deutschlands Strassen, sehe Tristesse und sehe Not
Ich sehe Menschen ohne Hoffnung und viel zu oft den Tod
Keine Freude, grauer Himmel, viel Gewalt und wenig Geld
Ich lebe hier in Deutschland und das ist meine Welt

ENDE
Im Deutschland dieser Tage, klingt ein Lachen fast schon fremd
Lasst uns das Feuer löschen, bevor es uns verbrennt
Es geht so nicht mehr weiter, das weiß jeder der hier lebt
Wir müssen dafür kämpfen das Deutschland aufersteht
Wie Phönix aus der Asche, das ist die deutsche Kunst
Die tolerante Weltmacht! Die Zukunft gehört uns!
Forsaken1904 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 17:21   #2
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard RE: Armes Deutschland

Lieber Forsaken,

du hast dir viele Gedanken gemacht und aus deinem Text spürt man zum einen sehr stark die Liebe zu deinem Heimatland, zum andern die Enttäuschung und Verbitterung über die derzeitige Situation, so wie du sie siehst.
Vielleicht hast du in vielem Recht, vielleicht nicht, ich weiss es nicht.
Mir steht es als Nicht - Deutsche nicht so recht zu, da zu urteilen.

Ich möchte dir aber folgendes zu Bedenken geben:

Es gibt sehr viele Länder, wo es den Menschen wirklich schlecht geht. Diese Menschen würden glücklich sein in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen. Ohne Hunger, Krankheiten, Krieg.
Ja, hier ist alles teurer geworden und die Sozialleistungen immer geringer. Woanders gibt es allerdings gar keine.
In Bombay fahren morgens Karrenwagen durch die Stadt und sammeln die Leichen der verhungerten oder durch Krankheit gestorbenen Obdachlosen von den Strassenrändern auf.
In Vietnam verkaufen 10jährige Mädchen ihren Körper und davon leben ganze Familien. Weil es keine andere Möglichkeit gibt, Geld zu verdienen.
Ich könnte dir noch viel mehr Beispiele nennen. Von Bangladesh, Burkina Faso, Myanmar, Kambodscha, ja und von den USA auch.
Aber das würde ja hier nichts ändern.
Dennoch denke ich, du solltest die Relationen im Auge behalten.
Richtig schlecht geht es hier (noch) keinem.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 17:36   #3
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Zitat:
Ich sehe Menschen ohne Hoffnung und viel zu oft den Tod
Wo sieht man den Tod? Der wird hier doch viel mehr versteckt, als alles andere.

Schreibst Du kein ß? Bist Du Schweizer?

Insgesamt kann ich Darkskin nur zustimmen. Dieser Text ist doch arg übertrieben und bringt mehr Melancholie als dass er die Augen öffnet. Denn motzen kann heutzutage jeder, aber wer sieht noch die schönen Seiten?
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 18:45   #4
Forsaken1904
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 7

Also erstmal danke für die Kommentare.

Muß aber sagen das ich eure Meinung nicht ganz teile. Erstens mal bezieht sich dieser Text auf Deutschland, nicht auf andere Länder. Mir ist schon klar das es in anderen Ländern sehr viel schlimmer zugeht als hier, keine Frage. Darum gehts mir aber in dem Text nicht. Ich weiß ja nicht wo ihr herkommt, aber ich kann über Sätze wie "Ohne Hunger, Krankheiten, Krieg" oder "Richtig schlecht geht es hier (noch) keinem." nur bitter lächeln. Also ich denke schon das es auch in diesem Land viel zu vielen Menschen schlecht geht aus welchen Gründen auch immer.
Und wo man den Tod sieht? Na ja, ich gönne es dir wenn du aufgewachsen bist ohne das Menschen um dich herum verstorben sind und ich meine nicht einen natürlichen Tod in hohem Alter. Wenn man Suizid, Krankheiten, gewaltsame Tode oder andere Tragödien mit tödlichem Ausgang miterlebt hat, wird man feststellen das es wenig bringt das der Tod versteckt wird.
Der Text soll auch kein "motzen" sein, sondern einfach zeigen das es auch in Deutschland Missstände gibt. Und die gibt es.
Abschließend will ich nur sagen, das ich durchaus auch schöne Seiten an Deutschland sehe, sehr viele sogar. Aber damit beschäftige ich mich in einem anderen Text.
Forsaken1904 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 19:01   #5
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Das ist doch klar, dass sich der Text auf D bezieht.
Nur musst dir doch Vergleiche gefallen lassen, wenn du sowas schreibst.
Ob du bitter lächelst oder nicht:
Die einzigen, die hier in D verhungern, sind die Kinder, deren asoziale Eltern sie verwahrlosen und verhungern lassen während sie in der Kneipe am Tresen sitzen und sich mit jedem Pils mehr über Hartz 4 aufregen. Denn dafür ist komischerweise Geld da.

Darkskin
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 19:03   #6
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Zitat:
Schreibst Du kein ß? Bist Du Schweizer?
Mir ist klar, dass das Gedicht von Deutschland handelt. Aber es übertreibt maßlos - darum ging es mir.

Es kritisiert, dass wir den Tod sehen. Dabei kann man ihn wohl kaum verhindern - auch den unnatürlichen Tod nicht.

Zitat:
Na ja, ich gönne es dir wenn du aufgewachsen bist ohne das Menschen um dich herum verstorben sind
Wer behauptet das?

Zitat:
Wenn man Suizid, Krankheiten, gewaltsame Tode oder andere Tragödien mit tödlichem Ausgang miterlebt hat, wird man feststellen das es wenig bringt das der Tod versteckt wird.
Es hat auch keiner behauptet, dass es etwas bringt. Es ist nur Fakt, dass der Tod zwar vornehmlich in den Medien genossen, aber in der Realität versteckt und verdrängt wird. Alte und Kranke werden in Einrichtungen gesteckt und niemand von den Angehörigen muss sich später darum kümmern, dass die Leiche gewaschen und hergerichtet wird. Und deswegen meine ich, dass die Behauptung im Text, die ja schließlich nicht die persönlichen Erfahrungen eines Einzelnen, sondern eben Deustchland betreffen soll, einfach nicht stimmt.

Ich denke, dass Dein Text völlig an den Relationen vorbei geht. Er klagt nur an, ohne in die Tiefe zu gehen. Er ist absolut oberflächlich. Allein schon: "Das Gesetz ist ne Verarschung und die Bullen sind ein Witz" stellt einen simplen Angriff dar, der durch nichts belegt wird und zudem alle Polizisten über einen Kamm schert - noch dazu sprachlich nicht gerade fein. Deswegen gebrauchte ich den Begriff "motzen".
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 19:28   #7
Forsaken1904
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 7

Wollte meine Antwort grad nochmal überarbeiten, aber da habt ihr sie ja schon gelesen

Ihr habt schon Recht mit euren kritischen Bemerkungen. Der Text spiegelt meine persönlichen Eindrücke wieder und ist außerdem übertrieben. Find ich aber jetz nich schlimm. Gerade Übertreibungen gehören meiner Meinung nach in Songtexte. Es ist schwieriger etwas graues zu umschreiben als etwas schwarzes oder weißes. Kann sein das das oberflächlich ist.
Und der Satz mit den Polizisten ist auch etwas krass. Ist schon klar das die Cops hier einen guten Job machen.

Also nochmal: Es gibt durchaus Probleme in diesem Land (der eine hat mehr, der andere weniger). Hab nur einiges psersönliches verarbeitet und wollte damit niemanden beleidigen.

Danke nochmal für die Kritiken!

P.S.: Setze nachher noch einen neueren Text rein, vielleicht fällt euch dazu ja etwas positiveres ein

Gruß
Forsaken1904
Forsaken1904 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2007, 19:30   #8
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007

Jupp, kein Problem. Ich werde auf jeden Fall mal reinschauen.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.03.2007, 11:47   #9
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

dieser text ist ekelhaft. und zwar nicht weil du alles "ach so schonungslos schilderst", sondern aufgrund des lösungsvorschlags. aber von anfang an.

schnell mal einen leitartikel aus faz, taz, zeit oder einer anderen bravo für abiturienten gelesen und los gehts mit "gürtel enger schnallen und volxgemeinschaft".

denn einst war deutschland stolz (adler) ob zwischen 1933 - 1945 oder zur zeit des wirtschaftswunders (nur möglich mit dem von nazis illegal angeeigneten kapital). der text blickt sehnsüchtig darauf zurück. ach waren das schöne zeiten, damals...

zum refrain:
das land der nachfahren einer tätergeneration, die auschwitz u.a. vernichtungslager errichtet haben.
aber darauf kommt es nicht an, sondern auf die romantische dichter- und denker verklärung. wir wollen ja auch tolerant sein, trotz nationalbefreiter zonen/ no go - areas. deshalb müssen wir auch unsere grenzen am hindukusch verteidigen.

und wer legt wen in ketten? "die da oben"? die politiker, die wiederum dem raffgierigen kapitalisten den mund reden?

und wer ist schuld? die ratten von rechts und links. sind ja eh alle gleich, weil extrem und das geht nie gut. die einen schlagen neger tod und die anderen wollen die bösen kapitalisten enteignen. eine dämliche argumentation von noch dämlicheren lokalpolitikern, die etwas von gewaltspiralen faseln.
auch die weimarer republik wäre so viel friedlicher gewesen, wenn linken und rechten sich nicht immer die köppe eingehauen hätten.

und nun das ende: deutschland stehe auf, erwache, erkenne wer du bist. eine tolerante weltmacht, die damals die welt vor dem jüdischen bolschewismus bewahren wollte. vielleicht klappt es ja diesmal, den untermenschen zu bezwingen. jetzt wo deutschland endlich wiedervereinigt ist (dass ich das noch erleben darf). und die deutsche kunst: der tod, ein meister aus deutschland.
MORDS TUSSI ist offline   Mit Zitat antworten
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