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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 15.04.2024, 19:59   #1
männlich TravisBeamer
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 288

Standard Gedanken

Ich grab mich tüchtig durch Gedanken
mit eisenhartem Schaufelwerk
Ideen, die im Erdreich ranken,
verdichten mir mein Augenmerk.

Erinnerung im Lauf der Zeiten
erforsche ich mit Grubenlicht
es führt mich in die dunklen Weiten
wo meine Welt die Wellen bricht.

Die alten Schätze dort im Boden
erstrahlen dann, wie einst, in Gold
auch Regen hab ich ausgehoben
er ist vom Schicksal so gewollt.

Der Spaten wühlt sich durch Visionen,
bei denen ich mein Köpflein senk
die wundersam den Grund bewohnen
der Ewigkeiten eingedenk.

Das Puzzle aus vergang'nen Tagen,
es liegt dort still im tiefen Schlund
ich stelle mich den Daseinsfragen
erkunde so den Untergrund.
TravisBeamer ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.04.2024, 22:00   #2
männlich Cornelius
 
Dabei seit: 05/2023
Ort: Lampertheim
Alter: 49
Beiträge: 394

Hallo TravisBeamer,

habe eben dein Gedicht drei Mal gelesen. Die Zeilen, die mich bei der ersten Lektüre gleich besonders angesprochen hatten, haben mir auch beim zweiten und dritten Mal unverändert gut gefallen (eigentlich sogar mit jedem Mal noch etwas mehr). Laut einer Definition (deren Quelle mir gerade nicht einfallen will) ist das ein Indiz für das Vorliegen eines Meister-, mindestens eines sehr gelungenen Werkes.

Zwei Verse möchte ich besonders hervorheben:

"Ideen, die im Erdreich ranken"

und

"Der Spaten wühlt sich durch Visionen"

Genau dieses Thema - das Schürfen im Bergwerk der eigenen Erinnerungen - hatte ich auch auf meinem Zettel, aber nun kann ich es streichen. Eine Aufgabe weniger...

Glück auf und Gruß
Cornelius
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Alt 16.04.2024, 08:38   #3
männlich TravisBeamer
 
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Dabei seit: 10/2022
Beiträge: 288

Danke für dieses große Lob!
Ich hätte noch eine Strophe, weiß aber nicht ob ich sie noch einbauen soll.

Bis hin zur Ahnung, die dort nistet
im Unterbau des Erdensands
wo Bauchgefühl sein Dasein fristet
erschließe ich den tiefen Glanz.

Wenn dann als vorletzte Strophe.

Freundliche Grüße,
Travis Beamer
TravisBeamer ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2024, 22:20   #4
männlich Cornelius
 
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Ort: Lampertheim
Alter: 49
Beiträge: 394

Eine goldene Regel lautet: Ein Gedicht ist nicht dann fertig, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.

Ob nun ein bestimmter Gedanke oder eine Strophe entbehrlich seien - dazu kann es unterschiedliche Meinungen geben. Wenn ich dein Gedicht so lese, wie es jetzt hier steht, habe ich nicht den Eindruck, dass etwas fehlt. Die zusätzliche Strophe würde aber schon noch eine Facette hinzufügen. Obwohl ich sonst ein Freund von Kürzungen und Straffungen bin, möchte ich in diesem Fall dazu raten, sie einzufügen, und zwar wie von dir erwähnt als vorletzte Strophe. Dort wäre genau ihr Platz.

Gruß
Platz
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Alt 17.04.2024, 08:14   #5
männlich TravisBeamer
 
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Beiträge: 288

ich finde auch, das gibt dem Gedicht noch eine etwas andere Note.

Freundliche Grüße,
Travis Beamer
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