Eine Frage, zwei Antworten

[Ilka-Maria]

Wie kann ich etwas werden,
so dass man meinen Namen ehrt
und er in Ewigkeiten währt
nach meinem Abruf von der Erden?

Mein Boss sagt: Schenk dein Leben
der stillen Demut und dem Fleiß,
erfülle klaglos mein Geheiß,
als Vorbild wirst du einst entschweben.

Glaub nicht dem Leuteschinder,
fällt ihm der Hedonist ins Wort,
Profit zu machen ist sein Sport
für seinen Stall voll Achtzylinder.

Spiel nicht für ihn den Affen,
schau zuversichtlich in die Welt
und tu nur das, was dir gefällt,
willst du dir Ruhm und Ehre schaffen.

05.12.2023

[Cornelius]

Guten Abend Ilka-Maria,

spontan möchte ich sowohl dem Einen wie dem Anderen widersprechen - und dann doch zugeben, dass keiner von den beiden Einflüsterern ganz Unrecht hat. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen. Letztere gilt es zu finden, irgendwo muss sie ja sein. Immerhin hast du sie ja von beiden Seiten schön beleuchtet.

Gruß
Cornelius

[Ilka-Maria]

Zitat von Cornelius

Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen. Letztere gilt es zu finden, irgendwo muss sie ja sein.

Genau das ist die Frage, Cornelius: Wie weit muss ich gehen, um für die Gesellschaft oder für einen Boss nützlich zu sein und dafür einen mehr oder weniger sicheren Platz zu finden. Und wie weit kann ich gehen, mir treu zu bleiben und Unsicherheiten wegzustecken, notfalls zu scheitern, aber sagen zu können: Ich bin auf meinem Weg geblieben. Wie stehen Notwendigkeiten und Realitätssinn der Experimentierfreudigkeit und dem Idealismus gegenüber. Wie das Streben nach Sicherheit dem ebenso starken Streben nach Freiheit, die ohne Risiko nicht zu verwirklichen ist.