Letzter Brief eines Matrosen

[Ilka-Maria]

Das Locken sanfter Wellen
am weiten Meeresstrand,
das Gehen und das Schwellen,
zu küssen warmen Sand,

das Nass auf meinen Füßen,
verwundbar nackt und zart,
der Wale fernes Grüßen,
der Gischt weißweicher Bart

erfüllen mich mit Schrecken:
Bald muss ich dort hinaus,
schon früh wird man mich wecken,
zu heuern, Schiff landaus

ins Weltreich der Medusen
und in den Untergang
fern von der Mutter Busen.
Noch nie war mir so bang.

19.12.2023

[Eisenvorhang]

Das ist mit Abstand eins deiner besten Gedichte, Ilka.

Strophe drei hat einen Lappser:

schon früh wird man mich wecken,


Lg EV

[Ilka-Maria]

Zitat von Eisenvorhang

Strophe drei hat einen Lappser

Danke, ist korrigiert.

[Windhauch]

Liebe Ilka-Maria,
mir stellen sich folgende Fragen:

1. welchen letzten Brief hat der Matrose geschrieben?
z.B. liebe Mutter, wir sind jetzt schon 2 Wochen auf hoher See und ………..
oder liebe Mutter, wenn Du das liest bin ich schon auf hoher See …………….
2. Selbst einem Leichtmatrosen mit zarten Füßen dürften sanfte Wellen, ein weiter Meeresstrand, Wale in der Ferne zu beobachten und ein wenig Gischt nicht mit Schrecken erfüllen
3. „das Gehen und das Schwellen“ was bedeutet hier das Schwellen ??
4. die dürftige Handlung: Ein Matrose, der Angst hat vor einer Seefahrt
Ok, und jetzt ?

Einen schönen Abend wünscht Dir Andreas

[Ilka-Maria]

Zitat von Windhauch

... Wale in der Ferne zu beobachten ...

Wo steht etwas von "Wale beobachten"?