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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 02.12.2018, 07:10   #1
Trembalo
 
Dabei seit: 03/2014
Beiträge: 756

Standard Der Baum

Der Baum ist alt und krank,
er hat wohl nicht mehr lang,
ein Sturm, er braust durch's Land,
es wird ihm angst und bang.

Die Äste ohne Laub,
der Körper hohl und taub,
die Wurzeln weit verzweigt,
so kämpft er mit dem Leid.

Der Sturm, er geht vorbei,
als wär es einerlei,
allein der Baum bleibt steh'n,
ein großer Ast daneb'n.

Wie viele Stürme noch,
wie viele Tage - doch
der Baum, er bleibt
zu seiner Zeit.
Trembalo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2018, 18:10   #2
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hey Trembalo,

mir gefällt dein Gedicht über einen Baum
Damit es mir gefiel, war auch die letzte Strophe noch nötig.

In mir schwang die Idee, die letzte Strophe zu erweitern.

Das heißt, ich habe mich mit deinem Gedicht verbinden können.

Liebe Grüße
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.12.2018, 20:25   #3
männlich Heinz
 
Benutzerbild von Heinz
 
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.878

Lieber Trembalo,
ich schließe mich meinem Vorredner weitestgehend an - ein schönes Gedicht über einen Baum. Wer mich kennt, der weiß, dass jetzt ein Aber kommt.
Mir sind Deine Verse zu "beschreibend". Ich weiß nach der Lektüre: Da ist ein
alter, kranker Baum usw. - ich muss Dein Gedicht nicht wiederholen. Mir kommt es bei solchen Gedichten darauf an, das Gefühl zu wecken. Ein Gefühl, das mir sagt: Da ist ein alter, kranker Baum. Dasselbe gilt für die anderen Beschreibungen.
Eine andere Frage ist, ob man einem Baum menschliche Gefühle zuschreiben kann. Kann einem Baum angst und bange werden, kämpft ein Baum mit seinem Leid?
Die beiden Verse
"allein der Baum bleibt steh'n,
ein großer Ast daneb'n."
sind, verzeih, wirklich "daneb'n".
Mir reicht es nicht, dass ein Poet einen Baum beschreibt und nur die Reime signalisieren: Hier steht keine Reportage, hier steht ein Gedicht.
Meine Kritik soll keineswegs entmutigend wirken, sondern Dich dazu bewegen, beim Leser das Gefühl zu erwecken: Da steht ein alter, kranker Baum! Und das ohne Beschreibung.
Liebe Grüße,
Heinz
Heinz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2018, 01:38   #4
männlich curd belesos
 
Benutzerbild von curd belesos
 
Dabei seit: 04/2013
Ort: Lübeck
Alter: 78
Beiträge: 1.301

Zitat:
Zitat von Heinz Beitrag anzeigen
Eine andere Frage ist, ob man einem Baum menschliche Gefühle zuschreiben kann.
Ja, man kann, denn:

Bäume sind Gedichte,
die die Erde
in den Himmel schreibt.
Khalil Gibran

oder auch:Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.

Jedenfalls erlaubt die "Lyrische Freiheit" die Personifizierung.

Meines Erachtens

LG
CB

PS: Der beschriebene Gedanke des Gedichtes gefällt mir, der Stil und die Machart bedürfen noch der Übung
curd belesos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.12.2018, 07:55   #5
Trembalo
 
Dabei seit: 03/2014
Beiträge: 756

Vielen Dank für den respektvollen Umgang.
Wünsche Euch einen wunderherrlichen Tag.
Alles Liebe
Trembalo ist offline   Mit Zitat antworten
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