Liebeskraft

[Isabel Seifried]

Immer hüpft mein Herz vor Freude,
jedesmal, wenn ich dich seh!
Lachend, strahlend, wie wir beide,
immer, wenn ich zu dir geh.

Deine Augen sprühen Funken,
Liebe blickt aus diesem Blau
deiner Augen, sehnsuchtstrunken,
innerlich spür ich genau,

diese Liebe ist fürimmer,
voller Kraft und Lebenslust.
Blüht im Glanze, Sehnsuchtsschimmer,
ich hab es sofort gewusst.

Du bist anders als die vielen,
die allerorts vorüber gehn!
Und nach endlos vielen Spielen,
ist das Wunder hier geschehn,

du bist für dich die Lebensfreude,
und von Trauer keine Spur,
lächelnd, strahlend, wie wir beide,
Liebe liegt in der Natur

unsrer Sache, und wir heben
das geschätzte Menschenbild,
Herzen, die aus Sehnsucht streben,
sind von Liebeskraft gefüllt.

Und sie sehnen sich vor Freude,
Funken brechen aus den Augen,
Liebe heilt, sie heilt uns beide,
leben ist, dich aufzusaugen.

[Ilka-Maria]

Liebe Isabel,

mal abgesehen von der Mühe, die Du Dir mit diesem Gedicht gemacht hast: Wird das Verliebtsein hier nicht gar zu oberflächlich gestreift? Bleibt sie nur am Äußeren und an Gutwettergefühlen hängen? Wo ist die Tiefe? Wo ist das Erschütternde, das einem Menschen signalisiert, dies hier ist so ernst, daß es für immer ist?

Schwärmerei war noch nie von Dauer.

LG
Ilka

[Kurier]

Liebe Isabel,
der Trochäus hat einen sehr gängigen und daher gern genutzten Rhythmus („Einigkeit und Recht und Freiheit“, „Auferstanden aus Ruinen“, „Völker höret die Signale“, aber auch „Auf der schwäbchen Eisebahne“). Die Leichtigkeit –durch die Betonung der ersten Silbe- verführt zum Schwätzen, d.h. das Ziel, die beabsichtigte Kernaussage (gemäß der Überschrift) eines Gedichtes kann daher schnell verwässert werden; das Gleiche gilt für schwer verständliche Um- und Überordnungen; es kann der Eindruck der Oberflächlichkeit entstehen.
Zeile 3 und 4, Zeile 11 und 12 sind nicht logisch, so geht es weiter – oft fehlt der schlüssige Bezug.
In Zeile 14 ist dir der (ansonsten durchgängige) Rhythmus entglitten.
Hier ist, nach meiner Meinung, die Anstrengung für ein gutes Gedicht nicht ganz gelungen.
Liebe Grüße
Dieter

[Isabel Seifried]

Danke Euch für die Kritik.

"Diese Liebe ist fürimmer" sagt doch aus, dass es sich eben nicht um eine oberflächliche Liebelei handelt, liebe Ilka! Wo genau in meinem Gedicht kommt für dich zum Ausdruck, dass es "nur" um flüchtiges Verliebtsein geht?

Vielen Dank, Dieter, für die eingehende Kritik!

LG
Isabel

[Ilka-Maria]

Zitat von Isabel Seifried

Danke Euch für die Kritik.

"Diese Liebe ist fürimmer" sagt doch aus, dass es sich eben nicht um eine oberflächliche Liebelei handelt, liebe Ilka! Wo genau in meinem Gedicht kommt für dich zum Ausdruck, dass es "nur" um flüchtiges Verliebtsein geht?

Das Gedicht besteht aus unreflektierter Schwärmerei. Und die bleibt erfahrungsgemäß nicht für immer. Um Bestand zu haben, bedarf es der Tiefe und Substanz. Das vermisse ich hier.

[Kurier]

Zitat von Isabel Seifried

Vielen Dank, Dieter, für die eingehende Kritik

Liebe Isabel,
verhaltene Freude ist dir anzumerken; das tut mir leid.
Ich werde mich in Zukunft etwas mehr zurückhalten; wenn du sachliche ehrliche Kritik scheust, lasse ich es lieber.
LG Dieter

[Ex-Sabi de Sombre]

auch ich, isabel, finde dein werk zu lang, zu trivial, zudem zu redundant.

3 strophen hätten genügt, wenn dort die tiefe verbundenheit zwischen den beiden protagonisten spürbar wäre.

lg sabi

[Ilka-Maria]

Man bräuchte eigentlich nur die Überschrift ändern in "Frisch verliebt", dann wäre das Gedicht auf eine neue Situation zugeschnitten und glaubwürdig, es könnte sogar Mitfreude über das neue Lebensgefühl beim Leser auslösen.