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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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14.11.2005, 22:14 | #1 |
Nachtengeltanz
Bei dem folgenden Gedicht habe ich mal ein kleines "Experiment" gemacht und habe einen Gedanken auf zweierlei Weise zu Ende gebracht, sprich: es sind zwei Versionen des Gedichts entstanden - jeweils mit einem anderen Ende. Vielleicht habt ihr ja Lust mir zu sagen, welche Version euch besser gefällt und warum genau sie euch besser gefällt.
Nachtengeltanz I Ich lag wach in meinem Bette, fand seit Stunden keine Ruh, meine Gedanken warn gefesselt und doch macht’ ich die Augen zu. Da erschien mir hell und klar ein Nachtengel im rot’ Gewand, er sah mich an, berührte mich, ich fühlte, dass er mich verstand. Er sprach zu mir: „Reich mir die Hand, ich bring dich von hier fort.“ Ich streckte meine Hände aus, gab ihm mein treues Wort: „Ich will dir folgen, immerdar, egal was kommen mag, führe und begleite mich zu meinem letzten Tag.“ So riss er mich aus meinem Bett und nahm mich an der Hand, betörte mich, bat mich zum Tanz in ein fremdes Land. Eingehüllt in einen Rausch gewährt’ ich ihm die Bitte, mein Körper schmiegte sich an ihn, der Tod in unsrer Mitte. Wir tanzten in die Welt hinein, die er mir versprach, ich war entzückt, verzaubert gar bis mein Herz zerbrach. So tötete der Engel mich mit Nähe und mit Glanz, mit Freude, die ich nicht gewohnt, ich kannte nur Distanz. Das Blut, es floss aus meinem Mund, ich fühlte tiefen Schmerz und als ich schaute, sah ich ihn, den Dolchstoß durch mein Herz. Ich suchte nach der Freiheit nur, vertraute mit Bedacht dem Engel, der mir als mein Freund den Tod brachte bei Nacht. Und hier die zweite Version: Nachtengeltanz II Ich lag wach in meinem Bette, fand seit Stunden keine Ruh, meine Gedanken warn gefesselt und doch macht’ ich die Augen zu. Da erschien mir hell und klar ein Nachtengel im rot’ Gewand, er sah mich an, berührte mich, ich fühlte, dass er mich verstand. Er sprach zu mir: „Reich mir die Hand, ich bring dich von hier fort.“ Ich streckte meine Hände aus, gab ihm mein treues Wort: „Ich will dir folgen, immerdar, egal was kommen mag, führe und begleite mich zu meinem letzten Tag.“ So riss er mich aus meinem Bett und nahm mich an der Hand, betörte mich, bat mich zum Tanz in ein fremdes Land. Eingehüllt in einen Rausch gewährt’ ich ihm die Bitte, mein Körper schmiegte sich an ihn, der Tod in unsrer Mitte. Wir tanzten in die Welt hinein, die er mir versprach, ich war entzückt, verzaubert gar bis mein Herz zerbrach. So tötete der Engel mich mit Nähe und mit Glanz, mit Freude, die ich nicht gewohnt, ich kannte nur Distanz. Ich wachte auf und sah mich um erschrocken und bedacht, spüre seit dem Engeltanz, wie mein Herz erwacht. |
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15.11.2005, 14:28 | #2 |
RE: Nachtengeltanz
Hallöchen,
Ich finde den ersten Ausgang viiieeeeel besser! Das Zweite Gedicht wirkt irgendwie so *mussdiekurvenochkriegen*! Klasse Bilder! Die letzten drei Strophen sind besonders schön! (der Rest natürlich auch) |
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15.11.2005, 15:25 | #3 |
Sag ich ja, mein Gerede.
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16.11.2005, 12:18 | #4 |
Hallo Metapher,
vielen lieben Dank für dein Feedback. Freut mich, dass dir das Gedicht gefällt. Bezüglich der Frage, welche Version die bessere ist, hat mir Pianoman zuvor schon genau das Gleiche gesagt. Und auch ich persönlich mag die erste Variante bedeutend lieber. Ist also jetzt ein klarer 3:0-Sieg für die erste Version. Ich denke, damit kann ich leben... Auch dir nochmal danke, Pianoman! |
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