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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 07.06.2007, 12:44   #1
Sylence
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 23

Standard Gravierend

Gravierend

Verborgene Wunden bewahren den Schein
Unverletzlich, rein, in sich perfekt,
Fast feengleich, gibt sie vor zu sein
Längst verschieden, im Endeffekt.

Mit Funkelndem Auge dringt sie tief ein
Entschlafen: all Kummer und Gram
Erlösend, nicht nur für Fleisch und Gebein:
Die Welt so lodernd und warm

Beäugt die Schnitte: „Ich, allein?“
Treuester Begleiter: verschlackte Narben
„Ich werde mein Heiland selber sein,
Begehre Schmerz, will mich dran laben“

Keine andres Glück kann dies entfachen
Solch süße Qualen geben Halt
Und sie vermochte wieder zu lachen
Doch ihr Herz blieb eisigkalt
(Januar 2007)
Sylence ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2007, 21:24   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Zur Abwechslung mal ein gelungenes Ritzergedicht. Nur leider erntest du schon wegen der Themenwahl keinen Applaus von mir Ich kann sie einfach nicht mehr lesen.
Aber genug von mir - mehr zu deinem Gedicht. Es liest sich flüssig und wartet mit nicht ungeschickter Sprachbenutzung auf.
Das einzige, was mir negativ auffällt, sind die vielen zu Unrecht verstümmelten Wörter (bewahr’n, Funkelnd’, Aug’). Diese können ohne Problem ALLE ausgeschrieben werden. du würdest dem Gedicht damit nur Gutes tun.
Außerdem muss hier nicht zentriert werden, das Gedicht würde auch linksbündig gut lesbar sein...

Ich würde es so schreiben:


Gravierend

Verborgene Wunden bewahren den Schein.
Unverletzlich, rein, in sich perfekt,
fast feengleich, gibt sie vor zu sein.
Längst verschieden, im Endeffekt.

Mit funkelndem Auge dringt sie tief ein,
entschlafen: all Kummer und Gram.
Erlösend, nicht nur für Fleisch und Gebein:
Die Welt so lodernd und warm.

Beäugt die Schnitte: „Ich, allein?“,
treuester Begleiter: Verschlackte Narben.
„Ich werde mein Heiland selber sein,
begehre Schmerz, will mich daran laben“.

Keine anderes Glück kann dies entfachen,
solch süße Qualen geben Halt.
Und sie vermochte wieder zu lachen,
doch ihr Herz blieb eisigkalt.




Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 01:16   #3
Sylence
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 23

vielen dank für deinen kommentar

Ich muss dir wirklich recht geben, ich hätte die worte ausschreiben können.
keine ahnung warum ich das so gemacht habe.

Zum thematik kann ich nur sagen, dass ich sie sehr interessant finde darüber zu schreiben, da man sehr gut eine menge methapern, vergleiche und andere rethorischen mittel zu diesem thema finden kann.
Das Werk ist nicht autobiographisch, sodass ich am anfang unsicher war ob ich die gefühle solcher menschen nachvollziehen und gut in das gedicht stecken kann.

Liebe grüße
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Alt 08.06.2007, 12:46   #4
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Viel interressanter finde Ich ja die Thematik der Mode, die zurzeit im Ritzen steckt. Denn was daran so befreiend sein soll, außer dass man zur Gemeinschaft der "Mir-gehts-schlecht-also-probiere-Ich-das-mal" gehört, sehe Ich nicht ganz.
Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2007, 22:16   #5
Sylence
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 23

Ja, ich sehe das genauso.

Naja ich habe einige freunde die sich ritzen und bevor ich das wusste dachte ich immer, das sowas sehr selten vorkommt, aber ich denke, dass so ungefär jeder 3. teenager der selbstverstümmlung unterliegt.

Insgesamt finde ich das sehr traurig, wenn man bedenkt das anderswo kriege geführt werden, menschen unter naturkatastrophen etc. leiden müssen und mache menschen genau den schmerz brauchen um ihr eigenes leid zu vergessen.
Sylence ist offline   Mit Zitat antworten
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