Illusion

[Schwarzwald]

Wieder einmal verlor ich mich in den Schatten deiner Augen. Wie ein Bild, so sanft waren deine Züge, doch der Kern war bösartig. Unter dem Meer aus funkelnden Gestirnen flüstertest du zu mir: " Die Welt ist ein verließ, nur ich kann dich beschützen." dabei hattest du mich mit Augen, blau wie Murmeln angesehen. "Höre, nur ich allein, kann dir ein Seil sein, das dich vom Absturz bewahrt." Du legtest die Stirn in falten "Ich liebe dich..."

Ich sah dich aus Augen, schmal wie Mandeln an, sprachlos faziniert, wie ein Kind bestaunte ich dich, eträumte mir noch einmal die Worte die du soeben ausgeprochen hattest. "Ich liebe dich" ich wiederholte diese worte. Nach einer Weile, formte meine Zunge:" Ist das wahr, wirst du bei mir bleiben? Wenn der Regen fällt, kalt und einsam auf mein Fenster, auch dann?" "Ja, ich verspreche es dir."


Nun gut, einige Augenblicke später, erlosch die Kerze die du angezündet hattest, mit schöne Worten. Du hattest gelogen, bei jedem Wort. Dieses Zelt ist nun kalt und schwarz. Kein Feuer würde es jeh wärmen, nur die Asche ist noch vorhanden. Schwärzt alles ringsum, auch meine Augen, selbst die Seele. Wie die Seefahrer, hattest du dein Netz ausgeworfen, ich verhing mich darin. Aus dem Wasser hattest du mich gezogen, meine Kehle durchgeschnitten, mein Innenleben heraus geschnitten und mich zu den anderen hinzu geworfen.
Ich war doch nur einer unter vielen, deiner Fänge.

Vor geraumer Zeit wahren deine Augen blau, nun sind sie ergraut, vor entsetzen, vor der Boshaftigkeit, vor der Grässlichkeit eines Menschen. Wie Blätter im Herbst, so fiel die Wahrheit aus meinen Augen. Es war nur eine Illusion..