Ampelmann

[Jeanny]

Abend senkt sich leise nieder.
Lampen spenden einsam Licht.
All das Leben kommt zur Ruh - deckt ganz leicht die Äuglein zu.

Geister flüstern im Gebälk.
Einsam steht der Ampelmann in der Ampel immerfort.
Sehnt sich nach nen ruhigen Ort.
Sehnt sich mal nach andren Farben.
Nicht mehr grün und nicht mehr rot.
Violett möcht er mal haben.
Und so sehnt er immerfort.

Langsam stülpt sich schwarz herüber über jedes grün und weiß.
Doch die Nacht nicht Nacht genug ist,daß es für die Ampel reicht.
Und so steht er in der Lampe.
Wartet auf den nächsten Tripp.
Von der roten Phase hin zur grünen und auch wieder zurück.

Und er sehnt sich nach mehr Leben...
Leben und auch Abenteuer!
Doch nur Autos fahrn vorüber,Leute singen lachend Lieder.
Alle, alle geh`n sie fort.
Immer an nen andren Ort.

Nur er bleibt in seinen Farben.
Mal ganz starr - und mal im Schritt.
Will das alles garnicht haben
Und hüpft doch mit der Ampel mit.

Heut hab ich an dich gedacht, lieber, guter Ampelmann.
Hab dich lange angelacht ,weil ich dich verstehen kann.

Abend senkt sich leise nieder.
Deckt die müden Glieder zu.
Irgendwann kommt das Vergessen...
Und dann schläfst und träumst auch du...