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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.02.2019, 10:10   #1
Christian
 
Dabei seit: 02/2019
Alter: 44
Beiträge: 4

Standard Drei Worte

Ein kühler Raum, gedämpftes Licht.
Im Fenster, die Nacht, sie nimmt mir die Sicht.
Die Tür ist verschlossen, ich kann nicht raus.
Auf Ewig gefangen im eigenen Haus.
Ich hab einen Stift und ein Blatt Papier.
Die Chance auf nen Brief, schreib ich ihr oder dir?
Höre ne Stimme, ganz leise und zart
"lausche deim Herz, was es dir offenbart"
Drei Worte geschrieben, mit zittriger Hand.
Erhebe den Kopf zur kahlen Wand.
Ich gehe zum Fenster und sehe mich.
Ein Spiegel der Freiheit und ein Lächeln für dich.

Drei Worte geschrieben, Tränen geweint.
Vom Glücke geschmiedet, Unendlichkeit.
Ich stehe am Fenster, noch immer ganz stumm. Gedanken bei dir,* Elysium.
Schließe die Augen, um der Nacht zu entfliehn.
Verschwommene Schatten, allmählich verziehn.
Aus Dunkel wird Hell, aus Schwarz wird Licht.
Das eiserne Schloß der Türe zerbricht.
Ein warmer Hauch, streift nackte Haut
Das Eis in toten Adern taut.
Zum Leben geboren, dem Tode geweiht.
Bin Dir verfallen, Unsterblichkeit.

Der Himmel so greifbar, das Höllentor auf
Die Stimme im Kopf ruft.."lauf Junge lauf!"
Stehe am Fenster meine Gedanken so klar.
Nichts wird sein, wie es gestern noch war.
Ich hör auf die Stimme und eile hinfort.
Es wartet auf mich ein magischer Ort.
Mein Weg quert Wälder, Wüsten und Meer.
Wünscht, ich könnt fliegen, die Beine so schwer.
Bin bald angekommen im endlosen Reich.
Spür schon deinen Atem so sinnlich und weich.
Ob Engels Sünde oder Heiligen Schein,
mein Ziel ist die Freiheit, grenzenlos sein.

Des letzten Berges, Gipfel erreicht,
Mit letzter Kraft und doch so leicht.
Voraus die Schlucht, ein grundloser Ort.
Die Kraniche kreisen, bald sind sie fort.
Ich blicke zurück, entsinne mich wage.
Habe gelitten, all dieser Tage.
Gedankenverloren, verschwindend ins Nichts.
Mein einzig Leben, ein Schatten des Lichts.
Beinah an eigener Kälte erfroren.
Heut und Jetzt werden Träume geboren.
Dem Abgrund nahe, ich blicke hinunter,
so wenn ich nicht fliegen darf, gehe ich unter.

Ein Sturz von der Klippe, freier Fall.
Schallende Stille, von Überall.
Die Ohnmacht besiegt mich, ich schwebe dahin
Zweifel bekriegt sich mit all meinen Sinn.
Die Uhren stehen still, im Nirgendwo
Ich hör eine Stimme, von irgendwo.
Sie klingt so lieblich, mild und rein.
"So komm endlich zu mir, nun soll es sein"
Den Augenblick wollend, in endloser Zeit.
Der Sünde verfallend, zu Allem bereit.
Ein glühendes Feuer, welch Abendrot.
Von dir geblendet, Traum oder Tod?

Nun bin ich bei dir, zusammen, vereint.
Die Trauer vorüber, genug geweint.
Gefangene Seelen voll Kummer und Schmerz.
Die Freiheit des Geistes, geleitet vom Herz.
Mein Verlangen nach Dir ist abgöttisch groß.
Möchte liebkosen, dein Körper, dein Schoß.
Den Brief in der Hand, kann ihn dir nicht geben.
Er würde dich fesseln und du sollst doch Leben.
Was bleibt, ist der Traum vom ewigen Glück.
Mag nicht mehr weiter und auch nicht zurück.
Das Leben beginnt für jene die sehn.
Für jene die blind, die Liebe verstehn.

Christian Bagull
Christian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 12:02   #2
weiblich Veilchen
 
Benutzerbild von Veilchen
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Mittelerde
Alter: 40
Beiträge: 103

Hallo lieber Christian und willkommen im Forum!

Dein Gedicht ist sehr nach meinem Geschmack. Die Kommafehler (da sind viel zu viele Kommas) stören etwas und die Metrik ist verbesserungswürdig, aber Deine Sprache ist leidenschaftlich, bildhaft und lebendig und zeugt von Talent.
Sehr gelungen finde ich die Doppeldeutigkeit in der Zeile "Er würde dich fesseln und du sollst doch Leben." Bin schon gespannt auf Weiteres!

VLG, Veilchen
Veilchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 12:23   #3
Christian
 
Dabei seit: 02/2019
Alter: 44
Beiträge: 4

Hallo Veilchen,
Vielen Dank für's Lesen und auch Danke für Kritik und Lob. Stimmt, es sind echt viele Kommas. Von Metrik habe ich sehr wenig Ahnung. ☺️ Werde mich aber beim weiteren Schreiben an deine Worte erinnern.
LG Christian
Christian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 12:40   #4
weiblich AlteLyrikerin
 
Benutzerbild von AlteLyrikerin
 
Dabei seit: 11/2018
Ort: Burglengenfeld
Alter: 73
Beiträge: 1.706

Hallo Christian,

auch ich finde in Deinen Versen viele Gedanken, Bilder, die den inneren Zustand des lyrischen Ichs beschreiben, sehr ansprechend. Mit der folgenden Anmerkung möchte ich nicht in den Bereich des Mäkelns oder Besserwissens abgleiten, sondern meinen Eindruck ehrlich zurückmelden. Das Gedicht ist sehr lang. Ein derart langer Text muss den Leser fesseln, damit er überhaupt bereit ist bis zum Ende zu lesen. Das ist Dir zum Teil auch gelungen; ich habs bis zum Ende gelesen, was mir wirklich nicht bei jedem langen Gedicht in poetry gelingt. Aber eine Kürzung und Herausarbeitung der Schlüsselgedanken würde dem Text dennoch guttun.

Dennoch gerne gelesen, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 13:09   #5
Christian
 
Dabei seit: 02/2019
Alter: 44
Beiträge: 4

Hallo alte Lyrikerin,
es freut mich, dass du mein Gedicht gelesen hast.
Sehr lang ist es. Ich kam einfach nicht auf den Punkt. Auch wusste ich bis zum Schluss nicht, wie die Geschichte ausgeht. Gedacht ist das Gedicht als mündlicher Vortrag. Wenn ich es aus anderer Sicht betrachte, hätte ich es vielleicht auch nicht bis zum Ende gelesen. Beim Zuhören ist es evtl. erträglicher. Vielen lieben Dank für deine aufrichtigen Anmerkungen ☺️
LG Christian
Christian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 13:16   #6
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

hallo Christian -

willkommen.

ST1 zeigt mir das bild einer politischen gefangenen im lande des MBS. also ein armes wesen das einsam in seiner zelle sitzt. von folterung zu vergewaltigung und wieder folterung.

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 13:29   #7
Christian
 
Dabei seit: 02/2019
Alter: 44
Beiträge: 4

Hallo Ralf,
ja genau☺️ Vielleicht ein konfliktgeplagter, in sich einsam fühlender Ehemensch auf der Suche nach etwas Freiheit.
LG Christian
Christian ist offline   Mit Zitat antworten
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