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Alt 29.08.2012, 09:57   #1
Thing
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Beiträge: 34.998

Standard Die Kämpferin

Die Jungfrau von Reims nach Rouen:



Die Kathedrale, wie Gipfel
so hoch und charmant
überragt alle Wipfel
die Baum je gekannt

Die Jungfrau Pucelle
in Rüstung stark
trägt eine Welle
wie heute die NARC.

Sie trägt ihr Schwert
für den wahren Herrn
nur er ist es wert
den Feinden zu wehrn.

Sie kämpfte für ihn
auch gegen Burgund
die Jungfrau erschien
der Feind wurde wund

Sie hielt
die Standarte
an seiner Seite
und war auf der Warte
die Kampfbereite

Ihr verdankte Dauphin
den Thron
doch zum englischen fin
ward ihr der Lohn


Die Jungfrau die Reine
wurde verbrannt
litt Scheiterhaufs Peine
vom Hofe verbannt

Der Kathedrale Glocken
in Rouen
klangen charmant
als der Jungfrau Locken
im Feuer verbrannt
wie Himmels Lohn




29.8.12
(c)
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Alt 29.08.2012, 16:26   #2
männlich Desperado
 
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Beiträge: 1.747

Bevor Deine "Visions Of Johanna" lautlos in der Versenkung verschwinden, möchte ich Dir gern einen kleinen Auszug aus meinem "Federhut" reinstellen, die Handlung drehte sich eigentlich um den amerikanisch-mexikanischen Krieg, als mir beim Schreiben plötzlich die Jeanne d'Arc dazwischengeriet, keine Ahnung wieso und woher...

Die Nacht ist hereingebrochen.

Oben auf dem Kamm des Hügels reitet das ungezählte Heer der Guten durch die Nacht, eine Jungfrau in silberner Rüstung allen voran, ein rotes Kreuz auf dem fliegenden Banner, mit siegesgewiss gewölbtem Busen und wilder Entschlossenheit im jungenhaften Gesicht.

Das süße Mondlicht bricht sich in den Spitzen ihrer Lanzen und gießt die Schar der Dahinziehenden in mildes Blau, sie sind müde und erschöpft, mit hängenden Köpfen mühen sie sich aufrecht im Sattel zu halten, doch ein Blick auf die Jungfer genügt, um sie mit neuem Mut und letzter Kraft zu füllen, sie reißen ihre Häupter hoch und strecken ihre schmerzenden Rücken durch. Selbst ihre schleppend trabenden Pferde beginnen zu tänzeln, als hätte man sie grade eben aus ihren Stallungen geholt.

Einer silbernen Wolke gleich bedeckt die Staubfahne das Gesicht des bleichen Mondes, die der Tross hinter sich herzieht wie eine wallende Fahne, scharf zeichnen sich die Konturen der Reiter ab vor dem sternenlosen Nachthimmel, der schweigend die unwirkliche Kolonne betrachtet. In welche Schlacht auch immer die Todgeweihten ziehen und ob sie siegen mögen oder fallen, sie werden durch Blut waten.

Rundum ist Geschützdonner und Büchsenknallen zu hören, dicke Rauchfahnen ziehen über den gleichgültigen Himmel, Trompetensignale und vereinzelte Schüsse zerreißen die Stille der kalten Nacht.


Und so kam die Jungfrau in die Wüste Arizonas...
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2012, 16:44   #3
Thing
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Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Desperado Beitrag anzeigen
Bevor Deine "Visions Of Johanna" lautlos in der Versenkung verschwinden, möchte ich Dir gern einen kleinen Auszug aus meinem "Federhut" reinstellen, die Handlung drehte sich eigentlich um den amerikanisch-mexikanischen Krieg, als mir beim Schreiben plötzlich die Jeanne d'Arc dazwischengeriet, keine Ahnung wieso und woher...

Die Nacht ist hereingebrochen.

Oben auf dem Kamm des Hügels reitet das ungezählte Heer der Guten durch die Nacht, eine Jungfrau in silberner Rüstung allen voran, ein rotes Kreuz auf dem fliegenden Banner, mit siegesgewiss gewölbtem Busen und wilder Entschlossenheit im jungenhaften Gesicht.

Das süße Mondlicht bricht sich in den Spitzen ihrer Lanzen und gießt die Schar der Dahinziehenden in mildes Blau, sie sind müde und erschöpft, mit hängenden Köpfen mühen sie sich aufrecht im Sattel zu halten, doch ein Blick auf die Jungfer genügt, um sie mit neuem Mut und letzter Kraft zu füllen, sie reißen ihre Häupter hoch und strecken ihre schmerzenden Rücken durch. Selbst ihre schleppend trabenden Pferde beginnen zu tänzeln, als hätte man sie grade eben aus ihren Stallungen geholt.

Einer silbernen Wolke gleich bedeckt die Staubfahne das Gesicht des bleichen Mondes, die der Tross hinter sich herzieht wie eine wallende Fahne, scharf zeichnen sich die Konturen der Reiter ab vor dem sternenlosen Nachthimmel, der schweigend die unwirkliche Kolonne betrachtet. In welche Schlacht auch immer die Todgeweihten ziehen und ob sie siegen mögen oder fallen, sie werden durch Blut waten.

Rundum ist Geschützdonner und Büchsenknallen zu hören, dicke Rauchfahnen ziehen über den gleichgültigen Himmel, Trompetensignale und vereinzelte Schüsse zerreißen die Stille der kalten Nacht.


Und so kam die Jungfrau in die Wüste Arizonas...
Das Desperado, ist ein s e h r gelungener Text!
Ich wußte zwar nicht, daß in d i e s em Krieg silberne Rüstungen angelegt wurden (Jeanne d'Arc trug kein Silber, war zu teuer und wahrscheinlich auch zu schwer),
aber das verhältnismäßig unkriegerische an diesem Nachttext gefällt mir.
Die Ruhe vor der Schlacht.

Mein Text sollte ursprünglich eine kleine Travestie (wie bekannt) sein, hat sich dann jedoch verselbständigt. Ich wollte zuerst den Bezug zum Tod nicht herstellen, dann dachte ich: Warum nicht?


Lediglich ein s e h r schlichtes "charmant" (= reizend, allerliebst, ) hatte mich in Bezug auf Gipfel und Kathedralen ein wenig in den Harnisch gebracht.


Vorerst Dank und
Gruß
von
Thing
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