Jung sein

[Pierre Besuchow]

So sitzen wir
Jeder für sich
Verloren im Nichts

Tun unser Bestes
Uns das bloß nicht einzugestehen
Uns nicht selber im Spiegel zu sehen

Zu traurig ist es
Für Niemanden zu ertragen
Wenn Minuten, Tage, Wochen jagen

Einsamkeit in Massen
Erlösung auf Raten
Ideale von Heute schon Gestern verraten

Die Erde bebt
Fluten spülen ganze Länder hinfort
In den Nachrichten Krise, Tyrannen, Mord

Im Innern gebrochen
Eine Seele will schreien
Ein Gedanke sich vom Körper befreien

Türen verschlossen
Die Hilfe brauchen bekommen sie nicht
Schatten erheben sich, verschlucken das Licht

Der Penner vorm Bahnhof
Er ist’s nun der der lacht
Was er immer wusste, habt ihr nie gedacht

Zukunft wolltet ihr
Habt ihr denn nicht gewusst
Zukunft gibt’s nicht mehr, nur noch Frust

Danke sollen wir sagen
Habt uns in die Welt gesetzt, erzogen
Doch um einen Planeten zum Leben betrogen

Die Verlorenen
Eure Kinder so nennen sie sich nun
Denn für uns ist es zu spät, weil ihrs nicht tatet, können wir’s nicht mehr tun