einsamer baum

[Epilog]

einsamer baum

vom hügel überragt den den raum
mit segnend ausgespannten zweigen
erstarrt in allwissendem schweigen
ehrerbietig hoch: ein baum

enthoben des verzagten zugs
der buschgehölze an den hängen
die ängstlich aneinander drängen
längst er ihrem stand entwuchs

so glatt und hart erglänzt sein holz
zur höchsten ausformung vereinsamt
und länger nicht vom wald vereinnahmt
wurde unnahbar sein stolz

doch der von oben alles sieht
kann keine änderung bewegen
nur ab und an die äste regen
und erwarten, was geschieht

da schwoll sein blätterdach so dicht
dass tropfen es nicht mehr durchdrangen
und lauten es, hindurchzulangen
schwierig war, wie auch dem licht

und mit der zeit es dazu kam
dass unter ihm sein kalter schatten
den trieben blühen und begatten
ausschlug und die nahrung nahm

bis einst mit leichenfingern klagt
dass man sie ihrer tat entlohne
der schöpfung unerlaubte krone
die den himmel überragt