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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.08.2016, 00:01   #1
männlich Nicholas Urfe
 
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Dabei seit: 08/2016
Beiträge: 14

Standard Plastik

Ich wünschte,
mein Blut wäre
durchzogen von Plastik,
wie die Ozeane,
und ich könnte
die Künstlichkeit des
Lebens mit jedem
Pulsschlag spüren.

Mein Atem würde stocken
und ich spürte das
Sterben der Korallen
in meiner Lunge,
mit einem Herz von
Chanel, das in den
Wellen so selig flattert.

Und ich wüsste,
meine Heimat ist hier,
denn ich bin eine Insel,
so groß, wie die Weltströme
tragen. Kein anderer Mensch
hätte Zutritt zu diesem
heiligen Boden.
Nicholas Urfe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 07:13   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.703

Das ist schön beschrieben, gefällt mir sehr!
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 13:40   #3
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hallo, Nicholas Urfe

Leider tut Plastik in den Meeren absolut nichts Gutes.
Eines Tages wird es an Land kriechen und uns erwürgen.

Diese Inseln sind alle schon von Größen der Filmindustrie aufgekauft.
Auch sie lassen niemanden an ihren Strand; strikt verboten.


Good Luck und
Freundlichen Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 19:01   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.703

Jetzt klingelt was - du bist der neue User mit der langen Vorstellung.

Hast nicht zuviel versprochen
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2016, 20:19   #5
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Hallo Nicholas,


Du hast einen interessanten Text eingestellt. Ich empfinde ihn als bildhaft, schlüsselreich und leidenschaftlich.

Die Bilder führen mich in verschiedene Lebensbereiche: das Netzwerk des Selbst, das Netzwerk des Außen und die Verknüpfung beider Bereiche mit dem unbedingten Anerkennen der Zugehörigkeit beider Bereiche zueinander. Und zwar im Guten und im Schlechten. Die Schlüssel zeigen die Räume, in denen sich die Zugehörigkeit scheinbar künstlicher Produkte mit Naturprodukten abspielt. Beobachten - Verstehen - Erkennen - sich darein ergeben. Und sich trotz alle dem oder gerade deshalb in der Welt eine eigene Welt erschaffen. Das klingt nach Liebe ... zum Leben.
Das ist der Teil, den ich als leidenschaftlich bezeichnen würde. Ebenso, wie das Mitempfinden der sterbenden Natur, als ein Teil von ihr und das Aushalten wollen, bekennend an ihrer Seite.


Klar, es ist wahrscheinlich, dass ich komplett daneben liege, mit meinen Gedanken dazu. Aber Dein Text hat er mich genau dorthin geführt.

Liebe Grüße

Zaubersee
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 12:32   #6
männlich Nicholas Urfe
 
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Dabei seit: 08/2016
Beiträge: 14

@Thing:
Mir ist natürlich bewusst, dass Plastik in den Weltmeeren ein ernstzunehmendes Umweltproblem darstellt. Und die sogenannten "Plastikinseln", die sich da bilden, sind auch gar nicht betretbar, weil sie erst ab einer gewissen Tiefe unter Wasser beginnen und sich mehr durch eine erhöhte Dichte von Plastikteilchen pro Kubikmeter Wasser auszeichnen.
Mein Ansatz an dieser Stelle ist natürlich ein ganz anderer. Ich kann Poesie nicht ausstehen, die moralisierend einen Finger hebt und ganz besonders kritisch sein will. Mehr noch, ich glaube, dazu ist Poesie gänzlich ungeeignet, denn sie agiert allein auf einer emotionalen Ebene und würde in solchen Kontexten nichts anderes als Propaganda für eine politische oder aktivistische Linie darstellen. Die Kritik überlasse ich den Journalisten, Berichterstattern und Reportern, denn das ist ihr Job.
Worum es mir geht, ist folgendes: Ich glaube, dass das menschliche Leben durch und durch künstlich ist und dementsprechend nichts natürliches an sich hat, zumindest in allen wesentlichen Bereichen. Das bedeutet, dass alles, von dem wir sagen würden, dass es uns ausmacht, immer etwas gedanklich konstruiertes ist und selbst unsere Naturvorliebe bezieht sich weitestgehend auf eine domestizierte Natur, von der wir uns romantische Vorstellungen machen. Aber diese Künstlichkeit ist nicht so offensichtlich, gerade wenn man am Waldrand lebt oder gerne Ausflüge in die Berge macht. Das von mir beschworene Plastik im Blut soll bildhaft die Künstlichkeit des eigenen Lebens und all der Vorstellungen, die es begleiten, immer wieder ins Bewusstsein bringen, um einer Selbsttäuschung zu entgehen.

@Zaubersee:
Ich glaube, dass du einige von mir genannte Gedanken paraphrasiert wiedergegeben hast. Dass sich darin noch mehr äußert, wie zum Beispiel die von dir genannte "Liebe zum Leben", finde ich aufschlussreich und für mein eigenes Verständnis des Textes bereichernd. Es ist immer schön oder zumindest interessant, wenn Texte ein Eigenleben entwickeln, sodass man als Autor wieder als Leser an den Text herantreten kann, um neue Facetten darin zu erkennen. Vielen Dank für deinen Beitrag.
Nicholas Urfe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 13:14   #7
weiblich DieSilbermöwe
 
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Alter: 60
Beiträge: 6.703

Nett, dass du meine Beiträge komplett überlesen hast
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 13:19   #8
männlich Nicholas Urfe
 
Benutzerbild von Nicholas Urfe
 
Dabei seit: 08/2016
Beiträge: 14

Aber nicht doch, werte Silbermöwe! Ich danke dir natürlich für deinen Lob und freue mich, dass dir mein Gedicht gefallen hat. Du hast nur keinen konkreten inhaltlichen Punkt angesprochen, und darauf wollte ich mich fokussieren. Tut mir leid, ich hätte nicht gedacht, dass es blöd ankommt. In Zukunft nehme ich auf alle Beiträge, auch auf die kleinen, Rücksicht. :-)
Nicholas Urfe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 13:27   #9
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 60
Beiträge: 6.703

Hi Nicholas,

ich sag mal so: Durch meinem kleinen Anfangsbeitrag sind andere User vielleicht aufmerksamer auf dein Gedicht geworden.

Ich habe wenig Zeit für lange Beiträge und auch die Geduld nur selten. Deswegen bringe ich einfach manchmal nur etwas auf den Punkt, nämlich mein Gefühl zum Gedicht.

Deine Antwort hat mich gefreut.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 17:13   #10
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Nicholas Urfe Beitrag anzeigen
Worum es mir geht, ist folgendes: Ich glaube, dass das menschliche Leben durch und durch künstlich ist und dementsprechend nichts natürliches an sich hat, zumindest in allen wesentlichen Bereichen. .
obald das erste künstliche ZNS existiert, stimme ich Dir zu.

LG
Thing

PS Deine Ausführungen sind für mich hohl.
Darin hast Du mit vielen Worten so gut wie gar nichts gesagt. Mir bleibt nur noch Staunen.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2016, 18:00   #11
männlich Nicholas Urfe
 
Benutzerbild von Nicholas Urfe
 
Dabei seit: 08/2016
Beiträge: 14

@DieSilbermöwe:
Ich kenne das Problem mit der Zeit und bin natürlich auch für die kleinen Beiträge dankbar.

@Thing:
Ich finde es schade, dass du meine Ausführungen als "hohl" bezeichnest. Hättest du sie als "falsch" bezeichnet, hätte ich ja noch irgendwie darauf eingehen können, aber so fällt es mir schwer, da ich nicht weiß, wo ich ansetzen soll. Vielleicht können wir in ein Gespräch darüber kommen, wenn du mir etwas konkreter sagst, was dir darin so unsinnig erscheint, und warum gerade die Replizierbarkeit eines Gehirns so wichtig für meine These sein soll.

Besten Gruß
Nicholas Urfe
Nicholas Urfe ist offline   Mit Zitat antworten
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