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Alt 05.04.2017, 09:55   #1
männlich Landstreicher
 
Dabei seit: 08/2016
Ort: Strasse
Beiträge: 60

Standard Die Geburt des Lichtes

Hallo, hier ein paar Zeilen von unterwegs, im Spielcasino schnell eingetippt.
Also bitte um Entsachuldung für manche Fehler.
Hier ein paar Worte zum Sonnenaufgang am Montag früh dieser Woche, irgendwo am Rand der Pfalz oberhalb der Rheinebene.




Der Himmelsdiamant aus Mond, Beteigeuze, Sirius und Prokyon
ist schon lange hinter den Hügelwogen der Pfälzer Nacht abgetaucht
und nun nähert sich auch der helle Jupiter
der heftig verwellten Waldsilhouette
am westlichen Horizont.

Der östliche Horizont leuchtet bereits deutlich blauviolett
und dort in der Helle
erscheinen erste Gelb- und Rottöne.

Immer mehr Vögel
beginnen in der Ferne zaghaft zu singen
und zu pfeiffen.

Im Lotussitz auf einem dünnen Kissen,
darunter trockene und sandig- staubige
Pfälzer Erde, die
mit dürrem, weichem Eichen-
und Maronilaub des letzten Sommers
raschelig zugedeckt ist.

Unter mir in der Feuergrube und bis auf Augenhöhe emporzüngelnd
tanzen eine Reihe
intensiv gelborange leuchtender
bis armlanger Flammen
die zwischen drei parallel gelegten
Hartholzstämmen emporzüngeln
und starke, flächige Heizkraft
bis in mehrere Meter Entfernung strahlen.

Darunter der in Wellen atmende und flimmernde
Gluthaufen
einer ganzen Nacht.

Knistern, Zischen,
Knacken, Pfeiffen,
Knallen, Klingen
und Flammenschnaufen
mischen sich mit
bunten Vogelliedern
und den ersten Morgenfahrzeugen im Tal unterhalb.

Die Luft ist durch eine knapp südöstlich festgeströmte Gewitterfront
leicht feucht und instabil
trotz anhaltend leichtem Nordwestwind.

Als grüne, gelbe und weiße Sterne
flimmern die Menschenlichter
gegenüber am Berg,

Schnell verschwinden die Sterne
im zunehmenden Blauleuchten.

Ganz in der Nähe werden wunderbare Morgengesänge
an die Sterne und den sich ankündigen Sonn gesungen.

Leicht kühl weht es von Nordwest
das Tal aus den Bergen hinab,
sehr warm strahlt gleichzeitig das Feuer
im Richtung der trockenen Hütte
wo der Schlaf endlich Einzug gehalten hat.

Wuchtig und Kraftvoll
krönen die rasant sich entfaltenden
Blüten und Blättermassen
das filigrane Astgeäder über mir.

Erste intensich würzig- süß duftende
Blütenduftfahnen wehen heran,
vermischt mit dem Aroma
von Frühlingstrockenheit und
leicht angefeuchteter Gewitterluft in der Nähe.

Als der erste zarte Schimmer
derGründämmerung floureszierend und zaubernd
über den Himmel huscht,
zeichnen sich darin die Umrisse
einer kleinen Gruppe von Höhenquellwolken ab.

Langsam wandert die Grünleuchtzone nach Westen
während aus Osten ein intensives Blaugelbleuchten beginnt,
angereichert mit Rottönungen.

Durchgehend wogt nun der dutzendstimmige Vogelchoral
durch die Weinberggärten,
wechselt ständig in Färbung und Intensität
wie das magische Leuchtspeil des Weltalls
zur Lichtgeburt.

Immer intensiver leuchtet nun hellblaugelb
im Osten
während im Westen Jupiter noch einen fingerbreit
über dem höchten Hügelrücken steht.

Im Zenith
wogt und flimmert nun unbeschreiblich schönes
Grünblauviolett
mit einem edelsteinfarbigen weichen Netz
in unendlich feinen Gelb- und Rottönen unterwoben,
nach Westen.

Wie Dampfeister aus der Nacht
ziehen kleine, unten dunkelgraue und flache,
oben munter emporsprudelnde Höhenquellwolken
Richtung Aurora.

Jupiter berührt fast
die Spitzen der Kiefern
auf dem Hügel im Westen.

In der Höhe verwandelt der Nordwest
die Silhouetten der Fichten
in wild rudernde Geistersilhouetten
und eine Welle von starkem Aquamarinleuchten nähert sichg aus Osten.

Im Windschatten der Südseite
tanzen dazu munter und blaugelbgrün
die Hartholzflammen auf ihrem Frühstück.

Wie Rauchgeister
schweben die intensiv weißleuchtenden Mirabellen
und Kirschblütenbäume
aus der Dämmerung der erwachenden Landschaft,
losgelöst vom Rest der Welt
als Blütenwolken im Zwielicht.

Zwischen der Grünleuchtzone im Westen
und dem orangenen Licht im Osten
zieht eine kleine Gruppe von unten rötlich
und oben violettgrau leuchtenden,
wassersatten und munter quellenden Höhenwolken
im Luftraum über dem Rheintal Richtung Süden.

Sanfte Nordwestböen lassen das fast kniehohe,
hellgrüne und satte Frühaprilgras
mit knospender Kraft
schaukeln und winken
in seiner unergründlichen,
ewig wandelnden Grasgeometrie in Grün,
Silbergrün, Hellgelb, Gelbbraun und Schwarz.

Ein Stüchchen tiefer im rotviolett leuchtenden Brombeergerank
rudert träge ein massiv mit
rosarot strahlenden, fetten Blütenmassen beflügelter
Fruchtbaum im leichten Wind,
mit der Wucht eines ausbrechenden Geysirs.

Erste übermütige Morgenvögel jagen als wilde Umrisse
in geschlossener Formation oder allein
knapp über mir durch die duftende Blütenluft
und im Osten erstrahlt in Glutorange
eine langgezogene Quellwolkenbank
am Rande der dort liegenden Gewitterluft.

Erste Insekten fliegen vorbei-
Juwelen die die Luft beleben-
und die alte Stadt unten im Tal
leuchtet
wie ein unergründlich filigraner,
von zahlreichen bunten Sternen
durchsetzter Edelstein.

Warm und trocken ist der Stein
auf dem ich oberhalb des Weinbergs sitze,
auf trockenem, sauberem Heu des letzten Herbstes,
umgeben von im Wind sachte klingenden Junggras.

Mächtig ausgreifend ragen
die gefiederten Blätter des Reinfarns
über der Stadtsilhouette in das Morgenleuchten.

Wie ein orange leuchtender Komet
fräst sich
ein winziger Flugpfeil
oberhalb des Morgenleuchtens aus Südosten heran.

Die Höhenquellwolken verwandeln sich
nun gänzlich in rötliches Oangeviolettglühen,
weitere Schäfchenwolkenfelder im Westen
erglimmen ebenfalls inm zartem
blauorangeviolettfarben.

Dichter Dunst, Stab und Blütenpollen
liegt auf der Rheinebene,
bunt strahlen daraus wenige Morgenlichter auf.

Kaum bemerkt zeichnet sich
im orange glühenden Bodendunst
die gewaltige Scheibe des Sonns ab
während sich hinter den Quellwolken
langgezogene Wolkenschatten und Sonnenstrahlen bilden
die über mich bis weit in den Westen reichen.

Nun verstimmen aus Begeisterung
angesichts des mächtigen, ewigjungen Sonns
die meisten Vögel in stummer Andacht,
bewundern mit mir in sing- und sprachlosem Staunen
den Zauber der Geburt des Feuers und der Wärme,
des ersten Tages.

Gleich einem gigantischen Glutdom in Rot
wächst rasend schnell
der Sonn aus der Dunstschicht,
wie ein umgedrehter Halbmond mit angewölktem Rand.

Riesig und noch heller
als alle Lichter der Stadt
überstrahlt der Glutdom
nun den Rest der Welt
und löst sich von der letzten Wolkenbank
um nun vollendet, Rund und Glühend
eine Kaskade von Lichtzauber aussendet.

Einige dunkle Punkte sind rechts am Sonn erkennbar,
schon beginnt die Weißorangeglut
an seiner Oberseite als sich
sein magisches, elektrisches Feuer entwindet.

Dunkelorange unter und Weißorange oben
beginnt die Luft um den Sonn
in wilden Wellen- und Strahlenmustern zu tanzen-
Lichtpunkte und erste orangene Strahlenbündel
züngeln in alle Richtungen.

Angesichts dieser Pracht
verwandelt sich der Rest der Welt
in eine fahlgraue Suppe
aus der einzig der Sonn
strahlend hell und lebensfreundlich scheint.

Plötzlich beginnt die erhellte Landschaft um den Sonn
sich in unwirklich floureszierende Farben zu wandeln-
weich wie Lava und durchsetzt
von Strahlen und Wellen in allen Regenbogenfarben.

Die Welt in diesem Moment
ist formbar wie warmes Wachs-
das einzig Feste ist ihr Zentrum-
der ewig junge, ewig helle,
erleuchtende und geliebte Sonn
der sich nun anschickt,
eine Kaskade aus Morgenlichtstrahlen
üpber die Welt zu ergießen
welche jedem Lebewesen das diese himmlische Erleuctung erleben darf
einen Moment des losgelösten Glücks des Lichtes schenkt.

Warm liebkost der Sonn ganz nah nun
vorsichtig meine dunkle Haut,
elektrisch und bunt läd seine Wärme mich auf.








Liebe Grüsse
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