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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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04.05.2010, 08:21 | #1 |
Etymogeleien
Herr Dr. Schlurch
Herr Dr. Schlurch war Pädagoge, doch außerdem Etymologe. Kaum dass ein Wort dem Mund entfuhr, war er dem Ursprung auf der Spur so lange, bis er – Heureka! – besagten Wortes Wurzel sah. Einst nahm der Lehrer Dr. Schlurch Präfixe mit den Schülern durch. „Tritt vor ein Wort die Silbe in, so wird dadurch verneint der Sinn“, sprach er, was für die Schülerschar wie man versteht, recht öde war. „Verneint man“, fuhr er fort, „direkt“, entsteht das Wörtchen indirekt…., inkonsequent, intolerant – wem ist ein Beispiel noch bekannt?“ „Herr Lehrer! Ich hab eins entdeckt“, rief ein Schüler, „ein Insekt: Setzt man vor Sekt das Wörtchen in, verneint der Sekt total den Sinn.“ Vor Lachen brüllt die Schülerschar. Doch Dr. Schlurch sprach: „Stimmt sogar! Und wie erklärt das Wort sich wohl? Was ist denn Sekt? Nun, Alkohol. Und den benutzt zum Präparieren seit jeher man von kleinen Tieren. Ein Tierchen so in Sekt gesteckt, nennt man ganz logisch ein Insekt.“ Man sieht, der Mann vom Schulressort, Herr Dr. Schlurch, besaß Humor. Und seine Deutung, ziemlich frei, nennt man drum Etymogelei. Morgenstund hat Gold im Mund Es lebte einst der Narr Schlawinius am Hof des alten Kaisers Trinius, gegen seinen Willen zwar. Doch muss man zum Verständnis wissen, dass er auch hinter den Kulissen Berater seines Kaisers war. Nun hegte Trinius das Begehren, des Volkes Arbeitslust zu mehren, um seinen Umsatz zu erhöhn. War’s ihm doch längst ein Dorn im Auge, dass mancher nur zur Faulheit tauge, anstatt beizeiten aufzustehn. Er selbst war zwar kein Frühaufsteher, jedoch ein echter Pharisäer. Drum spannte er Schlawinius ein, das Lob der Morgenstund zu singen, und einen Slogan ihm zu bringen – doch kurz und bündig müsst er sein. Schlawinus knirschte mit den Zähnen… Da fing der Herrscher an zu gähnen, und schau, bei dieser Gähnerei, da legt der Kaiser seine neuen, natürlich nicht naturgetreuen, doch blitzend goldnen Zähne frei. Schlawinius sah das Gold im Munde und dachte an die Morgenstunde.. Dann rief er: „Herr, aus gutem Grund erstrahlt in Eurem Zahnersatz der Slogan für’n Zitatenschatz: Morgenstund hat Gold im Mund!“ Warum man dicke Bücher Schinken nennt Ein Metzger namens Jan van Brinken, berühmt für seine feinen Schinken, schwang das Hackebeil in Iserlohn nach der Familie Tradition. Doch seine Liebe, sein Gunst, schenkte er der holden Kunst. Denn was bei Jan van Brinken zählte, das waren Bücher und Gemälde. In seinem Laden gab’s zur Linken feine Würste, Fleisch und Schinken. Zur Rechten aber pries Herr Jan die schönen Künste preiswert an. Nun hatte Jan van Brinken aber zwei Söhne, und die stach der Haber. Sie nahmen eines Tags behände von Goethes Werk zwei dicke Bände und schlugen die zwei Bücher fein in alte Lederhäute ein. Dann hingen sie – es war ein Jammer – die Bücher in die Räucherkammer. Kaum glaublich ist es, aber wahr, was drauf geschah: Der Antiquar und Kunstliebhaber Jan van Brinken verkaufte Goethes Werk als – Schinken. Und seither nennt, nach Jan van Brinken, der Volksmund dicke Bücher Schinken. LG Fridolin |
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11.05.2010, 10:46 | #2 |
Hallo,
man kann ja nicht erwarten, dass jeder Beitrag kommentiert wird, aber dass Kommentare wie der von Ilka-Maria zu meinen Etymogeleien wieder verschwinden, wundert mich schon ein wenig. Zumal ich darauf geantwortet hatte, und die Antwort ist auch nicht mehr da. Nachdenklicihe Grüße von Fridolin |
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11.05.2010, 10:49 | #3 |
...schwarze Löcher.... überall diese schwarzen Löcher *panisch umschaut*
Nee im Ernst, ist mir auch schon aufgefallen - und nicht nur hier. Ich finde das ziemlich ärgerlich! Gedichteschreiben macht schließlich Arbeit. Kommentare schreiben auch. |
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14.05.2010, 15:43 | #4 |
@Fridolin: Die Etymogelei mag ich. Und die Ameisen werden sich stets den großen Religionen verweigern, denn egal was passiert, sie bleiben "in Sekten"
Gern gelesen. @schwarze Löcher: Lasst doch mal Verständnis walten, diese Zensursingularitäten dienen doch nur dem Forenfrieden wie biometrische Pässe der Sicherheit. |
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