Lebensstrecke

[Dyspoesie]

Lebensstrecke


Zuerst sah'n sie so putzig aus,
wie wahrlich winzig' Kugeln halt.
Das Lichte floss aus ihnen raus.
Sie waren warm und trotzdem kalt.

Ich hebte sie vom Boden auf
im Laufe meiner Lebensstrecke.
Lud sie auf den Rücken drauf,
eng eingeschnürt in Geistessäcke.

Blasser wurden sie allmählich,
schleichend war der Übergang.
Auch schwerer wurden sie alltäglich,
Schritt für Schritt und jahrelang.

Ich kroch dann bald schon ob der Last,
die ich auf meinem Rücken trug
und gab mir trotzdem keine Rast,
der Sammelei war nie genug.

Dann fand' ich dich am Wegesrand.
Du schienst so harmlos, doch das täuschte.
Dein Gewicht stieg sehr rasant,
so dass ich bald schon japsend keuchte.

Kraftlos blieb ich schwankend stehen
und ich wusst', das Ende naht.
Konnt' nicht vermeiden, durchzudrehen,
nun da Mark aus Knochen trat,
zerquetscht im letzten blutend' Bad.