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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 20.05.2007, 17:25   #1
DemonOfTheFall
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 67

Standard Etude

Etude

Mücken schwirren,
wie Schneeflocken durch das Abendlicht.
Ein helles Klirren,
das die frierende Stille bricht,
macht den Winter zu leiser Musik.

Die Kastanien riechen
schon nicht mehr
nach Sommer. Nicht mal
rostige Blätter kriechen
über knirschenden Teer.

Einsame Lichter
schaffen Stimmung, wo kahle Äste
nach dem Himmel greifen.
Und auch den letzten Nebelstreifen
verscheuchen starre Gesichter.


Hallo Leute ich bin neu hier und das ist mein erstes Gedicht für euch.
DemonOfTheFall ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2007, 19:25   #2
jule
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 378

Hi,

das hier ist schon nicht schlecht. Schöne Bilder malst du. Dennoch nicht ausgereift. Wenn schon reimen, dann bitte nicht so wild durcheinander. Das klingt nicht freier, sondern verwirrt eher. Besonders schlecht sind die Reime an sich ja (großteils) nicht mal.

Ich geh mal Strophe für Strophe genau vor:

Zitat:
Mücken schwirren,
wie Schneeflocken durch das Abendlicht.
Ein helles Klirren,
das die frierende Stille bricht,
macht den Winter zu leiser Musik.
Als erstes mal: Komma nach schwirren weg, das ist ein Vergleich
Das "macht" im letzten Vers klingt nicht gut. Vielleicht formt. Aber dass der Winter zu leiser Musik wird, klingt generell seltsam...
Gegen die Reime hier habe ich nichts einzuwenden. Das Reimschema vermag sogar zu gefallen. Ich mag die für sich stehende letzte Zeile. Die Gefühle und Bilder, die du hier noch erzeugst sind schön, wirklich.


Zitat:
Die Kastanien riechen
schon nicht mehr
nach Sommer. Nicht mal
rostige Blätter kriechen
über knirschenden Teer.
Die Kastanien gefallen mir ausgesprochen gut. Hört man nicht oft. Generell ist diese Strophe an Bildern absolut nicht zu verachten, jedoch vermag mir der Reim "mehr-Teer" nicht zu gefallen. Das "mal" in Vers drei ist zu umgangssprachlich. Das Satzende mittem im Vers ist ebenfalls nicht schön. Und das veränderte Reimschema stört auch mehr als es nützt.


Zitat:
Einsame Lichter
schaffen Stimmung, wo kahle Äste
nach dem Himmel greifen.
Und auch den letzten Nebelstreifen
verscheuchen starre Gesichter.
Auch hier habe ich nichts an den Metaphern zu meckern. Doch die letzten zwei Verse sind nicht gut aufgebaut. Wie wäre es mit folgender Formulierung:
"Und starre Gesichter / verscheuchen auch den letzten Nebelstreifen."
So wie du es geschrieben hast, passt die letzte Zeile nicht ganz in den Lesefluss zumal die Inversion den Leser verwirrt, nach dem Motto, die starren Gesichter werden verscheucht.


Liebe Grüße,
Jule
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