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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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27.07.2015, 18:41 | #1 |
Zeit
Hier ein Experiment ohne Metrum und mit eher gewagteren Reimen.
Es liest sich dadurch ziemlich holprig und ich bitte auf das Eingehen der Vorlage zu verzichten (das euch das Lesen wertvolle Zeit gekostet hat) Zeit In einer orangenen Blech-Box, aus recycelten Fanta-Dosen, auf deren scharfe Ecken beim Kauf schon hingewiesen, stapelt sich ein edler Turm aus losen Blanko-Büchern, die ersten paar Seiten nur jeweils beschrieben, doch dies stets motiviert mit aufrechtem Ehrgeiz und Tinte in Violett, Grün und tiefem Rot, die einstige Beharrlichkeit dann aber so schnell ausgereizt, die Datierung zunehmend wacklig und droht schließlich ganz zu versiegen, ohne bewusst zu merken, mit einer ansehnlichen Schicht aus Staub bedeckt, die Sammlung aus niemals vollendeten Werken in einer kantigen, orangenen Blech-Box versteckt und sicherlich niemals wieder befreit erhebliche Mengen von kostbarer Zeit. |
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27.07.2015, 20:03 | #2 |
Und ich frage mich, warum nicht so, wenn ohne Metrum und Endreim kein Grund vorliegt, am Zeilenende zu stoppen, im Gegenteil die Enjambements einen weiterziehen und man so ganz einfach einen Satz durchliest:
In einer orangenen Blech-Box aus recycelten Fanta-Dosen, auf deren scharfe Ecken beim Kauf schon hingewiesen, stapelt sich ein edler Turm aus losen Blanko-Büchern, die ersten paar Seiten nur jeweils beschrieben, doch dies stets motiviert mit aufrechtem Ehrgeiz und Tinte in Violett, Grün und tiefem Rot, die einstige Beharrlichkeitdann aberso schnell ausgereizt, die Datierung zunehmend wacklig und droht schließlich ganz zu versiegen, ohne bewusst zu merken, mit einer ansehnlichen Schicht aus Staub bedeckt, die Sammlung aus niemals vollendeten Werken in einer kantigen, orangenen Blech-Box versteckt und sicherlich niemals wieder befreit erhebliche Mengen von kostbarer Zeit. oder so, was nicht einfach konventionell endreimend sein soll, sondern nachvollziehbare Verssetzungen, ja, durch Endreim, aber auch syntaktisch, zumal mE der Kreuzreim die inhaltliche Verwebung, Verknüpfung der Gedanken und Gegenstände unterstützt: In einer orangenen Blech-Box aus recycelten Fanta-Dosen, auf deren scharfe Ecken beim Kauf schon hingewiesen, stapelt sich ein edler Turm aus Blankobüchern, losen, die ersten paar Seiten nur jeweils beschrieben, doch dies stets motiviert mit aufrechtem Ehrgeiz und Tinte in Violett, Grün und tiefem Rot, die einstige Beharrlichkeit aber schnell ausgereizt, die Datierung zunehmend wacklig und droht schließlich ganz zu versiegen, ohne bewusst zu merken, mit einer ansehnlichen Schicht aus Staub bedeckt; die Sammlung aus niemals vollendeten Werken in einer kantigen, orangenen Blech-Box versteckt und sicherlich niemals wieder befreit erhebliche Mengen von kostbarer Zeit. |
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27.07.2015, 20:08 | #3 |
Okay
Deine Version ist wirklich flüssiger! Aber deshalb postet man ja hier, weil man von den Kommentaren profitieren möchte Also vielen Dank für die Mühe auf jeden Fall! |
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27.07.2015, 20:12 | #4 |
Vielleicht noch ergänzend:
Meine derzeitigen Versuche resultieren aus Untersuchungen von zeitgenössischen Gedichten, auf Rhythmus, Reim und Zeilenbruch. Wahrscheinlich sollte ich mich diesen Kunstgriffen erst bedienen, wenn ich die Regelmäßigkeit und Motivation dahinter begreife (im Moment verstehe ich die Form vieler Texte noch nicht, besonders die neueren...) Andererseits kann man nur durchs Probieren lernen. Gruß |
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27.07.2015, 20:13 | #5 |
Forumsleitung
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Mein Rat: Erst das Handwerk erlernern, bis es "sitzt", dann experimentieren. Andersrum kommt nur fauler Zauber raus.
Lieben Gruß Ilka |
27.07.2015, 20:21 | #6 |
Ich muss nur ehrlicherweise gestehen, dass ich die Reihenfolge der "Lernschritte" nicht überblicke.
Das Buch aus dem Autorenhausverlag war mir nicht praxis-orientiert genug, deshalb arbeite ich jetzt mit dem von Martina Weber. Und obwohl es mir vom Aufbau her zusagt, fehlt mir dennoch eine Art Kompass, nach dem ich mich richten und arbeiten kann. Zeitgenössische Gedichte auf Zeilenbruch untersuchen, dann auf Melodie, Reim etc. - schön und gut! Aber das ist ein bisschen "Friss oder Stirb" wenn man ganz neu in der Lyrik ist. Vielleicht hat da noch jemand einen Ratschlag. Ich würde es ihm aufrichtig danken! Alexander |
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27.07.2015, 20:22 | #7 |
Vielleicht noch ergänzend:
Inhaltlich gefällt der Text mir. Ich habe also die Reimwörter, die so ungefähr am Anfang der Verse sind. Gelungen wäre es gewesen, wenn es eben nicht "so ungefähr" gewesen wäre, also vielleicht halt immer das erste Wort oder zum Beispiel immer ab der 3. Silbe. Dann hättest du sagen können, die seltsam anmutenden Versenden seien aber genauso notwendig, damit die Reimwörter an der richtigen Stelle stehen. Dann hättest du eine Begründung, einen Zweck und ist der erfüllt, ist das Gedicht gelungen. |
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27.07.2015, 20:24 | #8 |
Inhaltlich gefällt dir der Text...
Und da, lieber Blobstar, liegt mein Problem: Nicht die Ideenfindung macht mir zu schaffen, sondern das riesige Feld der Formen! Grüße |
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27.07.2015, 20:28 | #9 |
Nehmen wir Norbert Hummelt.
Durch sein Werk "Wie Gedichte entstehen" bin ich auf seine eigentlichen Gedichte gestoßen, die mir zu einem großen Teil sogar sehr gefallen! Aber wenn ich sie "zerlege" und versuche an ihnen zu lernen, verzweifel ich regelrecht... |
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28.07.2015, 20:22 | #10 |
abgemeldet
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Ich wollte schreiben das wäre schlau durchdacht, aber so ein Lügner bin ich dann doch nicht. Im Gegenteil wir mögen Fanta in jeder Erscheinungsart. Weil wir es doch alle irgendwie ein bisschen sind.
MFG |
28.07.2015, 20:25 | #11 |
Fein.
Dann hatte es ja auch sein Gutes! |
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28.07.2015, 20:26 | #12 |
abgemeldet
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Aber gerade das wollte ich ja eben nicht!
MFG |
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