Auferstehung bei Poetry.de

gummibaum · 17.08.2013, 11:19

Liebe möchtest du mir geben,
doch mich hat der Tod berührt.
Wände zog er um mein Leben,
dass mich nichts ins Freie führt.

Liebe fließt durch deine Hände
stark, wie ich sie nie gespürt.
Plötzlich schmelzen doch die Wände,
und der alte Tod verliert…

Wolfmozart · 17.08.2013, 11:38

Ein gelungenes kleines Werk. Gefällt.

Liebe Grüße

wolfmozart

gummibaum · 17.08.2013, 11:48

Hallo wolfmozart,

danke für dein Lob. Ich habe mich nur gerade gefragt, ob "stark" einen Sinn ergibt, wenn "schmelzen" folgt. Aber "heiß" ist so banal in dem Kontext.

Liebe Grüße

gummibaum

simbaladung · 17.08.2013, 22:29

Hallo, gummibaum,

was besseres als stark fällt mir im Moment auch nicht ein. Meine Überlegung geht aber in diese Richtung:
Schmelzen ist doch ein Prozess, der langsam vor sich geht. Passt da das
"plötzlich"?

Ich denke, dass die Hände sich unbeirrt auf diese Wände legen und diese dann langsam zu schmelzen beginnen. Vielleicht kannst du da was mit machen.

lg simba

gummibaum · 17.08.2013, 23:17

"unbeirrt" trifft es. Mal sehen. Danke.

Ilka-Maria · 18.08.2013, 07:44

Ein wohklingendes Kleinod. Die Wortwahl ist treffend und sollte meiner Meinung nach nicht geändert werden. Die Begriffe "stark" und "plötzlich" sind aussagekräftig und passen zum Inhalt der Strophen.

Ich halte "schmelzen" nicht für einen langsamen Prozess, im Gegenteil: Wer Butter in einer Pfanne zergehen lässt oder bei Sommerwetter sich mit dem Schlecken des Eises beeilen muss, weil ihm sonst schon bald die Soße aus der Waffeltüte auf die Hand tropft, weiß, dass das Schmelzen ziemlich schnell vor sich geht. Das sollte nicht mit "(auf-)tauen" verwechselt werden, was tatsächlich ein langsamer Prozess ist. Man kennt das ja: Da kündigt sich unerwartet Besuch zum Nachmittagskaffee an, und die verflixte Torte aus dem Eisfach braucht geschlagene vier Stunden, bis sie aufgetaut und genießbar ist.

Ich finde, das Gedicht sollte so bleiben wie es ist.

Lieben Gruß und einen schönen Sonntag,
Ilka

gummibaum · 18.08.2013, 08:05

So werde ich die Sache auf sich beruhen lassen. Danke für die schönen Beispiele. Dir auch ein sonntägliches Wohlfühlen, Ilka.

Liebe Grüße
gummibaum

17.08.2013, 11:19	#1
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Auferstehung Liebe möchtest du mir geben, doch mich hat der Tod berührt. Wände zog er um mein Leben, dass mich nichts ins Freie führt. Liebe fließt durch deine Hände stark, wie ich sie nie gespürt. Plötzlich schmelzen doch die Wände, und der alte Tod verliert…

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17.08.2013, 11:48	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo wolfmozart, danke für dein Lob. Ich habe mich nur gerade gefragt, ob "stark" einen Sinn ergibt, wenn "schmelzen" folgt. Aber "heiß" ist so banal in dem Kontext. Liebe Grüße gummibaum

17.08.2013, 22:29	#4
simbaladung Dabei seit: 07/2012 Alter: 67 Beiträge: 3.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, gummibaum, was besseres als stark fällt mir im Moment auch nicht ein. Meine Überlegung geht aber in diese Richtung: Schmelzen ist doch ein Prozess, der langsam vor sich geht. Passt da das "plötzlich"? Ich denke, dass die Hände sich unbeirrt auf diese Wände legen und diese dann langsam zu schmelzen beginnen. Vielleicht kannst du da was mit machen. lg simba

17.08.2013, 23:17	#5
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	"unbeirrt" trifft es. Mal sehen. Danke.

18.08.2013, 07:44	#6
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.104 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ein wohklingendes Kleinod. Die Wortwahl ist treffend und sollte meiner Meinung nach nicht geändert werden. Die Begriffe "stark" und "plötzlich" sind aussagekräftig und passen zum Inhalt der Strophen. Ich halte "schmelzen" nicht für einen langsamen Prozess, im Gegenteil: Wer Butter in einer Pfanne zergehen lässt oder bei Sommerwetter sich mit dem Schlecken des Eises beeilen muss, weil ihm sonst schon bald die Soße aus der Waffeltüte auf die Hand tropft, weiß, dass das Schmelzen ziemlich schnell vor sich geht. Das sollte nicht mit "(auf-)tauen" verwechselt werden, was tatsächlich ein langsamer Prozess ist. Man kennt das ja: Da kündigt sich unerwartet Besuch zum Nachmittagskaffee an, und die verflixte Torte aus dem Eisfach braucht geschlagene vier Stunden, bis sie aufgetaut und genießbar ist. Ich finde, das Gedicht sollte so bleiben wie es ist. Lieben Gruß und einen schönen Sonntag, Ilka

18.08.2013, 08:05	#7
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	So werde ich die Sache auf sich beruhen lassen. Danke für die schönen Beispiele. Dir auch ein sonntägliches Wohlfühlen, Ilka. Liebe Grüße gummibaum