So heiter erscheint es dem Mond
So trostlos und selbstverständlich ist er für uns anzuschauen. Keiner bedankt sich und keiner nimmt sich mehr Zeit die Schönheit zu entdecken. Viel wichtiger für uns ist die Dunkelheit. Wir rennen und rennen um das Ende zu erreichen. Wir rasten nicht, denn je schneller wir rennen desto schneller können wir der Unendlichkeit entkommen. Doch wie entkommen, wenn sie unendlich ist? Es scheint mir heute so al wäre die Vernunft von uns in einem Käfig gefangen. Sie rüttelt und rüttelt an den Gitterstäben. Sie rüttelt so lang bis das Rütteln von uns als selbstverständlich wahrgenommen wird. Stattdessen steigt der Gehorsam. Wir machen und schaffen, wir ersticken an Geiz, Macht und Unterdrückung. Wir verlieren und vergessen uns selbst. Dabei vergessen wir auch, dass man nie die gesamte Unendlichkeit durchqueren kann. Wir müssen aufwachen und stehen. Bleib stehen und sieh dich um. Was wirst du sehen? Straßen, Häuser oder Bäume? Nein, du siehst Menschen, bezahlen um gezahlt zu werden; Kinder, die ignoriert werden; Menschen, die hören und sehen, aber nicht zuhören und verstehen. Und du? Du bist mittendrin. Sieh sie dir an! Wie viele siehst du schon, die ihr Haupt gen Sonne heben? Wer beobachtet einmal den Vogelzug, der über die Häupter zieht? Wer erkennt seine Freiheit, wenn sie an die Tür klopft? Keiner. Deshalb lass los von diesem Zwang. Bleib stehn und seh dich an. Lass deine Vernunft heraus und schau in den Mond. Immer wenn er erscheint leuchtet er heiter, hold und ohne jegliche Mühe vor sich hin. Wenn du die Schönheit des Momentes wahrst und die Romantik und Vergänglichkeit der Zeit wieder schätzt, so findest du den Sinn des Lebens wieder.
|