Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.09.2007, 14:49   #1
DemonOfTheFall
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 67

Standard Nacht Am See

Nacht am See

Lass uns ein paar Krater
in den Mond werfen!
Der stille See bügelt
alles wieder glatt,
während unsere Steine
ihre Reise an den Grund antreten.

Die Farbe dieser Gewässer ist zu schwermütig,
um ein herbstliches Blatt
an der Oberfläche zu halten.

Bald verliere ich mich
aus den Augen, mein Spiegelbild versinkt
mit dem Aufgang der Sonne.
DemonOfTheFall ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2007, 17:28   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Hallo Demon,

mein erster Gedanke hierzu: Ganz nett. Erste Strophe ist ganz in Ordnung, die zweite stark und die dritte für meine Begriffe überflüssig. WAs würde ich anders gestalten?
Zum Ersten das Ausrufezeichen in Vers Zwei streichen, es evoziert den Eindruck, dass da ein Typ am See steht und seinem Feinsliebchen am anderen Ufer liebevoll "Hei Jenny, lass uns ein paar Krater in den Mond werfen!" zubrüllt. Ansonsten ist das Bild der ersten vier Zeilen durchaus gefällig. Mit den nächsten beiden Zeilen habe ich dann so meine Probleme, unter anderem weil ich "während" stets als sehr erzählend betrachte und mir dies hier deplatziert erscheint. "Und" würde ich an dieser Stelle bevorzugen, ebenso ein Ersetzen des "unsere" durch "die" oder ein komplettes Streichen. Die Grammatik ist entsprechend anzugleichen.

Zweite Strophe ist vom Bildgehalt her die stärkste, ich würde nur noch umstellen, etwa so:

"zu schwermütig ist
die Farbe dieser Gewässer
um ein herbstliches Blatt
an der Oberfläche zu halten"

Gibt einen angenehmeren Einstieg, zumal das Hauptsächliche bzw. Ungewöhnliche nicht mehr verloren mitten im Satz steht.

Die dritte Strophe, naja, ich finde sie im Prinzip überflüssig, nett ist das "sich selbst aus den Augen verlieren", aber mir persönlich fehlt die Verbindung zu den vorhergehenden Strophen. Es ist klar, dass dies wohl als Abschluss fungiert, ebenso wie die Tatsache, dass hier nun die innere Handlung auf das lyrische Ich fokusiert wird, ich meine jedoch, dass das Gedicht ohne Ich-Bezug stärker wirkt, das Ende der zweiten Strophe sagt im Prinzip schon alles Wichtige - nur eben mit einer geglückten Metapher und nicht mit der Faust ins Gesicht.

Liebe Grüße,
Guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Nacht Am See

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.