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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 22.02.2019, 13:24   #1
männlich klaatu
 
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Standard Frauenquote auf dem Männerklo!

Wo Komplimente Demütigungen sind
und Sprache als Unterdrückungswerkzeug
für in Käfige eingesperrte Singvögel gilt,
werden Abfallbehältnisse zu
Mülleimern und Mülleimerinnen,
in die all die schönen Unterschiede geworfen werden.
(und nicht mal mein Rechtschreibprogramm
zeigt mir das Wort "Mülleimerinnen" als falsch an...)


Wir bemalen alle unsere
primären, sekundären und tertiären
Geschlechtsmerkmale mit Tarnfarben
und üben das simultane Schnappatmen
bei der bloßen Erwähnung von Tatsachen.

Die Wortkombination
"Frauen", "Alleen", "Blumen" und "Bewunderer"
löste Flashbacks an einstige Vergewaltigungsfantasien
im größtenteils grünhaarigen Publikum aus
- ein Aufschrei ging durch die Reihen der innerlich Schönen.

.
.
.

Kurz darauf:
Ein Künstler steht auf der Bühne
und entschuldigt sich aufrichtig
für die Existenz seines Geschlechts,
indem er seinen unverhüllten Penis
ein ehrlich klingendes
"Soooooooorryyyyyy",
aufsagen lässt...





P.S.
Ich fordere und forderinne in diesem Forum AB SOFORT eine 50/50/50%-Text-Quote für weibliche, männliche und diverse Autor*innen! Das wäre zu 150% genderkorrekt!
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Alt 22.02.2019, 13:29   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
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Ja, das treibt wirklich bunte Blüten. Neulich las ich, dass Schneemann scheußlich unkorrekt sei. Jemand schlug als Alternative "Schneewesen" vor.

Wirklich Wichtiges, z.B. gleicher Lohn für gleiche Arbeit, bleibt bei all diesen Sprachverhunzern außen vor. Da kann man ja auch ohne substantielle Veränderungen kaum was erreichen. Viel leichter ist es "sprachlich korrekt" zu sein, das kostet nichts.

Sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2019, 13:52   #3
männlich klaatu
 
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Ich glaube auch nicht, dass mit diesen ganzen Sprachvergewaltigungen auch nur einer Person geholfen wird. Dem verkorksten moralischen Empfinden einiger Leute vielleicht...

LG
k
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Alt 22.02.2019, 14:49   #4
männlich dr.Frankenstein
 
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Das Problem ist ja, es heißt die Sprache und nicht der Spracher, würdinne es der Spracher heißinnen würdinnen sie sichinnen garnichtinnen afreginnen. Denn der Spracher würdin jain männlichinnen seinninnen.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2019, 15:23   #5
männlich klaatu
 
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Wie wäre es, wenn wir einfach nur noch Gendersternchen schreiben?
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Alt 22.02.2019, 22:24   #6
männlich Plutino
 
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Ach, das Gedicht mit den Blumen, den Alleen und so weiter – das war ja heute schon wieder in den Medien. Klassischer Fall von Hysterie. Dagegen hilft Frauengold.
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Alt 23.02.2019, 17:41   #7
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Wie wäre es, wenn wir einfach nur noch Gendersternchen schreiben?

das wäre cool K -

Ja - sie bestand aus zwei drei Gender,
ein echter harter Fender-Bender.
Als sie die Straße querte - ungeniert,
wurde sie hart karamboliert.
So wurde aus dem Er ein Sie
und dann vermischt ein echtes Tri.




vlg
rchen
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Alt 23.02.2019, 17:49   #8
weiblich Ilka-Maria
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Wenn man dem Hauptmann eine Hauptfrau dazugesellt, ist man dann beim Militär oder in einem Harem?

Und warum gibt es nur Sündenböcke, aber keine Sündenziegen?
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Alt 23.02.2019, 18:12   #9
männlich Plutino
 
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Für den Rang Hauptmann müsste wegen Militärangehöriger, die sich keinem der beiden biologischen Geschlechter angehörig fühlen, mindestens eine weitere Bezeichnung gefunden werden, sofern mit den Bezeichnungen zwischen den gefühlten Geschlechtern differenziert werden soll. Aber das ließe sich im Falle eines militärischen Ranges recht leicht durch eine geschlechtsneutrale Bezeichnung umgehen. Da hätte ich nichts gegen. Hauptmensch wäre okay für mich. Ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber die Forderung könnte ich nachvollziehen.

Und die Sündenböcke, tja, es gibt ja Zicken. Die Sorgen für ausgleichende Gerechtigkeit.

Siehe: Dr. Tomas Kubelik: Wie Gendern unsere Sprache verhunzt

Ich finde den Herrn Kubelik ziemlich unsympathisch, aber inhaltlich hat er recht.

Eine Stelle in dem Vortrag fand ich übrigens besonders witzig:

›Sie können ganz selbstbewusst sein, wenn Sie meiner Meinung sind.‹
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Alt 24.02.2019, 00:03   #10
männlich Plutino
 
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Weiß jemand, ob es in der Studentenschaft Widerstand gegen Verordnungen zu sogenannter geschlechtsneutraler Sprache gibt? Ich hätte als Student wirklich ein Problem damit, meine Arbeiten zu verschandeln, indem ich z. B. den Genderstern oder das Binnen-I verwende. Ich finde es schon scheußlich, ein Plural-s an eine Abkürzung wie CD zu hängen.

Es ist auch gar nicht so einfach herauszufinden, wie die politischen Parteien sich zu dem Thema positionieren. Gegen Geschlechtergerechtigkeit zu sein, kann sich natürlich keine Partei leisten. Aber welche Positionen sie verträten, wenn es um eine Sprachreform ginge, die im Duden verankert wird, wüßte ich gerne.
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Alt 24.02.2019, 00:10   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Plutino Beitrag anzeigen
Weiß jemand, ob es in der Studentenschaft Widerstand gegen Verordnungen zu sogenannter geschlechtsneutraler Sprache gibt?
Den neuesten Informationn nach gibt es keinen Widerstand unter den Studenten. Die sind sich der Sache vielleicht noch nicht ganz bewusst.

Der Widerstand müsste eigentlich von den Professoren kommen. Die trauen sich aber nicht, weil sie sofort in die frauenfeindliche Ecke gestellt werden. Und von dort zum Nazi sind es nur noch wenige Zentimeter.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.02.2019, 01:12   #12
männlich Plutino
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Und von dort zum Nazi sind es nur noch wenige Zentimeter.
Das stimmt wohl. Ich bezeichne mich als politisch Linken. Aber es gibt Themen, über die ich nur noch mit wenigen Personen diskutieren kann, ohne moralinsaure Aufschreie der Entrüstung über mich ergehen zu lassen. Ich interessiere mich z. B. für Grafikdesign im Allgemeinen und Typografie, Schrift- und Zeichengestaltung im Besonderen. Es ist nahezu unmöglich, mit anderen Deutschen über die Ästhetik des Hakenkreuzes (links- oder rechtsdrehend) zu sprechen. Das Zeichen ist eines der elementarsten Zeichen und viele tausend Jahre alt. Mir ist besonders diese Wohlstands-Political-Correctness zuwider. Etepetete-Diskussionen jenseits des gesunden Menschenverstandes. Ich halte es zwar für richtig, dass das Hakenkreuz aus dem öffentlichen Raum verbannt wurde, aber mich ärgert schon, dass mich die Erfahrungen, die ich in Diskussionen über das Thema geführt habe, dazu nötigen, das zu erwähnen.

Das war jetzt ein extremes Beispiel. Es gibt diverse Themen, bei denen Menschen Meinungen vertreten, die auf mich wirken wie irgendwann mal auswendig gelernt oder die zu haben sie sich verpflichtet zu fühlen scheinen. Sterbehilfe oder Beschneidung bei Jungen z. B. Oder eben massive Eingriffe in die Sprache. Also politische Entscheidungen, die nicht aus Überzeugung und auf einem mit Argumenten unterfütterten Meinungsbildungsweg, sondern nur aus Angst vor der Nazikeule getroffen oder nicht getroffen werden.
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Alt 24.02.2019, 18:21   #13
weiblich Schnulle Köhn
 
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Hallo klaatu,
dein Text hat mich trotz der Ernsthaftigkeit des Hintergrundes sehr amüsiert. Oder ist es eine Textin? Schade dass solche Ausuferungen nicht gleich wieder in den Schubladen und Schubladinnen verschwinden.
Sonntagsabendgrüße
Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2019, 16:53   #14
männlich klaatu
 
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Hallo Schnulle!

Mal schauen, ob sich das langfristig durchsetzen wird. Ich denke eher nicht, denn dafür müssten alle Nutzer einer Sprache sich auch daran halten und da bin ich doch eher skeptisch.

LG
k
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Alt 27.02.2019, 20:59   #15
männlich ganter
 
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Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
werden Abfallbehältnisse zu
Mülleimern und Mülleimerinnen,
in die all die schönen Unterschiede geworfen werden.
(und nicht mal mein Rechtschreibprogramm
zeigt mir das Wort "Mülleimerinnen" als falsch an...)


!
Der Mülleimer ist in die Mülltonne gefallen. Jetzt sind sie ein sauberes Paar.

Gruß
-ganter-
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2019, 21:34   #16
männlich Ex-Ralfchen
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weil es MÜLLEIMER INNEN ...als das innere der mülleimer erkennte lieber G
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Alt 04.03.2019, 12:30   #17
männlich klaatu
 
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Ich schlage Ganter als offiziellen Gender-Beauftragten von Poetry vor!
klaatu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2019, 23:42   #18
männlich ganter
 
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Zitat:
Zitat von klaatu Beitrag anzeigen
Ich schlage Ganter als offiziellen Gender-Beauftragten von Poetry vor!
Lieber klaatu, sicher ein ehrenwerter Vorschlag, aber Ilka hat ein Veto-Recht (das Veto-Recht)!
ganter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2019, 09:47   #19
männlich klaatu
 
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Dann bist du eben der Gender-Beauftragte der Herzen! <3
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Alt 10.03.2019, 10:07   #20
männlich WFHeiko
 
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Der Anschein:
Frauen fühlen sich wegen des Maskulinums in der deutschen Sprache benachteiligt!
Beispiele: der Lehrer, der Schüler, der Student, etc.
oder auch der Sexist, der Vergewaltiger, der Sträfling

Aber gibt es denn da nicht die Mäglichkeit des "die ...in"?
die Lehrerin, die Schülerin, die Studentin, etc.
die Sexistin, die Vergewaltigerin, die Sträflingin ?????????????

Aber wie sieht es andersherum aus?
Die Krankenschwester, die Geburtshelferin, die Hebamme
Der Krankenpfleger (wobei, da gibt es sprachlich die Krankenpflegerin), der Geburtshelfer, der Hebamm... ?????????

Wer ist denn nun sprachlich benachteiligt?
Oder sehe ich das falsch, weil ich biologisch männlichen Geschlechtes bin?

Oft soll jetzt nicht mehr von dem Studenten gesprochen werden, sondern von dem/der Studierenden. Aber nicht jeder Student studiert permanent. Oder kann man davon ausgehen, daß der Studierende des Nacht nicht schläft?

Also doch Student / Studentin schreiben, wenn die Hälfte aller Studenten* Innen Frauen sind!

...

Ein letztes Beispiel: Das Schiff, Der Dampfer, Die Titanic
WFHeiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2019, 10:19   #21
weiblich Ilka-Maria
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Ohne weiteren Kommentar:
https://www.youtube.com/watch?v=qkbwXJkhPs8
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2019, 10:51   #22
männlich WFHeiko
 
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Oh, oh, oh!

Ich habe den Eindruck, da wird etwas falsches dazu benutzt, etwas genauso falsches durchzusetzen.

Ist fast wie die neue Rechte, die sich über die gegenwärtige Politik beschwert,
obwohl sie froh sein müßte, denn sonst hätten sie nicht soviel Zulauf.
Aber zu welchem Preis?

Mag das Bild mir recht erscheinen, vom Gevatter Tod, der ausrufend seine Sense schwingt: "Ihr links von mir, ihr paßt mir nicht - weg! Ihr rechts von mir, ihr paßt mir nicht - weg! Und ihr genau vor mir? Ihr steht mir im Weg - weg!"

Vielleicht ist's aber auch so, daß das Unwohlsein mit den Auswüchsen in Migration oder Genderismus und die scheinbar ehrlich gemeinte Gegenwehr gewollt, hervorgebracht und dafür benutzt werden, um etwas ganz anderes zu erreichen.
Wenn es nur Panem et circenses wäre, also Brot und Spiele.

Aber eventuell verfalle ich auch nur in einem Wahn von Verfolgungstheorie?
WFHeiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2019, 11:07   #23
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von WFHeiko Beitrag anzeigen
Ist fast wie die neue Rechte, die sich über die gegenwärtige Politik beschwert,
obwohl sie froh sein müßte, denn sonst hätten sie nicht soviel Zulauf.
Aber zu welchem Preis?
Das ist Unsinn. Diskutiert wird über diesen Gender-Wahnsinn auf allen Seiten, ausgenommen die Grünen. Vor allem wird diese "Strömung" vom größten Teil der Bevölkerung abgelehnt, und diese Menschen kann man wohl kaum allesamt in die rechte Ecke stellen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Paare, die es sich leisten können, ihre Kinder in private Kindergärten - pardon Kindertagesstätten, kurz KITAS genannt, denn es handelt sich offensichtlich nur noch um Aufbewahrungseinrichtungen - und in Privatschulen schicken. Die Umwandlung unserer Sprache hat übrigens schon vor Jahrzehnten begonnen, da gab es die AfD noch lange nicht bzw. hatte an eine solche Bewegung überhaupt niemand gedacht.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.03.2019, 11:33   #24
männlich WFHeiko
 
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Sorry, aber das mit den neuen Rechten hatte ich nur als Beispiel genommen.
Gib's ja davon vielerlei Gestalt.
Neros Romverbrennung und der Vorwurf an die Christen -
oder diese "Haltet-den-Dieb"-Taktik.

Wenn ich etwas will, schaff ich mir einen Gegner, der nur Blödsin anstellt, das ich dann wiederum anprangere. Schon wenden sich alle mir zu, weil ich ja das Ordentliche vertrete.

Ich bin auch gegen Gleichmacherei, aber muß das dann gleich in Apartheid umschlagen.

Vielleicht ist das Maß doch das Maß aller Dinge?
WFHeiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2019, 11:39   #25
männlich klaatu
 
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Zitat:
Vielleicht ist das Maß doch das Maß aller Dinge?
Das wäre schön. Aber wer legt das Maß fest?

LG
k
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Alt 11.03.2019, 15:39   #26
männlich Plutino
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Warum ohne Kommentar? Ich bin gerade bei Minute 30 angelangt. Und bis dahin geht es nicht um die Sprache. Es geht um Abtreibung, mögliche Eingriffe in das menschliche Erbgut, Bevölkerungsrückgang [bei einem globalen Wachstum von etwa 250000 Personen pro Tag!], die Werte der Familie u. s. w. Sie vertritt erzkonservative Positionen, die zu einem guten Teil nicht diesseitiger des gesunden Menschenverstandes liegen als Positionen des radikalen Feminismus.

Falls Gender-Mainstreaming ein Mittel wäre, um das globale Bevölkerungswachstum zu bremsen, was ich stark bezweifele, dann immer her damit. (Nein, ist nur halb ernst gemeint.) Für Abtreibung gilt dasselbe. Ich habe nur erstens etwas gegen Versuche, der Bevölkerung eine neue Sprache aufzudrücken. Und zweitens habe ich etwas gegen Pseudowissenschaft. ›Wissenschaft‹, die zu dem Schluss kommt, Geschlechter seien nur soziale Konstrukte, kann nur mit unsauberen Methoden gearbeitet haben.
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Alt 11.03.2019, 16:41   #27
weiblich Ilka-Maria
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Das ist es ja gerade, Plutino: Gender-Mainstreaming macht nicht bei der Sprache oder Unisex-Toiletten halt, sondern durchdringt alle Bereiche des gesellschaftlich-sozialen Lebens. Bei der Bevölkerung fängt man eben mit den sprachlichen Veränderungen an, das wirkt nicht nur harmloser, sondern wird von einigen Leuten wie z.B. dem Grünen Anton Hofreiter sogar mit Begeisterung aufgenommen und vertreten.

Zitat:
›Wissenschaft‹, die zu dem Schluss kommt, Geschlechter seien nur soziale Konstrukte, kann nur mit unsauberen Methoden gearbeitet haben.
Genau das wird uns aber im Augenblick in die Gehirne gehämmert. Wer sagt denn, das sei Wissenschaft? Das ist eine religionsähnliche Ideologie. Damit lassen sich Menschen leichter fangen als mit Wissenschaft.
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Alt 11.03.2019, 19:05   #28
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Schon klar. Nur hat die Rednerin eben erzkonservative Vorstellungen davon, wie Sexualität, Familie und der Mensch zu sein hat. Mir ist es egal, wenn ein Mann, seine menschliche Lebensbegleitung, die ein X- und ein Y-Chromosom hat, in der Öffentlichkeit als eine ›Sie‹ bezeichnet. Ich könnte mit diesem Mann auch sprechen und seine Lebensbegleitung ebenfalls als ›Sie‹ bezeichnen. Das wäre nicht ganz einfach für mich und ich fühlte mich dabei ein wenig unwohl. Aber ich täte es aus Respekt. Aber ich bin nicht bereit, mir vom Staat oder irgendwem sonst aufzwingen zu lassen, nicht mehr ›Studenten‹ sagen zu dürfen, wenn ich damit eine Gruppe bezeichne, die auch weibliche Mitglieder umfasst. Und ich werde auch nicht auf das Wort ›Mitglied‹ verzichten. Und schon gar nicht werde ich Texte typografisch verunstalten, nur damit jeder seine Sexualität in ihnen wiederfindet. Das ist nicht meine Aufgabe. In den wenigsten meiner Texte ist Sexualität Thema. Dass ich stark bezweifele, dass Transgender, Crossdresser, Transsexuelle, Intersexuelle u. s. w. nur deshalb in der Minderheit sind, weil Männer und Frauen angeblich soziale Konstrukte sind, spielt in dem Kontext überhaupt keine Rolle. Wären sie in der Mehrheit, wären ihre Ideen zu einer Reform der Sprache trotzdem unerträglich. Ich agitiere doch nicht dagegen, weil ich einer Mehrheit angehöre, sondern weil die Idee, etwas über viele Jahrhunderte Gewachsenes ließe sich mit roher Gewalt in ein paar Jahren oder Jahrzehnten verändern, unfassbar naiv ist.

Ich gehe sogar noch weiter: Wenn mir der Sinn nach Wortspielen o. ä. steht, dann werde ich das ausleben und z. B. ›Neger‹ sagen. Und im Alltag bleibe ich bei ›Schwarzer‹. Auf Afro-Amerikaner oder Afro-Deutscher lasse ich mich nicht ein. Das nähme ja kein Ende. Und woher soll ich eigentlich wissen, wann ich es mit einem Amerikaner und wann mit einem Deutschen zu tun habe?

So. Und ich halte mich nach wie vor für einen ›Linken‹. Es gibt also mindestens einen Linken, dem Neusprech- und -schreibzwang erheblich gegen den Strich gehen.
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Alt 11.03.2019, 19:20   #29
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Plutino Beitrag anzeigen
Aber ich bin nicht bereit, mir vom Staat oder irgendwem sonst aufzwingen zu lassen, nicht mehr ›Studenten‹ sagen zu dürfen, wenn ich damit eine Gruppe bezeichne, die auch weibliche Mitglieder umfasst. Und ich werde auch nicht auf das Wort ›Mitglied‹ verzichten. Und schon gar nicht werde ich Texte typografisch verunstalten, nur damit jeder seine Sexualität in ihnen wiederfindet. Das ist nicht meine Aufgabe.
Auf dich kommt es gar nicht an, Plutino, ebenso nicht auf mich. Betroffen sind die nachwachsenden Generationen, die noch konditioniert werden können. Wer an der Uni einen Text abliefert, in dem Gender-Schreib nicht berücksichtigt ist, bekommt Punkteabzug, da können die Arbeiten der Studenten noch so gut sein. Das "Training" findet sowieso bereits ab dem Kindergarten statt.

Es gibt genügend Mechanismisen, mit denen man Menschen abrichten kann, das zu tun, was von ihnen erwartet wird. Und genau das findet statt. Wer "dazugehören" und gute Bewertungen haben will, beugt sich dem Diktat.

Über uns brauchen wir, was Genderismus angeht, gar nicht zu reden, und es ist völlig wurst, ob wir links, rechts oder in der Mitte stehen. Für Disziplinarmaßnahmen, wie sie im Lehr- und Erziehungsbereich sattfinden, sind wir bereits zu alt. Zum Glück bin ich bereits so alt, dass ich die Auswirkungen dieses Wahnsinns nicht mehr erleben werde.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2019, 19:45   #30
männlich Plutino
 
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Dass nicht-genderisierte Arbeiten schlechter bewertet werden, ist ein Skandal. Deswegen hatte ich letztens in die Runde gefragt, ob sich dagegen kein Widerstand in der Studentenschaft regt. Das hattest du verneint. Ich könnte eine wissenschaftliche Arbeit, in die ich viel Zeit und Mühe gesteckt habe, nicht verhunzen, nur weil andere Leute ständig an Sex denken. D. h. der Zwang zur Genderisierung hätte mich selektieren können. Und da sich Nicht-Akademiker bekanntlich besser fortpflanzen als Akademiker, hätte ich am Ende doch einen kleinen Sieg über die Dummheit davon getragen. Was für ein Trost.
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Alt 11.03.2019, 19:53   #31
weiblich Ilka-Maria
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Es ist sinnlos, davon zu sprechen, was du tätest. Maßgebend sind die jungen Leute, die sich aufgrund der Machtverhältnisse der Konditionierung nicht entziehen können. Das gilt auch für Leute in beruflichen Positionen: Der Boss bestimmt, wie geschrieben wird, und wenn er sagt, entweder du schreibst nach Gender-Regeln, oder du kannst dir einen anderen Job suchen, ist die Sache gegessen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2019, 23:32   #32
männlich Vers-Auen
 
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Warum ist mein Beitrag gelöscht worden?
Hätte ich ihn bei Humorvolles einstellen müssen?
Vers-Auen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2019, 23:35   #33
männlich Plutino
 
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Vermutlich, weil der Krieg gegen Sprachverstümmelung mit dir als Verbündetem verloren ist.

Ich konnte jedenfalls nicht lachen. Das war echt schlecht und gar nicht witzig. Der Text war eine einzige Angriffsfläche.
Plutino ist offline   Mit Zitat antworten
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