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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 22.07.2007, 18:51   #1
männlich Zebulon
 
Benutzerbild von Zebulon
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 60

Standard Untitled

Dieses Gedicht stammt von einer meiner Kameradinnen. Ich schreibe es in ihrem Namen unverändert hier rein.

Wir haben aber keinen Namen für das Gedicht gefunden und wir würden uns über Vorschläge freuen.

Du denkst, du weisst wie unsere Geschichte ausgehen wird!
Du meinst uns zu kennen, so wie wir sind!
Ohne uns auch nur einmal angesehen zu haben,
meinst du, du könntest unser Leid genauso ertragen!
Du meinst zu erkennen, unsere wahren Gedanken,
und verlangst ach noch dass wir uns bei dir bedanken!
Bedanken dafür dass du unsern Hilfeschrei nicht gehört hast?
uns dafür unser verdammtes Leben zerstört hast?!
Gott, du da oben.. Bist du dir so sicher, dass du existierst?
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Alt 23.07.2007, 00:16   #2
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Standard RE: Untitled

Zitat:
Du denkst, du weisst wie unsere Geschichte ausgehen wird!
Rein zeichentechnisch: weißt mit ß, da du allerdings Schweizer bist, sei dir hier der Umweg über den Ascii-Code empfohlen Alt-Taste gedrückt halten und auf dem Zahlenfeld die Kombination 0223 eingeben und schon ist es da. Alternativ den Konsens "sz" verwenden.
Grammatikalisch steht hier ein Fragesatz - keinesfalls ein Ausruf - evtl. eine Aussage - jedenfalls ist das Ausrufezeichen falsch, entweder ein Fragezeichen oder ein Punkt.
Inhaltlich steht hier (wie auch in den folgenden Zeilen) das typisch pubertäre Geseiere - redundant seit Adam und Eva. Oder der Homonisation. Whatever you want.


Zitat:
Du meinst uns zu kennen, so wie wir sind!
Ohne uns auch nur einmal angesehen zu haben,
meinst du, du könntest unser Leid genauso ertragen!
O-Ton Gott: "Ich habe mich Euch in Form des Menschensohnes zu erkennen geben und starb den Kreuzestod - you wanna talk to me 'bout suffering?"
Auf die oberste hier zitierte Zeile trifft das Gleiche zu, wie auf die erste Zeile des Textes: das Ausrufezeichen ist deplatziert. Sehr! (<- hier angebracht!)

Zitat:
Du meinst zu erkennen, unsere wahren Gedanken,
und verlangst ach noch dass wir uns bei dir bedanken!
Bedanken dafür dass du unsern Hilfeschrei nicht gehört hast?
uns dafür unser verdammtes Leben zerstört hast?!
Wahre Gedanken? Können Gedanken falsch sein? Seit wann sind wahr und falsch Kategorien, welche auf Abstrakta anwendbar wären? Wenn Gedanken wahr/falsch sein könnten, dann könnten auch Tische/Stühle/Ideen (zu unterscheiden von: umgesetzten Ideen im moralischen Kontext betrachtet)/Katzen/Wolken/uswusf wahr/falsch sein.
Zweite -hier zitierte- Zeile: entweder vor und nach "ach" Kommata oder du machst aus dem "ach" ein "auch". Außerdem liegt hier eine Verwechslung von "Dank" und "Glaube" vor.
Weiter: "unserEn" oder "unser'n". Ob Gott direkte Hilfeschreie erhört oder nicht, sei hier mal außen vorgelassen, dass würde auf eine theologische Ebene führen, der der Text nicht gerecht wird.
Ansonsten: Hiob lesen.
Und ein Komma vor "dass". Relativsatz!

Zitat:
Gott, du da oben.. Bist du dir so sicher, dass du existierst?
Man kann gegen Etwas sein, jedoch anerkennt man damit gleichsam dessen Existenz; man kann nicht gegen Etwas sein, an dessen Existenz man nicht glaubt. Spricht man eine wie auch immer geartete Gottheit jedoch direkt an, bescheinigt man ihr damit die Existenz. Oder anders: Der Baum im Wald fällt um und man hört es auch. Basale Erkenntnistheorie.
Achja und: Auslassungspunkte stehen an Stellen, an denen etwas ausgelassen wird. Und sie haben exakt drei Punkte.

Titelvorschlag: Demokratie ["Ich habe mich nie genauer damit beschäftigt, aber ich möchte mich trotzdem einmal dazu äußern: >>...<<"]

Liebe Grüße,
ravna & guardian
Guardian ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2007, 20:29   #3
männlich Zebulon
 
Benutzerbild von Zebulon
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 60

ehm zu diesem 'ß', laut duden ist es uns schweizern 'erlaubt' es nicht zu benutzen und es als 'ss' zu ersetzen

und mir kommt es vor wie ein Vorwurf und da finde ich ein Ausrufezeichen angebracht

Gedanken können nicht falsch sein aber sie können aus einer subjektiven Haltung als falsch gedeutet werden, und dieser Text ist eindeutig aus der Sicht einer subjekten Person die Gott (unabhängig davon ob der leser an ihn glaubt) Vorwürfe macht weil die Welt so sch**sse ist!
Zebulon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2007, 21:08   #4
Werther
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 404

"Bist du dir so sicher, dass du existierst?"

Diese acht Worte sind das einzige, was sich ein ganz klein wenig über den Rest erhebt. Das eben aufgrund dieses Widerspruchs, dass man allein durch die Tatsache, dass man es direkt anspricht, ihm schon eine Existenz bescheinigt, wie Guardian und ravna sagten.

Besser wär's, würde man es auf sechs Worte reduzieren: "Bist du sicher, dass du existierst?" - vor allem das "so" widerstrebt mir.

Was den Rest angeht:

Zitat:
Inhaltlich steht hier (wie auch in den folgenden Zeilen) das typisch pubertäre Geseiere - redundant seit Adam und Eva. Oder der Homonisation.
trifft es präzise. Ebenso der Titelvorschlag "Demokratie": jeder - egal ob mit der Materie vertraut, oder nicht - ist berechtigt, der Welt was vorzuheulen. "Ach wäre das schön, wenn die Politiker endlich ehrlicher wär'n" - jeder kennt es und musste brechen, wie er es hörte.

Mehr hab ich dann dazu aber auch nicht zu sagen. Beschäftige dich bitte mit dem, was Guardian und ravna anmerkten und bessere wenigstens die formalen Schwachstellen deines Gedichtes aus.

Gruß, Werther
Werther ist offline   Mit Zitat antworten
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