Der Ruf nach Liebe

[Ex-Dabschi]

Thing meinte, dass 2 meiner alten Gedichte pro Tag keine Überschwemmung verursachen. Deshalb hier noch eins, bevor ich gleich schlafen gehen muss ...

... Auch nach einer Gemälde-Vorlage entstanden und ich hatte etwas Neues entdeckt, welches mich zum Gedichte schreiben total inspirierte und in eine andere Welt versetzte ...

Der Ruf nach Liebe

Ich kritzle meine Sehnsucht
nach Liebe auf‘s Papier
und fühle mich gefangen
in diesem Hause hier.

Die Liebe, die einst blühte
in wunderbarer Pracht
war heimlich fortgegangen
und wurde umgebracht.

Kommst wieder aus der Kneipe
und schlägst mich grün und blau.
Du schreist mich an: „Du hässlich
und blöde, fette Sau.“

Du zerrst mich in die Arme,
mir wird so bitterkalt.
Dein Atem stinkt nach Fusel,
Du nimmst mich mit Gewalt.

Ich weine in die Kissen,
mein Leben ist schon tot.
Ich strick' mit meiner Seele
ein kleines Rettungsbot.

Dort spring ich rein und schwimme
zum Fluss ins Hoffnungstal,
auf dass mein Mut beendet
die fürchterliche Qual.

PS: Haben wir hier in diesem Forum auch eine Malerin? Das wäre toll.

[Rosmarie]

Liebe Dabschi,

dein Gedicht geht mir unter die Haut. In solch einer Situation leben, glaube ich, viel mehr Frauen, als wir für möglich halten.

Du hast den Schrecken eines solchen Lebens und die brutale Gewalt eindrucksvoll und glaubwürdig geschildert!

Liebe Grüße
Rosmarie

[Ex-Poesieger]

Ich finde den Titel zu harmlos aber das Gedicht hat es in sich. Auch die reine Zustandsbeschreibung lässt Fragen aufkommen.

LG RS

[Thing]

Hoffentlich ist das LI nicht mit Dabschi identisch!

[Schippe]

Ging schaurig unter die Haut.

[Ex-Dabschi]

@ Liebe Rosmarie,

man muss es nicht selbst erlebt haben, um mitfühlen zu können, wie sehr eine Frau leidet, die an der Seite ihres gewalttätigen Mannes so ein furchtbares Leben führt.

In solch einer Situation leben, glaube ich, viel mehr Frauen, als wir für möglich halten.

Das glaube ich auch.

Viele fragen sich, warum diese misshandelten Frauen trotz Allem bei ihren Männern bleiben und nichts dagegen unternehmen. Aber so leicht, wie man denkt, scheint es wohl doch nicht zu sein.

Zum Glück gelingt es manchen Frauen, sich zu wehren, bevor es zu spät ist, so wie in dem Film „Genug“ mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle. Beinahe wäre sie zerbrochen an der Seite ihres Mannes, schlimm …

http://www.youtube.com/watch?v=j3LVthzm88g


@ Hallo Poesieger,

da muss ich Dir Recht geben. Der Titel ist wirklich zu harmlos für dieses Gedicht.

Ich erwähnte ja, dass ich es nach Vorlage eines Gemäldes schrieb. Manchmal entwickelt sich während des Schreibens eine Eigendynamik, die gar nicht so vorgesehen war. Nach Fertigstellung hätte ich den Titel dann wohl doch noch mal ändern sollen. Leider zu spät.

Auch die reine Zustandsbeschreibung lässt Fragen aufkommen.

Frag doch einfach.

@ Hallo Thing,

Hoffentlich ist das LI nicht mit Dabschi identisch!

Keine Sorge. Als Kind bekam ich zwar von meiner Mutter öfter mal eins drauf. Das war wohl früher so üblich. Aber ein Mann hat mich noch nie geschlagen. Das würde er auch nur einmal tun. Ich bin seit vielen Jahren glücklich verheiratet. Ach Gottchen, mein Hase mich schlagen? Nie und nimmer!

@ Hallo Schippe

Ging schaurig unter die Haut.

In diesem Fall freut es mich, weil es mir gelungen war, ein heikles Thema glaubwürdig (wie Rosmarie schreibt) in einem Gedicht nach Vorlage eines Gemäldes umzusetzen.

@ Alle

Ich bedanke mich sehr für Euer Interesse an meinem Gedicht, worüber ich mich sehr gefreut habe.

Nun möchte ich Euch auch gerne das Bild zeigen, zu dem ich es schrieb:

Zunächst die HP von Ute und links unter dem Link „Picture meets Lyrik“ findet Ihr gleich oben das Bild, zu dem ich (Moni) 3 Gedichte schrieb. (war für einen kleinen Wettbewerb in einem anderen Forum) Hier bin ich die Dabschi – ein Spitzname aus meiner Kindheit und ich finde es schön, wieder so genannt zu werden. Ich fühle mich unheimlich jung dabei.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...68445247,d.bGE

Liebe Grüße Euch allen
Dabschi